MINT.einander-Konferenz zeigt Perspektiven für Frauen in der Mobilitätsbranche
Die Konferenz in Bildern
17. Mai 2019
Allianz pro Schiene/ Stephan Röhl
Eine ideale Gelegenheit zum Netzwerken: Zwei Teilnehmerinnen im Pausengespräch.
Ein solches Treffen mit so starker weiblicher Präsenz erlebt die Mobilitätsbranche nicht alle Tage: Am 8. und 9. Mai lang diskutierten auf der Konferenz „MINT.einander im digitalen Wandel – Mobilität braucht Frauen“ rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Anders als im Verkehrssektor üblich bildeten Frauen auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg mit einem Anteil von rund 90 Prozent die klare Mehrheit sowohl bei den Teilnehmer*innen als auch den Speaker*innen auf der Bühne. „Mehr davon“ lautete der Tenor nach zwei Tagen.
Ungewohnt war der Anblick auf der High-Level-Konferenz vor allem für erfahrene Kräfte. Seit 20 Jahren sei sie bei vielen Veranstaltungen der Verkehrsbranche die einzige Frau, sagte Susanne Henckel, Geschäftsführerin des VBB Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, stellvertretend für viele. Diesmal waren insbesondere junge, technikbegeisterte Frauen zahlreich erschienen, um die Gelegenheit zum Aufbau von Kontakten und zum Netzwerken zu nutzen. Führungskräfte und Expert*innen trafen auf weibliche Nachwuchskräfte, auf Young Professionals, Berufseinsteiger*innen, Doktorand*innen und Student*innen. Bei Vorträgen, Debatten, Workshops und Fishbowl-Diskussionen tauschten sie sich aus über Innovationen im digitalen Zeitalter und über Männerdomänen sowie Möglichkeiten, sie aufzubrechen. Dabei kristallierten sich zwei zentrale Botschaften heraus: Die Mobilitätsbranche braucht mehr Frauen, um ihre Potentiale voll ausschöpfen zu können und ihre Kreativität und Zukunftsfähigkeit weiter zu steigern. Und sie bietet zweitens Frauen beste Karriereperspektiven sowie die Chance auf eine sinnvolle Tätigkeit in MINT-Berufen rund um das Zukunftsthema Nachhaltigkeit im Verkehr.
Fotogalerie: Die MINT.einander-Konferenz in Bildern
Allianz pro Schiene / Stephan Röhl
Tag 1 der zweitägigen Konferenz beginnt: Die ehrenamtlichen Sprecherinnen des Frauennetzwerks der Allianz pro Schiene, Alexandra von Oy und Carmen Maria Parrino, begrüßen die Gäste.
Allianz pro Schiene / Stephan Röhl
Volles Haus: Unter dem Motto „Mobilität braucht Frauen“ diskutierten rund 170 Teilnehmer*innen. Unter ihnen sind Führungskräfte und Expert*innen, Young Professionals, Berufseinsteiger*innen, Doktorand*innen und Student*innen.
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Zwei Tage volles Programm mit Keynotes, Podiumsdiskussionen und Workshops auf hohem Niveau.
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Christa Koenen (DB Systel) macht den Anfang auf dem Expertenpodium: „Mit neuen Technologien können Machtverhältnisse in der Arbeitswelt zugunsten von Frauen verändert werden. Diese offenen Türen sollten gesehen und genutzt werden.“
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Wie die nachhaltige Mobilität gemeinsam vorangebracht werden kann, das diskutierten v.l.n.r.: Judith Schulte-Loh, Christa Koenen, Mirjam Bütler und Magali Euverte.
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Magali Euverte von Keolis wirbt für einen „Schulterschluss“ in der Branche, denn nachhaltige Mobilität gehe nur gemeinsam voran.
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Mirjam Bütler vom Schweizer Verband öffentlicher Verkehr (VöV) berichtet, dass in der Schweiz politischer Konsens über die Wichtigkeit des Öffentlichen Verkehrs herrsche. Das merke man natürlich auch bei den finanziellen Mitteln.
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Christa Koenen ist sich sicher: „Jede Strategie, jede Produktentwicklung, einfach jedes Thema profitiert von unterschiedlichen Sichtweisen und Herangehensweisen. Alles wird besser mit Diversität, natürlich auch die Mobilität.“
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Dr. Helga Lukoschat von der EAF wirbt in ihrem Impulsvortrag für mehr Frauen in Führungspositionen: „Traut euch!“.
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Wie mehr Frauen in Spitzenpositionen kommen und welche Stereotype dafür überwunden werden müssen, diskutierten (v.l.n.r.): Judith Schulte-Loh, Dr. Helga Lukoschat, Christian Berg, Christina Haaf und Dirk Flege gemeinsam mit dem Publikum.
