Berlin, den 20. März 2013. Die Kandidaten für den Wettbewerb Eisenbahner mit Herz stehen fest: Aus rund 250 Geschichten, die Reisende bis zum 31. Januar an die Allianz pro Schiene geschickt hatten, haben die Bahnen mehr als 100 Mitarbeiter mit Namen und Foto herausgefunden. Die Titelkandidaten kommen aus fast allen Bundesländern und arbeiten in Bahnhöfen, auf Zügen oder für Reiseagenturen. Sie steuern Loks oder S-Bahnen, verrichten die Nachtschicht in Werkstätten und helfen ehrenamtlich bei den Bahnhofsmissionen. Alle Nominierten haben für den Wettbewerb ihr Einverständnis gegeben, mit ihrer Geschichte und einem Porträt in einer Online-Galerie zu erscheinen. Aus dem Kreis dieser Titelkandidaten wird eine Jury aus Eisenbahngewerkschaften, Fahrgastverbänden und Verkehrsclubs am 15. April 2013 die Sieger küren.
Der Wettbewerb unter dem Vorsitz der Allianz pro Schiene findet in diesem Frühling zum dritten Mal in Folge statt. Nach dem bekennenden Bahnfan Harald Schmidt, der 2012 bei der Feier in Berlin die Laudatio sprach, wird in diesem Jahr TV-Köchin und Eisenbahn-Vielfahrerin Sarah Wiener die Lobrede auf die Sieger halten. Wir wollen mit diesem Wettbewerb eine Art Schienentagebuch schreiben, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Mittwoch in Berlin. Wer wissen will, was auf Deutschlands Netz Tag für Tag wirklich los ist, muss die Kunden fragen. Und genau das haben wir getan. Flege verwies darauf, dass der Wettbewerb Eisenbahner mit Herz in den drei Jahren seines Bestehens merklich an Fahrt gewonnen habe: Im ersten Jahr hatten wir 100 Geschichten, im zweiten 150, und jetzt haben uns schon 250 Reisende verraten, welche Bahnmitarbeiter ihnen auf Reisen besonders geholfen haben.
Nach dem Votum der Bahnkunden ist das erzählfreudigste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 19 Kandidaten. Niedersachsen und Bayern liegen mit jeweils 15 Anwärtern auf den Titel gleichauf. Hessen kommt auf zehn, Baden-Württemberg auf neun Nominierte. Das kleine Hamburg bringt es auf beeindruckende 8 Titelanwärter, während die Flächenländer Saarland und Rheinland-Pfalz als einzige Bundesländer keine nominierten Mitarbeiter vorzuweisen haben.
Sehr beachtlich ist auch das Abschneiden der kleinen Bahnen, sagte Jury-Mitglied Flege. So arbeite inzwischen rund ein Drittel aller Titelanwärter nicht bei der Deutschen Bahn. Mit sieben Nominierten die meisten Kandidaten hat das niedersächsische Unternehmen Metronom. Agilis aus Regensburg kommt auf vier Mitarbeiter, während die Bahnen unter dem Dach von Veolia Verkehr ebenfalls gut vertreten sind: die Bayerische Regiobahn, die Bayerische Oberlandbahn (BOB), die Mitteldeutsche Regiobahn, der Harz-Elbe-Express (HEX) und die Nord-Ostseebahn (NOB) sie alle sammelten das höchste Lob der Kunden. Mit eigenen Kandidaten vertreten sind auch die ODEG, Erfurter Bahn, Eurobahn, Regiobahn Mettmann, AKN, Nordbahn, Hohenzollersche Landesbahn und die Westfalenbahn.
Neu im Wettbewerb ist die Kategorie international mit Titel-Kandiaten aus der Schweiz, Polen oder Frankreich. Auch die Einsendungen der Kunden werden internationaler und kamen etwa aus Irland, Österreich oder Belgien. Natürlich halten die Züge nicht an der Grenze, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Weil der Eisenbahnverkehr im Kern europäisch ausgelegt ist, freuen wir uns besonders über jeden ausländischen Kandidaten etwa von der polnischen PKP oder der französischen SNCF.
Nach Informationen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG beschäftigt die Deutsche Bahn rund 12.000 Menschen an Bord der Züge. Nochmal 3000 Beschäftigte kümmern sich in den Bahnhöfen um die Reisenden. 14.000 Lokführer (2.000 im Fernverkehr und 12.000 im Regionalverkehr) steuern die Züge. Die Privatbahnen kommen insgesamt auf rund 6.000 Mitarbeiter, 4.500 davon sind als Lokführer und 1.500 sind als Kundenbetreuer beschäftigt Tendenz steigend.
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