Schienengipfel braucht solides Fundament

Kommentar zum Spitzentreffen in Berlin: Zweiten nicht vor dem ersten Schritt gehen / Ohne Deutschlandtakt kann Europatakt nicht funktionieren

Vom Deutschlandtakt zum Europatakt – das ist eine gute, richtige Vision gerade im Europäischen Jahr der Schiene. Wichtig ist aber, bei der Umsetzung nicht den zweiten vor dem ersten Schritt zu gehen.

Berlin, 16. Mai 2021. Vor dem Schienengipfel an diesem Montag zum Deutschland- und Europatakt hat das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene davor gewarnt, in der Bahnpolitik den zweiten vor dem ersten Schritt zu gehen. „Ich begrüße die Vision vom Europatakt sehr“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Sonntag in Berlin. „Der Europatakt steht für einen aktiven Klimaschutz in einer EU, in der viele Flüge durch ein attraktives Angebot auf der Schiene überflüssig werden“, so Flege weiter. „Wir haben aber noch nicht einmal den Deutschlandtakt. Bis heute hat die Bundesregierung dessen Umsetzung in einzelnen, konkreten Etappen nicht verbindlich auf den Weg gebracht. Ohne einen funktionierenden Deutschlandtakt als Fundament kann es mit einem Europatakt nichts werden.“

Deutschlandtakt – auf die Umsetzung kommt es an

Der Deutschlandtakt ist das Leitbild für ein neues Zeitalter im Schienenverkehr, in dem flächendeckend Züge verlässlich, regelmäßig und häufig zwischen den Städten und auch auf dem Land unterwegs sind. Auf dem Schienengipfel will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer über die Übertragung dieses Konzepts auf ganz Europa sprechen. Die Schienenallianz unterstützt sowohl den Deutschland- als auch den Europatakt ausdrücklich, mahnt aber konkrete Schritte beim Schienenausbau für eine Umsetzung dieser positiven Visionen an.

Erstmals spricht die Bundeskanzlerin auf einem Schienengipfel  

Erfreut zeigte sich Schienenallianz-Geschäftsführer Dirk Flege, dass neben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erstmals auf einem Schienengipfel reden möchte. „Diese Ansprache der Bundeskanzlerin auf dem Schienengipfel ist ein starkes Zeichen, dass die politische Unterstützung für den klimafreundlichen Verkehr zunimmt“, betonte Flege. „Auf die Teilnahme der Bundeskanzlerin an einem Schienengipfel haben wir lange gewartet – umso mehr freuen wir uns auf ihre Videoansprache. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sind herzlich willkommen auf dem Schienengipfel.“

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