Berlin. Erfreut hat die Allianz pro Schiene auf den Entwurf zum Masterplan Güterverkehr und Logistik reagiert, den Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am heutigen Freitag vorgestellt hat. Der Wille zur Gestaltung einer zukunftsträchtigen Verkehrspolitik ist klar erkennbar. Die Weichen für den Wandel zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik sind gestellt, kommentierte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, den 66 Seiten umfassenden Entwurf. Das Handlungskonzept für die künftige Verkehrspolitik und die Entwicklung des Logistik und Wirtschaftsstandortes Deutschland umfasst 37 konkrete Maßnahmen und wird jetzt an das Bundeskabinett weitergeleitet.
Die aktuellen Herausforderungen der Verkehrspolitik finden sich im Masterplan wieder und geben den Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft eine wichtige Orientierung“, so Flege. Die überwiegende Anzahl vorgeschlagener Maßnahmen zur Bewältigung des wachsenden Güterverkehrsaufkommens sei vernünftig und in absehbarer Zeit realisierbar. Mit dem vorliegenden Masterplan-Entwurf bekenne sich die Bundesregierung erfreulich konkret“ zur Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Das Ziel, dem Schienengüterverkehr bis 2025 einen Marktanteilszuwachs von bis zu drei Prozentpunkten zu ermöglichen, hält das Schienenbündnis jedoch für zu wenig ambitioniert“. Flege: Wir halten einen Zuwachs von acht Prozentpunkten im selben Zeitraum für machbar.“
Kritik übte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer an der fehlenden Gewichtung künftiger Investitionen in die Verkehrsträger: In Österreich und Frankreich haben sich die Regierungen auch finanziell sehr deutlich zu Gunsten der Schiene festgelegt. So ein Bekenntnis fehlt bislang von der Bundesregierung.“ Auch ein CO2-Minderungsziel für den gesamten Verkehrssektor müsse unbedingt formuliert werden. Dennoch sei der Masterplan ein Meilenstein auf dem Weg zu einer umweltverträglichen Verkehrspolitik.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 75 Unternehmen der Bahnbranche.