Berlin, 10.10.2025. Die Eisenbahnbranche in Deutschland erwartet eine zügige und grundlegende Reform des Trassenpreissystems durch den Bund. In einem gemeinsamen Branchenpapier haben die Allianz pro Schiene, der Bundesverband SchienenNahverkehr und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konkrete Vorschläge für ein neues und wettbewerbsorientiertes Trassenpreissystem vorgelegt. Ziel ist es, die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland nachhaltig wirtschaftlich zu stärken, Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Verkehrsträgern abzubauen und somit Investitionen in den Verkehrsträger Schiene zu sichern.
Seit mindestens zwei Jahren sehen sich die Nutzer von Schieneninfrastruktur, insbesondere im Schienengüterverkehr und im Schienenpersonenfernverkehr, mit erheblichen Trassenpreissteigerungen konfrontiert. Hierzu haben – neben Inflation und steigenden Instandhaltungskosten – auch politische Entscheidungen beigetragen. Die Branchenverbände Allianz pro Schiene, Bundesverband SchienenNahverkehr und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen haben deshalb Eckpunkte einer Reform der Trassenpreisregulierung erarbeitet. Die Verfasserinnen und Verfasser des Papiers erwarten von der Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Trassenpreissystems nun zügig umzusetzen.
Die Branche formuliert drei zentrale Anforderungen an die anstehende Reform:
Die vorgeschlagene Reform ist aus Sicht der Branche ein entscheidender Hebel, um die Schiene als Rückgrat einer nachhaltigen Verkehrswende zu stärken. „Die Wettbewerbsbedingungen zwischen Straße und Schiene sind aktuell systematisch unausgewogen – das muss sich ändern, wenn die politischen Ziele der Verkehrsverlagerung ernst genommen werden sollen. Ein „Weiter so“ bei den Trassenpreisen darf es nicht geben. Bereits die aktuelle finanzielle Belastung ist für die meisten Eisenbahnen im Personenfern- und Güterverkehr nicht mehr zu schultern“, so die Verfasserinnen und Verfasser.
Der gemeinsame Vorschlag der drei Organisationen zeigt auf, wie ein neues Trassenpreissystem umgesetzt werden kann – europarechtskonform, marktgerecht und wettbewerbsfördernd. Die Branche erwartet nun ein entschlossenes Handeln von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat. Ziel müsse es sein, spätestens 2027 ein neues Trassenpreissystem in Deutschland einzuführen.
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