Die Allianz pro Schiene äußerte sich zustimmend zu der Mautgebühr, die London ab heute für das Autofahren in der Innenstadt erhebt. „Wenn der motorisierte Individualverkehr dadurch tatsächlich um die erwarteten 15% sinkt, sollten auch staugeplagte deutsche Städte über die Einführung einer City-Maut nachdenken“, schlug der Geschäftsführer des Schienenbündnisses, Dirk Flege, vor.
„Erst wenn das in Städten äußerst knappe Gut Straße einen angemessenen Preis hat, wird es optimal genutzt“, erläuterte Flege die Funktionsweise der Maut in Ballungsgebieten. Das sei ein rein marktwirtschaftlicher Mechanismus, denn in der Maut kämen die Staukosten des Verkehrs zum Ausdruck. Diese belaufen sich in Deutschland laut einer BMW-Studie auf bis zu 100 Milliarden Euro jährlich.
Flege: „Wer ein öffentliches Verkehrsmittel benutzt oder eine Fahrgemeinschaft bildet, verhält sich nicht nur umweltbewusst, sondern wird dann endlich auch ökonomisch belohnt.“ Wichtig ist nach Auffassung der Allianz pro Schiene, die Mauteinnahmen auf jeden Fall zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs einzusetzen. „Dies macht das Verkehrssystem insgesamt leistungsfähiger“, so der Geschäftsführer. Davon profitierten die Wirtschaft, die Umwelt und „vor allem die Verkehrsteilnehmer selbst, die weniger Lebenszeit im Stau vergeuden“ müssten.
Erfolgreiche Maut-Beispiele
Dass eine gezielt eingesetzte Maut zu einer effizienteren Nutzung der Verkehrsinfrastruktur führt, haben andere Städte nach Angaben der Allianz pro Schiene längst bewiesen:
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Verbraucher und Arbeit, sowie 30 Unternehmen der bahnnahen Wirtschaft.