Bahnhöfe als Drehscheiben nachhaltiger Mobilität und Vitalitätszentren im ländlichen Raum

Eppstein, Bahnhof des Jahres 2018

Aus Sicht der Reisenden sind Bahnhöfe vor allem eins: Orte, an denen man in Züge ein-, um- und aussteigen kann. Aus Sicht des Öffentlichen Verkehrs sind sie wichtige Knotenpunkte, die umweltfreundliche Verkehrsmittel verknüpfen: Busse, Fahrräder und Bahnen. Bahnhöfe sind jedoch sehr viel mehr als Drehscheiben nachhaltiger Mobilität: Sie sind die Visitenkarten einer Stadt und ein Ort der Begegnungen. Gerade für Klein- und Mittelzentren im ländlichen Raum nehmen Bahnhöfe daher eine wichtige Funktion ein.

 

Wie können Bahnhöfe einen Beitrag zur Vitalisierung im ländlichen Raum leisten?

Ländliche Räume in Deutschland sind mit großen Herausforderungen konfrontiert. Abwanderungsprozesse, Überalterung, weite Wege zu Versorgungszentren und fehlende Angebote bestimmen vielfach das Leben der dort lebenden Menschen. Zusammen mit einer schlechten Anbindung an den öffentlichen Verkehr resultiert daraus eine Abhängigkeit vom Auto. Um Verkehr auch in ländlichen Räumen klimafreundlich zu gestalten, müssen attraktive Angebote geschaffen werden, die eine Reduzierung der Pkw -Nutzung möglich machen. Mobilitätsforscher stimmen darin überein, dass Bahnhöfen, die verkehrliche und soziale Aspekte vereinen, vor allem in Klein- und Mittelzentren eine elementare Schlüsselfunktion zukommt.

Ein Bahnhof mit Bürgeramt, Café und Co-Working-Space, der über eine Mobilitätsstation mit Sharing-Angeboten verfügt und mit dem Fahrrad sicher zu erreichen ist, ist attraktiv und bietet den Menschen in ländlichen Räumen mehr Lebensqualität. Als verkehrlicher und sozialer Ankerpunkt in Klein- und Mittelzentren des ländlichen Raumes kann er so für eine Stärkung des gesamten Umweltverbunds sorgen.

Unser Ziel: eine Blaupause für multifunktionale Bahnhöfe mit Herz jenseits der Metropolen Deutschlands

Ziel des Projekts Bahnhöfe als Drehscheiben nachhaltiger Mobilität und Vitalitätszentren im ländlichen Raum ist es deshalb, bundesweit idealtypische multifunktionale Bahnhöfe in Klein- und Mittelzentren des ländlichen Raums zu identifizieren und diese bekannt zu machen. Im Dialog mit relevanten Akteuren des Verkehrssektors, Verbänden der Zivilgesellschaft und Entscheidern auf Bundes- und Landesebene soll ein anwendungsorientierter Kriterienkatalog für Bahnhöfe entwickelt werden, der bundesweit übertragbar ist. Damit soll das Projekt relevante Entscheidungstragende in ganz Deutschland von nachahmenswerten Lösungsansätzen überzeugen, die schon heute einen relevanten Beitrag zur Verkehrswende leisten.

Laufzeit des Projekts: 01.04.2022 – 31.03.2024    

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.

Das Projekt Bahnhöfe als Drehscheiben nachhaltiger Mobilität und Vitalitätszentren im ländlichen Raum wird durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.