35 Anwärter auf den Titel „Eisenbahner mit Herz“

200 Bahnkunden schicken Reisegeschichte / Juryvotum am 15. April

Wer wird Eisenbahner mit Herz? Die Bahnkunden mochten die ICE-Zugbegleiter aus Köln besonders gern. Fünf Mitarbeiter des DB-Fernverkehrs schafften es in die Favoritengalerie.

Berlin, 25. März 2015. Die Kandidaten für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ stehen fest: Aus rund 200 Geschichten, die Reisende bis zum 31. Januar 2015 an die Allianz pro Schiene schickten, haben die Bahnen 34 Eisenbahner ausfindig gemacht, die in den Geschichten der Bahnkunden eine rühmliche Rolle spielen. Unter den Nominierten sind Bahn-Mitarbeiter, die während des Bahnstreiks gestrandeten Menschen helfen, die einen Rollstuhlfahrer vom Abstellgleis bergen oder Fahrradfahrer zu Gedichten inspirieren. Auch der Kundenliebling der Schwarzwaldbahn, der Zugbegleiter Herbert Kusche, ist 2015 wieder unter den Anwärtern auf den Titel: Keinen anderen Zugbegleiter haben die Reisenden seit dem Start des Wettbewerbs vor fünf Jahren so häufig auf den Schild gehoben wie den DB-Regio-Mann aus Singen. Die diesjährigen Favoriten kommen aus fast allen Bundesländern. In Niedersachsen arbeiten die meisten Kandidaten (10), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (6) und Bayern (5) sowie Baden-Württemberg (4). Unter den Bahnkundenlieblingen sind die ICE-Zugbegleiter des DB-Fernverkehrs aus Köln besonders gut vertreten: Der Gold-Gewinner von 2012, Peter Gitzen, brachte es allein in diesem Jahr auf sieben Kunden-Lobeshymnen, aber auch seine Kölner Kollegen Haldun Güzel, Martin Surmann, Meinhard Uerlings (drei Kundenbriefe) und Alexander Bongartz schafften es auf die Favoritenliste der Jury.

DB-Regio Zugbegleiter Christian Klemenschits aus dem baden-württembergischen Crailsheim nahm einen verirrten Reisenden über Nacht in sein Haus auf und verzieh es dem gewichtigen Gast sogar, dass er seinen Lattenrost ruinierte. ICE-Zugchef Antonio Gimmillaro von DB-Fernverkehr Frankfurt am Main brachte einen Reisenden komfortabel in Paris unter, nachdem der Mann seinen Ausstieg in Saarbrücken verschlafen hatte. Enrico Gottwald vom DB-Fernverkehr Berlin machte ein verstopftes ICE-Waschbecken wieder flott und DB-Regio Lokführer Erich Eckmair aus München rettete einen blinden Passagier. ICE-Zugbegleiterin Katja Bonito aus Hamburg bewahrte zwei mitreisende Möpse vor dem Hitzetod in der Hundereisetasche, während der Vorjahres-Sieger Gerard Versteeg von Metronom gestrandete Reisende in seinem Privatwagen zum nächsten Bahnhof chauffierte. Alle von den Kunden vorgeschlagenen Eisenbahner haben für den Wettbewerb ihr Einverständnis gegeben, mit ihrer Geschichte und einem Porträt in einer Online-Galerie zu erscheinen. Aus dem Kreis dieser 35 Titelkandidaten wird eine Jury aus Eisenbahngewerkschaften, Fahrgastverbänden und Verkehrsclubs am 15. April 2015 die Sieger küren. Der Wettbewerb unter dem Vorsitz der Allianz pro Schiene findet nun zum fünften Mal in Folge statt. „Wir wollen mit diesem Wettbewerb eine Art Schienentagebuch schreiben“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Mittwoch in Berlin. „Wer wissen will, was auf Deutschlands Netz Tag für Tag passieren kann, muss die Kunden fragen. Und genau das tun wir mit unserem Aufruf.“ Flege verwies darauf, dass der Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ in den fünf Jahren seines Bestehens merklich an Fahrt gewonnen habe: „Bis heute haben uns schon mehr als tausend Reisende zum Teil lange Briefe geschrieben und uns verraten, welche Bahnmitarbeiter ihnen auf Reisen besonders geholfen haben.“ Sehr beachtlich ist auch das Abschneiden der kleinen Bahnen“, sagte Jury-Mitglied Flege. So arbeite inzwischen rund ein Drittel aller Titelanwärter nicht bei der Deutschen Bahn. Unter dem Dach von Transdev haben Mitarbeiter der NordWestBahn (7 Kandidaten) und der Schönbuchbahn erfreuliche Post von den Fahrgästen erhalten. Ebenfalls nominiert sind Eisenbahner von Metronom aus Uelzen, dem Heidesprinter Erixx und der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG).

Nach Informationen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG beschäftigt die Deutsche Bahn rund 12.000 Menschen an Bord der Züge. Nochmal 3000 Beschäftigte kümmern sich in den Bahnhöfen um die Reisenden. 14.000 Lokführer (2.000 im Fernverkehr und 12.000 im Regionalverkehr) steuern die Züge. Die Privatbahnen kommen insgesamt auf rund 6.000 Mitarbeiter, 4.500 davon sind als Lokführer und 1.500 sind als Kundenbetreuer beschäftigt.

Weitere Informationen:

Sie wollen wissen, wer die Sieger sind? Am 15. April um 11 Uhr gibt die Jury die Sieger bekannt.