Die Bahnbranche gehört zu den klassischen Männerdomänen. Aber muss das so bleiben? Das fragten sich führende Managerinnen der Branche und gründeten unter dem Dach der Allianz pro Schiene das Netzwerk „Mobilität braucht Frauen“.
Dagmar Blume
Head of Strategic Projects/Turnkey
Alstom AG
Stefanie Diekmann
Bereichsleiterin Strategie und Kommunikation
Captrain Deutschland Gruppe
Wer die Suchmaschine Google nach einer „Verkehrsministerin“ fragt, bekommt eine Gegenfrage: „Meintest du Verkehrsminister?“ Der Algorithmus ist unbestechlich und er bildet – politisch unkorrekt – die Realität ab. Nicht dass Frauen in Deutschland nichts zu sagen hätten: Im Kanzleramt, im Verteidigungsministerium oder in den Spitzengremien der Parteien sitzen Frauen schon lange in der ersten Reihe. Nur den Ministersessel im Bundesverkehrsministerium hatte im Autoland Deutschland seit Anbeginn der demokratischen Zeitrechnung immer ein Mann inne.
Auch die Wirtschaft im Bereich Verkehr liegt fest in Männerhand. Das gilt nicht nur für die Automobilindustrie, sondern auch für die Eisenbahnbranche. Nach einer Statistik des europäischen Eisenbahnverbandes CER kommt die Bahnbranche in verschiedenen EU-Ländern im Durchschnitt auf einen Frauenanteil von knapp 20 Prozent.
Susanne Kortendick, ehemals Personalchefin und Vorständin von Bombardier Transportation fragte sich: Warum wählen so wenige Mädchen einen technisch orientierten Beruf? Warum besetzen sie dann später nur zögerlich freie Führungspositionen? Und warum könnte die Eisenbahn von einem höheren Frauenanteil profitieren? Um diese Baustellen anzugehen, gründete die damalige Bombardier-Managerin im Vorstand der Allianz pro Schiene ein unternehmensübergreifendes Frauennetzwerk. Pünktlich zur Eisenbahnmesse InnoTrans 2016 stellte sich das frischgegründete Frauennetzwerk der Öffentlichkeit vor. Auch nach ihrem Wechsel zu Metro Cash & Carry Deutschland bleibt Kortendick Ehrenvorsitzende des Frauennetzwerks.
Der Clara Jaschke Innovationspreis wird seit 2018 vom Netzwerk „Mobilität braucht Frauen“ der Allianz pro Schiene e.V. vergeben. Die Mobilität in Deutschland braucht Macherinnen mit Selbstbewusstsein! Wir sind daher immer auf der Suche nach herausragenden Persönlichkeiten und Innovationen. Schauen Sie vorbei und reichen Sie Ihren Vorschlag ein.
Wie können wir den Anteil der Frauen in der Bahnbranche erhöhen? Mit unseren Berufsbotschaftern und Berufsbotschafterinnen wollen wir Ansprechpartner:innen und Vorbilder für Berufs- und Quereinsteigende schaffen.
13 Frauen haben bisher den Titel „Berufsbotschafterin“ von uns erhalten und sind auf SchienenJobs.de jederzeit für Presseanfragen oder interessierten Fragen von Privatpersonen zu erreichen. Hier finden Sie alle Berufsbotschafter:innen.
Sie haben weitere Fragen oder möchten sich dem Netzwerk „Mobilität braucht Frauen“ der Allianz pro Schiene anschließen? Kontaktieren Sie uns.