Erstmals hatten die Reisenden in diesem Jahr auch die Möglichkeit, auf Facebook einen Publikumspreis zu vergeben. Unangefochtener Sieger ist demnach DB Regio-Zugbegleiter Peter Hohmann, der zum Stichtag 5.802 Likes von Pendlern bekommen hatte.
Frank Dieter pendelt regelmäßig nach Frankfurt am Main. Dabei fällt ihm seit Jahren der DB Regio-Zugbegleiter Peter Hohmann auf: „Man hat als Fahrgast das Gefühl, dass Herr Hohmann all seine „Gäste“ persönlich kennt, da er mit fast jedem einen kurzen Smalltalk hält, worüber die Fahrgäste sichtlich erfreut sind“, schreibt der Einsender. Er habe schon mehrfach beobachten können, wie Hohmann den Reisenden ein Lächeln ins Gesicht gezaubert habe. Und das mache er schon viele Jahre. Für Dieter ist da „ein wahrer Eisenbahner mit Herz“ an Bord seines RE.
Frank Dieter
„Mit Peter an Bord lassen sich selbst legendäre Verspätungen ertragen.“ – Simone D.
„Solche Menschen braucht die Welt.“ – Ira D.
„Wenn Herr Hohmann Dienst hat, freut sich der ganze Zug“ – Petra G.
„Der freundlichste Bahnmitarbeiter, den ich kenne.“ – Harald K.
„Ein großartiger Mann! Er hat mir schon so oft meine Stimmung gerettet und mir Mut gemacht.“ – Monsder S.
DB Regio-Zugbegleiter Peter Hohmann im Interview
Herr Hohmann, Sie haben in fünf Tagen 6.000 Likes bei Facebook bekommen und mehr als 1.000 Kommentare. Haben Sie schon alle gelesen?
Nein, hundert habe ich geschafft, aber dann brauchte ich eine Pause. Ich habe keinen Computer zu Hause. Keinen Laptop. Nicht mal einen Drucker. Das ist alles nix für mich. Ich rede lieber mit echten Menschen.
Wie? Sie überleben ohne Facebook-Profil?
Wenn ich dazu etwas wissen will, dann frage ich meine Großmutter. Die weiß mit Facebook Bescheid, hat Whatsapp und druckt mir auch mal was aus. Sie ist 94 und noch gut in Schuß.
Dann sind Sie ja in Ihrer neuen Rolle als „Eisenbahner mit Herz“ und „Social Media Hero“ in besten Händen.
Guten Rat kann ich wirklich brauchen. Seit die Nachricht öffentlich ist, habe ich keine ruhige Minute mehr. Radio, Fernsehen, alle wollen mit mir sprechen. Und die Nachbarn haben es in der Zeitung gelesen und fragen …
Was denn?
.. ob ich jetzt überhaupt noch arbeiten muss. So berühmt wie ich bin. Oder ob ich ihnen eine Autogrammkarte geben könnte.
Wie fühlt sich das an?
Stressig.
Offenbar sind Sie ein überaus großartiger Zugbegleiter.
Ich hatte gerade mein 25. Dienstjubiläum. Und mein Job, ja, der macht mir Spaß. Ich denke, dass ich die nächsten 20 Jahre auch noch sehr gut bei der Bahn rumkriege. Obwohl: Einer meiner Fahrgäste ist ein hochkarätiger Manager und wollte mich abwerben.
Peter Hohmann im Frankfurter Bankenviertel – das wäre doch was.
Um Gotteswillen. Meine Pendler machen sich schon Sorgen, wenn sie mich mal drei Tage nicht auf dem Zug sehen, weil ich eine andere Schicht fahre. Nein, ich kann hier nicht weg.