Die Sperrung von 391 Mio Euro für Schienenprojekte wegen der Maut-Ausfälle verhindert nach Angaben der Allianz pro Schiene dringend notwendige Baumaßnahmen. „Das Ziel der Bundesregierung, bis 2015 den Güterverkehr auf der Schiene zu verdoppeln, ist so nicht mehr zu erreichen“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Die Regionen Hamburg, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind besonders betroffen, da bestehende Engpässe im Schienennetz aufgrund der Mittelsperrung nicht ausgebaut werden können.
Als „völlig kontraproduktiv“ beurteilte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer darüber hinaus die Sperrung der Mittel für den Kombinierten Ladeverkehr, mit denen etwa Rangierbahnhöfe modernisiert werden sollten. „Die Regierung erweist sich und der LKW-geplagten Bevölkerung einen Bärendienst, wenn sie ausgerechnet den Kombiverkehr schwächt“, so Flege. Dem Kombiverkehr komme eine Schlüsselrolle zu im Verlagerungsziel der Regierung und er verzeichne aufgrund der Maut-Pläne gerade eine große Nachfrage. Unter Kombiniertem Verkehr versteht man die Vernetzung von Straße und Schiene im Güterverkehr.
Folgende Baumaßnahmen im Schienenverkehr sollten mit 782 Mio Euro Mauteinnahmen finanziert werden und sind zu 50% mit einer Haushaltssperre belegt:
Die Allianz pro Schiene ist ein Bündnis von 16 Non-Profit-Organisationen, darunter Umweltverbände, Fahrgastverbände und Gewerkschaften, sowie 35 Wirtschaftsunternehmen.