Dresden und Hünfeld sind Bahnhof des Jahres 2014

Aus Kundensicht die Besten: Allianz pro Schiene kürt Siegerbahnhöfe

Dresden und Hünfeld sind Bahnhof des Jahres 2014
Schmuckstück in Sachsen: Der Hauptbahnhof in Dresden gewinnt den Titel „Bahnhof des Jahres 2014“ in der Kategorie Großstadt. (Foto: Andreas Taubert)

Berlin, den 19. August 2014. Nach ausgedehnten Testreisen durch ganz Deutschland hat die Jury ihr Urteil gefällt: Dresden und Hünfeld gewinnen den Titel „Bahnhof des Jahres 2014“. Zum elften Mal in Folge prämiert die Allianz pro Schiene damit die kundenfreundlichsten Bahnhöfe Deutschlands. In der Kategorie „Großstadtbahnhof“ gewinnt das sächsische Dresden, das die Jury als „Denkmal einer lichten, beschwingten Leichtigkeit“ auszeichnete. In der Kategorie „Kleinstadtbahnhof“ überzeugt das hessische Hünfeld, in dem die Jury „ein ländliches Idyll mit Gesamtkonzept“ entdeckte.

Die 6-köpfige Jury besteht aus Vertretern des Fahrgastverbandes Pro Bahn, dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem Autoclub Europa (ACE), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC und der Allianz pro Schiene.

Die Jury verrät: Darum sind es Dresden und Hünfeld

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Dresden Hauptbahnhof: Das Schmuckstück

Wie vereint ein einziges Gebäude den Prunk vergangener Epochen und moderne Ansprüche an Funktionalität? „Der Dresdner Hauptbahnhof beweist jeden Tag, dass der Spagat gelingen kann“, urteilt die Jury. Nicht nur ist dieser Prachtbau Kopf- und Durchgangsbahnhof in einem. Nach umfassenden Umbauarbeiten und überstandener Überschwemmung hat sich die Last der Historie an dem denkmalgeschützten-Sandstein-Ensemble in eine lichte, beschwingte Leichtigkeit verwandelt. Die ruhige Gelassenheit des Gebäudes strahlt auf die Reisenden ab: Hektik kommt in der sächsischen Landeshauptstadt nicht auf. „Mal eben zum Bahnhof hetzen und eilig weiterreisen? Dafür ist dieses Schmuckstück viel zu schade.“ Die Jury ist sich einig: „Der Bahnhof des Jahres 2014 ist wie guter Wein: zum Genießen.“

Hünfeld Bahnhof: Der Idyllische

Das klassizistische Empfangsgebäude ist sehr sauber und sehr grün: Gleich hinter den Gleisen beginnen Wiesen und Felder des Biosphärenreservates Rhön. „Hünfeld ist ein ländlicher Bahnhof im allerbesten Sinne“, lautet daher der Spruch der Jury nach dem Vorort-Test. Offenbar habe man im hessischen Hünfeld beschlossen, sich vorbildlich um seine Gäste zu kümmern. „Reisende mit Fragezeichen über dem Kopf sucht man hier vergebens.“ Ein Reisebüro drinnen, dezente Tafeln zu Stadtzentrum und Wander-Wegen draußen, wer sich hier verirren will, muss sich richtig anstrengen. „In Hünfeld ist mit Händen zu greifen, dass die Stadt sich kümmert“, lobt die Jury und meint damit nicht nur das adrette Umfeld. „Der Bahnhof hat ein rundum durchdachtes Gesamtkonzept. Damit macht Hünfeld, die Wahlheimat des Computer-Erfinders Konrad Zuse, seinem Ahnherren alle Ehre.“

Dresden und Hünfeld sind Bahnhof des Jahres 2014
 

Elf Jahre Bahnhof des Jahres: Nur wenige Bundesländer gehen leer aus

Im Laufe der elfjährigen Geschichte des Wettbewerbs haben fast alle Bundesländer mindestens mit einem ihrer Bahnhöfe den Preis gewonnen“, sagte Dirk Flege, Jury-Mitglied und Allianz pro Schiene-Geschäftsführer am Dienstag in Berlin. „Nur das Saarland, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und leider auch Nordrhein-Westfalen haben noch keinen Bahnhof des Jahres vorzuweisen.“ Flege verwies darauf, dass die Jury im Sommer 2014 besonders ausdauernd durch NRW gereist sei, um endlich fündig zu werden. Allerdings vergebens. „Offenbar ist das Niveau der Bahnhofskultur in den verschiedenen Ländern unterschiedlich hoch“, sagte Flege. Die Länder mit den meisten Preisbahnhöfen sind Hessen (3), Niedersachsen (3), Baden-Württemberg (3) und Bayern (3).

Die Checkliste immer dabei

Mit dem Wettbewerb „Bahnhof des Jahres“ prämiert die Allianz pro Schiene seit 2004 jährlich die besten deutschen Großstadt- und Kleinstadtbahnhöfe. Ausgezeichnet wird nur, wer nach einer festen Kriterienliste am besten auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht: Objektive Erfordernisse wie Kundeninformation, Sauberkeit, Integration in die Stadt und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sind dabei ebenso entscheidend wie ein eher subjektiver Wohlfühlfaktor. Dass schmutzige Toiletten das Aus bedeuten, versteht sich. Die Siegerbahnhöfe der vorigen Jahre waren 2013: Göttingen und Oberursel, 2012: Bremen und Aschaffenburg, 2011: Leipzig und Halberstadt, 2010: Darmstadt und Baden-Baden, 2009: Erfurt und Uelzen, 2008: Karlsruhe und Schwerin, 2007: Berlin Hauptbahnhof und Landsberg am Lech, 2006: Hamburg Dammtor und Oberstdorf, 2005: Mannheim und Weimar und 2004: Hannover und Lübben.

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