Berlin. Zum dritten Mal in Folge bittet die Allianz pro Schiene Bahnkunden aus ganz Deutschland, ihre aufregendsten Reisegeschichten einzusenden. Fahrgäste, die einen hilfreichen Einsatz des Zugpersonals rund um eine abenteuerliche Bahnfahrt oder einen bemerkenswerten Aufenthalt im Bahnhof erlebt haben, nominieren mit ihrer Einsendung bis zum 31. Januar 2013 einen Kandidaten für den Titel Eisenbahner mit Herz 2013. Alle Bahn-Mitarbeiter, die auf Grundlage der Kundeneinsendungen bis März zu ermitteln sind, erscheinen mitsamt ihrer Geschichte in einer Online-Galerie. Unter diesen Titel-Kandidaten wählt eine Jury aus den drei großen Fahrgastverbänden und den zwei Bahngewerkschaften zu Ostern 2013 die Sieger aus.
Der Wettbewerb geht damit ins dritte Jahr. Im April 2012 war der Titel zum zweiten Mal vergeben worden, die Laudatio hielt der TV-Entertainer Harald Schmidt. Gold gewann der ICE-Zugbegleiter Peter Gitzen aus Köln, der zwei zur Nachtzeit verirrte Mädchen am nächsten Morgen wieder in den richtigen Zug gesetzt und einer älteren Dame die verlorene Bahn-Card wiederbeschafft hatte. Silber bekam der DB-Regio-Lokführer Oliver Vitze aus Nürnberg, der für den verlorenen Ehering einer Bahnkundin ins Schotterbett unter seinen Zug gekrochen war. Bronze ging an die BOB-Zugbegleiterin Alexandra Schertler aus Tegernsee, die sich rührend um eine kranke Reisende gekümmert hatte. Den Sonderpreis Zivilcourage verlieh die Jury dem Zugbegleiter der Südostbayernbahn, Yalcin Özcan, der in Kassel seine Fahrgäste vor einem bewaffneten Schwarzfahrer retten konnte.
Während die Jury mit rund 150 Einsendungen und 60 namentlich ermittelten Titelkandidaten schon bei der zweiten Staffel die Qual der Wahl hatte, rechnet die Allianz pro Schiene für das Jahr 2013 mit noch einmal mehr Geschichten von Bahnkunden. Obwohl der Aufruf gerade erst startet, haben wir jetzt schon rund 70 Geschichten, die wir nun auswerten und an die Bahnen zur Recherche weiterleiten, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. Viele Lieblingsschaffner der Bahnkunden seien bereits aus dem Vorjahr bekannt, sagte Flege. Uns wundert das nicht: Wer einmal einen guten Job macht, der tut das immer wieder.
Damit der Wettbewerb bei den Reisenden noch bekannter wird, ziert Linda, das Maskottchen aller Eisenbahner mit Herz, ab Oktober einen Zug der Regiobahn. Die feierliche Zugtaufe wird noch im Oktober am Bahnhof Mettmann-Stadtwald bei Düsseldorf über die Bühne gehen. Die Regiobahn verkehrt seit 1998 auf der Strecke Kaarst – Mettmann und gehört zu den regionalen Privatbahnen in Deutschland, deren Fahrgastzahlen seit Betriebsbeginn regelrecht explodiert sind. Der Eisenbahner mit Herz-Zug wird ein Jahr lang auf der vielbefahrenen Strecke in Nordrhein-Westfalen unterwegs sein.
Die deutschen Eisenbahnen befördern täglich 6,3 Millionen Fahrgäste, 6 Millionen im Nahverkehr und 300.000 im Fernverkehr. Die Deutsche Bahn hat dabei einen Marktanteil von 77 Prozent. Die restlichen 23 Prozent nutzen die Züge anderer Bahnunternehmen. Das sind unter anderem Abellio, Netinera, Benex, die Hessische Landesbahn, Keolis und Veolia. Die Deutsche Bahn beschäftigt rund 12.000 Menschen an Bord der Züge. Nochmal mehr als 10.000 Mitarbeiter kümmern sich an den Bahnhöfen und im Vertrieb um die Reisenden. Im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn arbeiten außerdem gut 14.000 Lokführer. Die Privatbahnen beschäftigen rund 6.500 Kundenbetreuer und Lokführer im Fahrdienst. Nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat sich das Personal der DB-Konkurrenten seit 2000 fast verdoppelt, bei der Deutschen Bahn gibt es ebenfalls einen leichten Anstieg der Beschäftigtenzahlen.
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