Sieger 2016

Eine Zugbegleiterin, ein Lokführer und ein Reisecenter-Mitarbeiter gewinnen den Titel „Eisenbahner mit Herz 2016“. Erstmals würdigt die Jury auch die herausragenden Leistungen auch auf Landesebene: Acht Bundesländer stellen in diesem Jahr einen Landessieger.

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Die Sieger-Gala

Eisenbahner mit Herz 2016 - Die Sieger-Gala

Rund 100 Gäste feierten im Restaurant "Two Buddhas" im Berliner Nordbahnhof die Preisträger der sechsten Auflage des Wettbewerbs "Eisenbahner mit Herz". Neben den drei Hauptsiegern wurden erstmals auch Landessieger gekürt und von ihren Bahnchefs geehrt. Der Gold-Gewinner von 2012, Peter Gitzen, gab ein Ständchen zum Besten.

Video: Eisenbahner mit Herz - Die Sieger-Gala (3:41 min.)

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Gold: Lena-Sophia Nobbe

Goldmedaille für Lena-Sophia Nobbe

Umgestiegen auf Zugbegleiterin

Lena-Sophia Nobbe (46) hat in ihrem Berufsleben schon viele Stationen gemeistert. Die gelernte Friseurin aus Castrop-Rauxel mit türkischen Wurzeln arbeitete an der Kasse eines Baumarkts und bei McDonald’s, bevor sie sich bei Abellio bewarb. Es war Liebe auf den ersten Blick, und das Jobangebot aus Hagen kam prompt. Dass sie mit dem neuen Arbeitsplatz auch gleich die Eisenbahn für sich entdeckte, freut die erklärte Autofahrerin besonders. Ihr Mann ist ihr darin gefolgt: Seit zwei Jahren ist er Lokführer im Güterverkehr. Lena-Sophia Nobbe fühlt sich trotzdem als Pionierin: „Ich bin die erste Eisenbahnerin in der Familie.“ Und die Beste.

Die Würdigung der Jury

Moralisches Stoppschild gegen Rassismus

Es ist sicher nicht die Aufgabe von Zugbegleitern, die eigenen Fahrgäste zu erziehen. Umso intelligenter die Reaktion von Lena-Sophia Nobbe. Ohne den Kunden vor den Kopf zu stoßen, hat sie ihm ein moralisches Stoppschild gesetzt. Dass der Einsender selbst nicht wusste, wie er damit umgehen sollte, zeigt die alltägliche Dimension der deutschen „Flüchtlingskrise“. Die Reaktion der Abellio-Mitarbeiterin steht dafür, dass jeder Mensch in unseren Zügen einen guten Platz findet. Die Jury meint: Gold für ein nachahmenswürdiges Verhalten.

Das Interview

„Da hat er sich selber bloßgestellt“

Frau Nobbe, gehen Sie immer so freundlich mit Rassisten um?
Privat wäre mir das nicht gelungen. Rassismus regt mich schrecklich auf. Mein Vater ist Türke, und ich fühle mich von solchen miesen Sprüchen persönlich angegriffen. Allerdings kann ich im Job nicht so reden, wie ich will. Den Fahrgast stellt man nicht bloß. Im Fall dieser syrischen Familie hat der Mann das außerdem schon selber erledigt.
 
Im Internet kursiert ein Video mit einer ähnlichen Szene: Eine Stewardess setzt einen Schwarzen, der schrecklich beschimpft wird, in die Business Class. Kannten Sie den Film?
Ja, und das war für mich auch eine Art Regieanweisung. Natürlich hätte ich nicht gedacht, dass ich mal in diese Lage kommen würde. Aber so wusste ich gleich, was zu tun war: Ich habe den Pöbler beim Wort genommen. Auch während der weiteren Fahrt habe ich alle Ausländer, die sich in seine Nähe setzen wollten, in die erste Klasse gebeten. So voll war es da noch nie. Ich habe gesagt: „Der Herr hier möchte seine Ruhe haben.“
 
Treffen Sie jetzt häufiger Flüchtlinge in Ihren Zügen?
Das spielt im Alltag schon eine Rolle. Erst vor kurzem hat mich ein Junkie angerempelt. Da kamen zwei Flüchtlinge dazu und fragten, ob ich Hilfe brauche. Oder ich hatte eine Gruppe von Marokkanern im Zug. Als ich die Fahrkarten sehen wollte, grinsten sie frech und sagten „Asyl“.
 
