Berlin, den 28. Januar 2014. Die Verbraucherpreise für Verkehr sind in den vergangenen Jahren deutlich schneller gewachsen als die Lebenshaltungskosten in Deutschland insgesamt. Nach den neuesten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stiegen die Lebenshaltungskosten der Deutschen 2013 bezogen auf 2010 um rund 7 Prozent, während die Verbraucher für Flugtickets (plus 20 Prozent), Pkw-Kraftstoff (plus 11 Prozent) und Bahntickets (plus 10 Prozent) deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten.
Dass die Eisenbahn im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern niedrigere Preisaufschläge zu verbuchen hat, nannte die Allianz pro Schiene überraschend. Der regelmäßige Aufschrei, wenn die Ticketpreise bei der Eisenbahn zum Fahrplanwechsel steigen, verzerrt offenbar die Wahrnehmung der Verbraucher. Schließlich haben die Aufschläge bei Flugpreisen oder beim Pkw keinen vergleichbaren Stichtag, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Dienstag in Berlin. Flege verwies auf den VCD-Bahntest vom Dezember 2013, der für grenzüberschreitende Reisen großflächig Bahn- und Flugpreise verglichen hatte. Die Daten des Statistischen Bundesamtes und die Ergebnisse des VCD passen ins Bild: Die Bahn gilt zu Unrecht als teuer, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.
Die Allianz pro Schiene betonte, dass der überproportionale Anstieg der Mobilitätskosten im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten kein einmaliges Geschehen sei. Wir beobachten seit vielen Jahren, dass die Mobilität rasant teurer wird, sagte Flege. Die Bezahlbarkeit von Reisen und die Teilhabe am Verkehrsgeschehen wird zunehmend zu einer sozialen Frage, auf die wir von der Verkehrspolitik eine kluge Antwort erwarten dürfen. Ohne einen öffentlichen Verkehr in der verkehrspoltischen Hauptrolle droht vielen Bürgern künftig die Abkopplung von der Mobilität.