Diese drei Bahnhöfe wurden ausgezeichnet

Dutzende Einsendungen aus ganz Deutschland haben die Allianz pro Schiene in den vergangenen Monaten erreicht. Nun stehen die ausgezeichneten Bahnhöfe fest. Diese drei Leuchtturmprojekte schaffen es, nicht nur Verkehrsstation zu sein. Sie stehen dafür, dass Bahnhöfe wichtige Identifikationsgebäude sein können. Lernen Sie die Bahnhöfe kennen!

 

Bahnhof Rottenbach

Der Bahnhof Rottenbach in Thüringen ist weit mehr als nur eine Verkehrsstation - er ist das lebendige Herzstück der Gemeinde. Durch das engagierte Handeln der Bürgerinnen und Bürger wurde der Bahnhof zu einem vitalen Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Mit dem BahnHofladen und einem gemütlichen Bistro im historischen Gebäude bietet der Bahnhof nicht nur eine Nahversorgung, sondern auch eine Anlaufstelle für gemeinschaftlichen Austausch. Die liebevollen Details, wie regionale Produkte und gepflegte Beete, machen ihn zu einem einladenden Ort zum Verweilen.

Die Bürgerinnen und Bürger haben das Schicksal ihres Bahnhofs in die eigene Hand genommen und sich dafür entschieden, mit zuverlässigen Partnern die Sanierung anzugehen. Dank ihres Engagements wurde die Sanierung des Bahnhofs zu einem der ersten Projekte der Internationalen Bauausstellung Thüringen. Heute präsentiert sich der Bahnhof als moderner und funktionaler Ort, der weit über seine eigentliche Funktion als Verkehrsknotenpunkt hinausgeht.

Der Bahnhof Rottenbach ist nicht nur wichtig für den Schienenverkehr der Region, sondern auch als Bürgertreffpunkt. Der BahnHofladen wird von einer Genossenschaft betrieben, die Waren aus lokaler und regionaler Produktion anbietet und einen Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen serviert. Ohne den BahnHofladen müssten die Bewohnerinnen und Bewohner nach Einkaufsmöglichkeiten außerhalb des Ortes suchen.

Der Bahnhof Rottenbach ist auch ein Ort des Austauschs und der Begegnung. Hier treffen sich nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner von Rottenbach, sondern auch Menschen aus der Umgebung und Reisende. Das Bücherregal im Bahnhofsgebäude lädt zum Schmökern ein und trägt zur gemütlichen Atmosphäre bei. Insgesamt ist der Bahnhof Rottenbach ein lebendiges Zentrum, das das gesellschaftliche Leben in der gesamten Region bereichert und eine Vorbildwirkung für andere Gemeinden hat.

Bahnhof Stollberg

Der Bahnhof Stollberg in Sachsen ist weit mehr als nur eine Verkehrsstation - er ist das Herzstück einer lebendigen Gemeinschaft. Jahrelang war die Anbindung an die Großstadt Chemnitz ein Problem, doch 2002 brachte die CityBahn eine Revolution. Seitdem verkehren Züge alle 30 Minuten direkt ins Zentrum, was nicht nur den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums eine komfortable Fahrt ermöglicht, sondern auch den Einkaufstrip ohne lästige Parkplatzsuche erleichtert.

Die Stadt erkannte die Bedeutung des Bahnhofs und erwarb ihn 2007. Sie rettete das verfallende Gebäude und machte es zu einem Dreh- und Angelpunkt im Ort. Barrieren wurden beseitigt, Bahnsteige angepasst und ein direkter Busanschluss geschaffen. Doch der Bahnhof ist mehr als nur eine funktionale Station - er ist ein Ort der Begegnung und Aktivität. Dank eines Nutzungskonzepts, das gemeinsam mit den Bewohnern des Ortes und lokalen Vereinen erarbeitet wurde, finden sich hier Kunstvereine, ein einladendes Café und sogar ein Büro für Kompetenzentwicklung.

Der Bahnhof Stollberg ist somit nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein lebendiger Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger. Das Beispiel zeigt, wie Bahnhöfe zu lebendigen Zentren werden können, die nicht nur Reisende erfreuen, sondern die gesamte Gemeinschaft beleben.

 

Bahnhof Viechtach

Der Bahnhof Viechtach ist heute mehr als nur eine Verkehrsstation - er ist das lebendige Herzstück einer engagierten Gemeinschaft. Trotz der Stilllegung der Strecke Viechtach-Gotteszell kämpfte die Stadt aktiv dagegen an. Im Jahr 2006 gründete sich der Förderverein Go-Vit e.V., der mit öffentlichen Aktionen und kulturellen Veranstaltungen für die Akzeptanz des Schienenpersonennahverkehrs im ländlichen Raum und die Wiederbelebung der Strecke kämpfte.

Im Jahr 2016 erwachte die Strecke dann im Probebetrieb zum Leben, und mit ihr erblühte auch der leerstehende Bahnhof. Die Länderbahn gestaltete das Bahnhofsumfeld neu, während der Förderverein - ebenfalls mit Unterstützung der Länderbahn - ein Kundenzentrum etabliert. Heute beherbergt der Bahnhof eine Musikschule und die beliebte Gaststätte Gleis 1, ein lebhafter Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger.

Die Ankündigung des bayerischen Verkehrsministers, den Probebetrieb 2024 in den Regelbetrieb zu überführen, unterstreicht den Erfolg dieses gemeinsamen Engagements. Dank der Initiative sind Menschen jeden Alters mobil, auch ohne Auto oder Führerschein. Der wiederbelebte Bahnhof ist nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein Symbol für die Revitalisierung des gesellschaftlichen Lebens.