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Christina Haaf (Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.) betont: „Ein MINT-Studium eröffnet zahlreiche vielversprechenden berufliche Chancen mit viel Raum für Kreativität.“
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„Diversität ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern stärkt gleichzeitig die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen“, unterstreicht Christian Berg (AllBright Stiftung).
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Dirk Flege (Allianz pro Schiene) hebt hervor: „Starre Quoten sind nicht zielführend, man muss mit Anreizen arbeiten, um mehr Frauen in die Spitzenpositionen zu holen.“
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Dr. Helga Lukoschat: „Diversität ist für mich persönlich die Wertschätzung von Vielfalt: die Offenheit für und die Neugierde auf unterschiedliche Erfahrungen, Lebensläufe, Lebensmodelle.“
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Die Pausen nutzten die Teilnehmer*innen zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken.
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In interaktiven Workshops diskutierten die Teilnehmer*innen konkrete Lösungsansätze für eine bessere Mobilität mit mehr Frauen. Marion Jungbluth (vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband) moderierte den Workshop zum Thema „Wie machen wir die Mobilitätskette weiblich? Das Zauberwort heißt Vernetzung“.
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Dana Gruschwitz (infas) berichtet anhand der „Mobilität in Deutschland“-Studie, dass Frauen insgesamt kürzere Strecken als Männer zurücklegen, dabei aber öfters mit dem Öffentlichen Verkehr unterwegs sind.
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Frank Büch von der BVG weiß, dass weibliche Kunden preissensibler sind und sich deshalb vor der Kaufentscheidung genau informieren.
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Sylke Hußmann (DB Cargo) erläutert, dass der Führungsanteil von Frauen in der Logistik derzeit noch bei unter zehn Prozent liegt. Dabei lasse jede Frau, die erfolgreich im Job agiert, Menschen umdenken und tradiertes Verhalten einmal mehr hinterfragen.
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Im Workshop „Frauen und Technik – das perfekte Paar“ berichtet Saskia Schulz von Alstom, warum sie einen technischen Studiengang gewählt hat – und will weitere Teilnehmer*innen von den Vorteilen überzeugen.
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Als Unternehmensleiterin der Hering Bahnbau GmbH weiß Annette Hering, welche Vorteile Technikwissen für die berufliche Entwicklung mit sich bringt.
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Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht entdeckte über das Interesse an der Eisenbahn, Technik als mögliches Berufsfeld.
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Prof. Dr.-Ing. Corinna Salander berichtet vom “Gender equality paradox”, demnach gehen gerade in Ländern mit unterentwickelter Gleichberechtigung besonders viele Frauen in MINT-Berufe.
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Das Publikum ist bunt gemischt.
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Dr. Kirsten Andernach (Spitzke) moderierte den Workshop „Work-Life-Balance in der Mobilitätsbranche – Chancen für neue Lebensentwürfe“. Eine wichtige Erkenntnis: Die Nachfrage von Work-Life Balance kommt verstärkt von jüngeren Arbeitnehmern.
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Tamara Groß (LAT) berichtet vom Spagat zwischen Familienleben und Führungsposition.
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Im Workshop „Out oft he box – Mobilität neu denken“ wurden die Teilnehmer*innen unter Anleitung von Katharina Göring (nterra) und weiteren Coaches äußerst kreativ.
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Es wurde gebrainstormt…
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und getüftelt…
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… dabei sind beachtliche Ergebnisse herausgekommen!
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Der erste Konferenztag geht mit einer positiven Botschaft zu Ende: „Klar, #MobilitaetBrauchtFrauen – doch Frauen brauchen auch den Mut, ihre Interessen gezielt einzubringen und zu verfolgen.“
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Bei einem Abendempfang wurden die vier Mobilitätsgestalterinnen von 2018 gewürdigt (v.l.n.r.): Alexandra von Oy (Bombardier), Simone Bauer (Spitzke), Jane Grabowski (Siemens), Nicole Michel (Bombardier), Sylvia Lier (Rheinbahn), Carmen Maria Parrino (Abellio Rail Mitteldeutschland).
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In der Kategorie „Beste Idee“ wurde Sylvia Lier (Rheinbahn, ehemals DB Connect) für das „Mobilitätsbudget“ mitsamt zentraler App ausgezeichnet.
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Die Industriedesignerin Nicole Michel (Bombardier) erhielt den Titel Mobilitätsgestalterin in der Kategorie „Personenverkehr“ für eine Erfindung, die den Fahrradtransport mit der Bahn revolutionieren könnte.
