Im Fernverkehr auf deutschen Schienen sind die Deutsche Bahn und wenige Wettbewerber unterwegs. Die Einnahmen durch den Fahrscheinverkauf müssen zur Deckung der Kosten genügen, denn auf andere Geldquellen kann der Fernverkehr nicht hoffen, er muss eigenwirtschaftlich betrieben werden, also ohne staatliche Zuschüsse.
Doch auch im Fernverkehr spüren die Bahnen zunehmend den Druck durch Fernbusse, die im Gegensatz zum Schienenverkehr die Infrastruktur kostenlos nutzen dürfen und nur eingeschränkte Fahrgastrechte bieten müssen.
Die Deutsche Bahn bis 2030 verlorenes Terrain zurückgewinnen. Günstigere Konditionen, ein größeres Angebot mit neuen Zügen und besserer Service sollen wieder mehr Reisende auf die Schiene locken. Annähernd alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern, so der Plan, werden an das Fernverkehrsnetz angebunden.
Dass die Bahn häufig teurer ist als der Bus oder das Flugzeug, ist auch auf die höhere Belastung bei der Mehrwertsteuer zurückzuführen. Während der klimaschädliche Flugverkehr bei internationalen Flügen gänzlich von der Mehrwertsteuer befreit ist, müssen Fernreisende im Zug in Deutschland bis zur Grenze den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zahlen. Die Konsequenz: Urlauber mit Umweltbewusstsein zahlen mehr.