Waren die Fahrgäste dabei auch so schweigsam?
Nein, da gab es einen größeren Auflauf. Die einen meinten, das seien doch „arme Jungs“, ich solle die in Ruhe lassen. Andere sagten, ich sei eine „blöde Tussi“ und solle hart durchgreifen.
 
Der Ton unterwegs wird offenbar rauher?
Das kann ich auf jeden Fall beobachten. Und wenn es gar nicht anders geht, setze ich die Leute auch vor die Tür. Nicht jeder Fahrgast ist freundlich, das muss man wissen in meinem Job.
 
Was wäre denn Ihr Traumberuf gewesen?
Eigentlich wollte ich Psychologin werden.
 
Ein wenig klingen Ihren Erfahrungen doch auch jetzt schon nach praktischer Psychologie.
Oh ja. Für meine Fahrgäste bin ich Seelsorgerin und Mutti. Das war auch bei der syrischen Familie so, die ich aus dieser üblen Situation befreit habe. Sie nahmen später immer wieder meine Hand und nannten mich „Mama“.
 
Was bedeutet Ihnen der Titel „Eisenbahnerin mit Herz“?
Ein großes Glück, das ich noch nicht so ganz fassen kann. Aber eins weiß ich schon jetzt: Ich werde zum ersten Mal im Leben nach Berlin kommen.
 

Die Nominierung

"Sie bewies Zivilcourage"

„Eine sehr schöne Geschichte gegen Rassismus. Wir waren gerade in Siegen Richtung Essen losgefahren, als ein älterer Herr lautstark nach der Schaffnerin rief, und sich in Folge über eine Flüchtlingsfamilie ausließ, die in einer Sitzgruppe saß. Er fühle sich diskriminiert, wenn dieses „Pack“ hier sitzen dürfe und er müsse neben ihnen sitzen. Ich fand das total schlimm, hatte aber den Eindruck, mit dieser Meinung alleine zu sein. Die anderen Reisenden im gut gefüllten Zug schauten alle aus dem Fenster. Die Schaffnerin bewies Zivilcourage, als sie den Flüchtlingen, die ob des älteren Herrn schockiert und verängstigt reagierten, erklärte, dass solcherart Benehmen in Deutschland nicht normal sei, und dass es tatsächlich nicht zumutbar sei, neben solchen Leuten sitzen zu müssen. Dann platzierte sie die Familie in der ersten Klasse.“

Wolfram Alster (Frankfurt am Main)

Silber: Fatih Yilmazli

Silbermedaille für Fatih Yilmazli

Der gewissenhafte Frauenschwarm

In der Dienststelle von DB Regio Freudenstadt ist Fatih Yilmazli (25) der Jüngste. Seit vier Jahren fährt der gebürtige Dornstettener im zentralen Schwarzwald abwechselnd die Triebwagen der Albtal Verkehrsgesellschaft und der Deutschen Bahn. Seine Ausbilder seien „wie Eltern“ für ihn gewesen, sagt der junge Mann, der eigentlich Pilot werden wollte. Die Kollegen vor Ort verraten noch mehr: Ihr „Küken“ sei ein Muster an Gewissenhaftigkeit. Und das Zeug zum Frauenschwarm habe er außerdem. Während Fatih Yilmazli auf die „Richtige“ noch wartet, springt er für seine weiblichen Fahrgäste in die Bresche. Wenn das kein Glücksfall für die Bahn ist.

Die Würdigung der Jury

"Wie ein Ritter alter Schule"

„Fatih Yilmazli hat gehandelt wie ein Ritter alter Schule. Er hat sich zuerst bei den Reisenden erkundigt, ob sie Hilfe bräuchten. Dann hat er überlegt und effizient gehandelt. Ohne dass die Frauen erst den Notrufknopf drücken mussten, hatte der Lokführer jederzeit die Übersicht in seinem Zug. Seit den Silvester-Übergriffen auf der Kölner Domplatte wissen wir, dass solch ein Einsatz für Frauen in Not leider nicht selbstverständlich ist.“

Das Interview

„Ich mag nicht den großen Max spielen““

Herr Yilmazli, haben Sie Augen im Rücken?
Wenn ich auf der Karlsruher Stadtbahn fahre, sitze ich mit meinen Fahrgästen auf gleicher Höhe. Da sehe ich alles, was in meinem Zug passiert. Morgens spiegelt die Frontscheibe noch wunderbar nach hinten.
 