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Die Expertin in der Schweißaufsicht Simone Bauer (Spitzke) hat eine Methode erfunden, um die Arbeiter in den Werkshallen besser vor Schweißrauch und Strahlung zu schützen und ist Mobilitätsgestalterin in der Kategorie Arbeitswelt.
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Die Diplom-Ingenieurin Jane Grabowski (Siemens) ist mit einer Lokomotive, die im Standbetrieb ihren Energiebedarf drastisch drosselt, Preisträgerin in der Kategorie „Umweltinnovation“.
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Tag 2 der Konferenz: Irmhild Saabel (Wascosa) macht den Anfang: „Die Mobilität der Zukunft wird in erster Linie an ihrem Einfluss auf die Umwelt gemessen.“
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Ausnahmsweise mal mit einem Mann auf dem Podium: Podiumsdiskussion am zweiten Konferenztag zum digitalen Wandel innerhalb der Verkehrsbranche.
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Digitalisierung als Chance für die Vernetzung der Verkehre: „Klasse, dass viele Verkehrsunternehmen experimentieren. Aber es gibt noch viel zu wuppen!“, so VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel.
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Michaela Kay (Bombardier) sieht in der Digitalisierung die Chance, mit neuen Arbeitsmodellen an verschiedenen Standorten international vernetzter zu sein.
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Betriebliche Weiterbildungen sind für Dr. Traude Kogoj (ÖBB) eine Möglichkeit, wie Unternehmen auch nach der Digitalisierung Menschen beschäftigen können.
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Prof. Dr. Stephan Alexander Böhm (Universität St. Gallen) betont: „Diversity ist nur der erste Schritt. Inclusion im amerikanischen Sinne der zweite.“ Hierfür müsse sich Führung verändern und die Thematik im Top-Management ankommen und vorgelebt werden.
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In der zweiten Hälfte des Tages konnten sich die Teilnehmer*innen über verschiedene zukunftsweisende Projekte und Initiativen informieren. In einem kurzen Pitch stellen die Impulsgeber*innen sich und ihr jeweiliges Projekt vor. Sabine Prettenhofer von der VDV-Akademie diskutierte mit den Teilnehmer*innen zu der Frage „Wo geht’s nach New Work in der Verkehrsbranche?“.
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Martin Hárz-Vratil stellt die Fem.tec vor, eine internationale Karriereplattform für Frauen in Ingenieur- und Naturwissenschaften.
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Melissa Gómez: „Der ADFC setzt sich für die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs ein.“
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Stefanie Regel stellt die Online-Stellenbörse SchienenJobs vor.
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Tim Hartstock erzählt, was LAT im Bereich Digitalisierung der Schiene vorhat.
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Katharina Babilon von der FH Aachen hat die Parkbahn Emma, ein studentisches Praxisprojekt zum Anfassen, mitgebracht.
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Dr. Stefan Brämer von der Otto-von-Guericke-Universität berichtet über investMINT. Das Projekt untersucht den Zusammenhang zwischen dem Einfluss der Eltern und der Berufswahl junger Frauen.
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Anika Meenken stellt den VCD vor, eine gemeinnützige Organisation für eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere und gesunde Mobilität.
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Nicol Mierz berichtet über die Aktivitäten des Frauennetzwerks der Allianz pro Schiene, das erste unternehmensübergreifende Frauennetzwerk der Bahnbranche.
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Thuy Chinh Duong stellt die Initiative „Women in Mobility“ vor.
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Johanna Werz berichtet über CHEFIN, ein Tool, das junge Frauen aus dem MINT-Beruf bestärkt und Tipps für eine Führungskarriere gibt.
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Die Teilnehmer*innen konnten sich über innovative Lösungen und praktische Ansätze für die Stärkung von Frauen und nachhaltiger Mobilität informieren und persönlich mit den Impulsgeber*innen ins Gespräch kommen.
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Die ehrenamtlichen Sprecherinnen des Frauennetzwerks bedanken sich bei der Projektleitung Isabel Vollmer (Allianz pro Schiene) und verabschieden die Teilnehmer*innen.
Film: Innovationspreis: Mobilitätsgestalterin des Jahres 2018
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Ab sofort suchen wir die Mobilitätsgestalterin des Jahres 2019. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2019. Mehr über den Wettbewerb erfahren
Das Projekt „MINT.einander im digitalen Wandel – Mobilität braucht Frauen“ wird im Rahmen der Förderlinie „Erfolg mit MINT – Neue Chancen für Frauen“ aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01FP1728 gefördert. Diese High-Level-Konferenz wurde im Rahmen des Projekts von der Allianz pro Schiene e.V. konzipiert und durchgeführt.