Berlin. Die Zahl der Unfälle mit Wassergefährdenden Stoffen steigt, wie das Statistische Bundesamt (destatis) in seiner aktuellen Berechnung vorlegt. 92 Prozent der Unfälle mit den gefährlichen Stoffen ereigneten sich laut destatis beim Transport mit Straßenfahrzeugen. Aus diesem Anlass verweist die Allianz pro Schiene auf eigene Berechnungen. Beim Gefahrguttransport ist die Schiene 17mal sicherer als die Straße. „Für den Schutz von Menschen und Umwelt gehören gefährliche Güter grundsätzlich auf die Schiene“, fordert deshalb Winfried Hermann, stellvertretender Vorsitzender der Allianz pro Schiene und Bundestagsabgeordneter der Grünen. Erfreulich ist aus Sicht des Schienenbündnisses deshalb der laufende Antrag der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, sämtliche Kerosintransporte in Berlin auf die Schiene zu verlagern.
Zur Begründung gibt die CDU-Fraktion an, dass „der Transport gefährlicher Massengüter grundsätzlich auf die Schiene“ gehöre, weil die Unfallgefahr im Schienenverkehr nachweislich viel geringer sei.
Wassergefährdende Stoffe sind vor allem Mineralöl- und Chemieerzeugnisse. Nach Berechnungen des Schienenbündnisses ereigneten sich im untersuchten Zeitraum 1999 bis 2002 im Durchschnitt monatlich 108 Unfälle auf der Straße, bei denen solche Wassergefährdenden Stoffe freigesetzt wurden. Beim Transport auf der Schiene waren es drei Unfälle. Im Verhältnis zur Verkehrsleistung, also zu den beförderten Mengen und den zurückgelegten Entfernungen, verunglücken LKW mit gefährlicher Fracht 17mal häufiger als die Eisenbahn.
„Die Umweltbilanz des Straßengüterverkehrs ist ohnehin miserabel – besonders wenn man externe Kosten wie Unfälle mit einbezieht. Wenn sicherere Alternativen für den Transport gefährlicher Güter nicht genutzt werden, dann ist das ein unverantwortliches Spiel mit dem Risiko“, so Winfried Hermann.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen, darunter die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, sowie die drei Verkehrsgewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 1,5 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 58 bahnnahen Unternehmen.