Zwei starke Vorbilder für die Branche

Feierliche Preisverleihung für Innovationspreis Mobilitätsgestalterin

Saskia Schulz und Silke Höhl sind die Gewinnerinnen im Wettbewerb „Innovationspreis Mobilitätsgestalterin“ 2019. Staatssekretär Michael Güntner übergibt Preise in Berlin und lobt Einsatz der Allianz pro Schiene.

Wenn Saskia Schulz in ihrem Beruf als Wirtschaftsingenieurin den Raum betritt, fällt sie häufig auf, bevor sie überhaupt ein Wort gesagt hat. Eine Frau in leitender Funktion in der Bahnbranche und das auch noch im technischen Bereich? Das ist leider nicht so selbstverständlich, wie es sein könnte – und sein sollte. Von diesem Umstand ließen sich Schulz und auch die weitere Preisträgerin des Innovationspreis Mobilitätsgestalterin Silke Höhl jedoch nicht einschüchtern. Für ihre Erfindungen und Ideen haben die beiden kreativen Frauen nun die begehrte Auszeichnung der Allianz pro Schiene erhalten. Bei einer feierlichen Gala wurde ihnen der Preis von Staatssekretär Dr. Michael Güntner (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) überreicht.

„Monokulturen sind weder in der Natur noch in der Arbeitswelt gut“, so Dirk Flege,  Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, in seinem Grußwort bei der Preisverleihung. Um dem 78 prozentigen Männeranteil in der Bahnbranche ein sichtbares Zeichen entgegenzusetzen, hat das Bündnis 2018 den Wettbewerb „Innovationspreis Mobilitätsgestalterin“ ins Leben gerufen. Über 100 Gäste folgten der Einladung zur Preisverleihung in die Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und bildeten einen würdigen Rahmen für die beiden Frauen, die mit ihren Innovationen die Mobilität verändern wollen.

Vorbilder in der Branche notwendig

„Es hilft, wenn man sieht, dass es eine Frau auch ganz nach oben schaffen kann“, unterstrich Schulz bei der anschließenden Talkrunde, dass Vorbilder eine wichtige Rolle bei den eigenen Karrierezielen spielen können. Jetzt wird die 28-Jährige selbst zum Vorbild. Sie und ihr Team entwickelten die weltweit erste stationäre Tankstelle für Wasserstoff-Züge. Noch gibt es nur eine mobile Station in Niedersachsen. Dort dauert das Betanken eines Zuges 1,5 Stunden. Durch die Innovation von Schulz wird dies ab 2021 in nur fünfzehn Minuten gelingen. Ein „herausragender Fortschritt auf dem Weg zu einer neuen Ära im Schienenverkehr“ lautete der Tenor der Jury des Innovationspreises.

Auch für Staatssekretär Güntner ist die Sieger-Idee eine echte Weltinnovation – gar eine Sensation. In seiner Laudatio betonte er, dass es auf dem weiteren Weg zu einer umweltfreundlichen Mobilität ein Mix an Technologien notwendig sei, zu dem auch Wasserstoff-Antriebe gehörten. Um die Innovationsfreude der Bahnbranche zu erhalten und zu steigern, müsse aber auch mehr Vielfalt in den Unternehmen gelebt werden.

Spannende Lösungen für Güterverkehr geliefert

Innovationsfreude zeigte auch Silke Höhl von der Frankfurt University of Applied Science, die den Preis für die „Beste Idee 2019“ gewann. Die 32-Jährige überzeugte die Jury mit einem Konzept, um den öffentlichen Schienenverkehr noch effizienter zu gestalten und damit Verkehrschaos in den Städten zu reduzieren. Geht es nach Höhl, sollen künftig auch Straßenbahnen für Pakettransporte in die Innenstädte der Republik eingesetzt werden. Für die Jury der Allianz pro Schiene eine Gewinner-Idee: „Der Pakettransport mit U- und S-Bahn sowie dem Lastenrad kann in vielen Städten in Deutschland und darüber hinaus helfen, die Umweltbelastung in den Metropolen zu reduzieren“.

Die beiden Preisträgerinnen wurden von einer neunköpfigen, fast ausschließlich weiblichen Jury ausgewählt. Ihr gehören unter anderem die Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg Susanne Henckel und Professorin Dr. Corinna Salander, designierte Leiterin des neugegründeten Schienenforschungszentrum an. Alle Mitglieder der Jury finden Sie samt Beschreibung hier.

 

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