Gerade hat Kevin Hauseder (21) eine gute Nachricht bekommen: Seine Ausbildung bei DB Vertrieb geht bald zu Ende, nun bietet die Bahn ihm einen festen Arbeitsplatz. Kein Wunder: der Junge ist soeben zum jüngsten „Eisenbahner mit Herz“ aller Zeiten gekürt worden. Dass die Einsenderin Kevin Hauseder in ihrem Brief als „Chef des Reisencenters München“ vorgestellt
hat, amüsiert den gebürtigen Schweizer köstlich. „Vom Chef bin ich noch ein bisschen entfernt.“ Aber vorstellen kann er sich einiges: „Ich strebe einen Führungsposten in der Personalbetreuung
an.“ Ziele muss man haben.
Der Auszubildende Kevin Hauseder hat ein getrenntes Liebespaar auf der Rückreise
von Italien mit vielen gekonnten Telefonaten wieder zusammengebracht, anstatt die Fahrgäste mit der Formel „Eigenverschulden“ abzuspeisen. Bronze für einen Service, der sogar einem langgedienten Vertriebsmitarbeiter zur Ehre gereichen würde. Wir prämieren damit den jüngsten „Eisenbahner mit Herz“ in der Geschichte unseres Wettbewerbs.
Martina Hiss-Nowacki ist mit ihrem Freund auf der Rückreise vom Gardasee. Weil ihr Liebster ein leidenschaftlicher Raucher ist, bereitet er das Gepäck schon in München Ostbahnhof vor, um
im Hauptbahnhof schnell aussteigen zu können. Das zumindest denkt die Einsenderin. Als der Eurocity in Ostbahnhof abfährt, sieht sie mit Entsetzen, wie ihr Mann bereits auf dem Bahnsteig steht. Am Münchner Hauptbahnhof wartet der Anschluss-ICE. Die Einsenderin wartet vor dem Zug, da ihr Mann telefonisch nicht zu erreichen ist. Gerade als die Türen des ICEs sich geschlossen haben, erreicht sie sein Anruf: „Ich habe es geschafft: Bin drin.“ Und sie? Steht draußen mit allen Fahrkarten und Bahncards, während diesmal er mit dem Zug an ihr vorbeifährt. An der Reisenden-Information sucht die Kundin Trost. DB-Mitarbeiter Kevin Hauseder hört sich amüsiert die Geschichte an, greift zum Telefon, informiert die Besatzung des
fahrenden ICE, hebt die Zugbindung der Tickets auf und organisiert, dass die Liebenden sich in Ingolstadt – diesmal gemeinsam – auf die Weiterreise nach Hamburg machen können. „In Ingolstadt ist dann auch wirklich die glückliche Zusammenführung geglückt, und wir haben Hamburg zwar mit einiger Verzögerung erreicht, die Lacher waren aber eindeutig auf unserer Seite. Ein Beweis, dass es wirklich tolle Mitarbeiter bei der Bahn gibt, die schnell und freundlich, ohne großes Tamtam helfen.“
Martina Hiss-Nowacki (Buxtehude)