Die Allianz pro Schiene hält den Flächenverbrauch in Deutschland für „besorgniserregend hoch“. Obwohl sich der Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsfläche im Jahr 2001 mit 117 Hektar pro Tag abgeschwächt habe (129 ha/Tag im Jahr 2000), schneide Deutschland im internationalen Vergleich schlecht ab.
Nach den heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Zahlen hat allein die Verkehrsfläche im Jahr 2001 um 82 km2 zugenommen. Insgesamt entfallen somit 17.199 km2 auf Verkehrsflächen. „Dies ist eine Fläche, die größer als Thüringen (16.172 km2) ist“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes entspricht die Gesamtverkehrsfläche einem Anteil von 4,8 Prozent an der Bodenfläche Deutschlands.
„In den dicht besiedelten Niederlanden werden nur 2,7 Prozent der Landesfläche von Verkehrswegen beansprucht und in Österreich gar nur 0,8 Prozent der Landesfläche“, kommentierte Flege die Zahlen.
Ein wesentlicher Grund, so der Geschäftsführer des Schienenbündnisses, sei der „ungezügelte Straßenbau in Deutschland“. Flege: „Die Straße verbraucht viermal mehr Fläche als die Schiene“. Nach aktuellen Berechnungen der Allianz pro Schiene werden für einen Kilometer Autobahn 0,04 km2 Boden versiegelt, für einen Kilometer Schnellbahntrasse 0,01 km2.
„Wenn die Bundesregierung ihr Ziel aus der 2002 vom Kabinett verabschiedeten Nachhaltigkeitsstragie erreichen will, wonach die Zunahme des Flächenverbrauchs bis zum Jahr 2020 auf 30 ha/Tag sinken soll, tut sie gut daran, den Schienenverkehr stärker als bislang zu fördern“, sagte Flege.
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen, darunter die Umweltverbände BUND, NABU und VCD. Unterstützt wird das Schienenbündnis von mittlerweile 34 Wirtschaftsunternehmen der Bahnbranche, darunter die Deutsche Bahn und Connex.