Haben Sie deshalb so schnell bemerkt, dass sich sexuelle Übergriffe in Ihrem Zug ereigneten?
Zuerst dachte ich, es ist ein Betrunkener, der durch den Zug torkelt. Aber dann sah ich, wie er an den Plätzen von verschiedenen Frauen niederkniete und sie bedrängte. Beim nächsten möglichen Haltpunkt bin ich nach hinten gegangen und habe meine Fahrgäste gefragt, ob sie sich belästigt fühlen.
 
Konnten Sie mit dem Mann sprechen?
Schwer, denn er verstand offenbar kein deutsch oder türkisch. Er war nicht nur betrunken, sondern wohl auch mit anderen Drogen abgefüllt. Er war aggressiv und hatte eine Flasche in der Hand.
 
Zu Silvester auf der Domplatte haben viele Passanten einfach weggeschaut. Was haben Sie getan?
Ich bin nicht der Typ, der gerne den großen Max macht, aber mein Vater ist Türke: Schon als kleiner Junge habe ich gelernt, dass Frauen beschützt werden müssen. Also habe ich die weiblichen Fahrgäste zu mir nach vorne in den ersten Wagen geholt. Danach habe ich dann die Polizei verständigt.
 
Passieren Ihnen solche Dinge häufiger?
Das war schon ein Höhepunkt. Meistens reicht es, wenn ich zu einem Störenfried sage: „Das war’s jetzt Freund, sonst kannst du laufen.“ Als der Kerl dann endlich in Handschellen abgeführt wurde, waren alle erleichtert.
 
Ihre Einsenderin attestiert Ihnen eine besonders ritterliche Ausstrahlung. Fühlen Sie sich wie der Kämpe für die Jungfrau in Not?
Ich bin da eher modern.
 
Modern?
Kinder, Jugendliche oder Alte hätte ich genauso beschützt. Ich trage einfach gerne Verantwortung. In unseren Zügen bin ich Lokführer und Zugführer in einem.
 
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders?
Wenn ich morgens meinen Zug vorbereite, und die Fahrt über zwei wunderschöne Viadukte geht, wenn der Nebel aufsteigt, und ich in die weite Landschaft schaue, dann weiß ich: Das ist Freiheit.

Die Nominierung

"Er hat auf uns aufgepasst"

„Es war an einem Sonntag gegen 6 Uhr als ich meine Reise in Richtung Karlsruhe antrat. Ich fuhr ein paar Stationen, als plötzlich ein stark alkoholisierter Mann in die Bahn stieg. Er lief immer wieder auf und ab und belästigte Frauen. Immer wieder kniete er sich neben diese und fasste sie an, redete auf sie ein und stolperte weiter. Irgendwann kam er auch zu mir und fiel durch das Ruckeln des Zuges fast auf mich drauf. Nach nur ein paar Haltestellen kam ein netter Zugführer und nahm mich und alle Frauen mit in den ersten Wagon, damit er auf uns aufpassen konnte. Er setzte sich mit Leidenschaft für uns Frauen ein und rief am Ende die Polizei, um den Störenfried aus dem Zug zu entfernen. Ich war so erleichtert und heilfroh, dass er mir geholfen hat. Ich will mir gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn er nicht da gewesen wäre.“

Lisa Baunack (Freudenstadt)

Bronze: Kevin-Matthew Hauseder

Bronzemedaille für Kevin-Matthew Hauseder

Schweizer Juniorchef im Reisecenter München

Gerade hat Kevin Hauseder (21) eine gute Nachricht bekommen: Seine Ausbildung bei DB Vertrieb geht bald zu Ende, nun bietet die Bahn ihm einen festen Arbeitsplatz. Kein Wunder: der Junge ist soeben zum jüngsten „Eisenbahner mit Herz“ aller Zeiten gekürt worden. Dass die Einsenderin Kevin Hauseder in ihrem Brief als „Chef des Reisencenters München“ vorgestellt
hat, amüsiert den gebürtigen Schweizer köstlich. „Vom Chef bin ich noch ein bisschen entfernt.“ Aber vorstellen kann er sich einiges: „Ich strebe einen Führungsposten in der Personalbetreuung
an.“ Ziele muss man haben.

Die Würdigung der Jury

Der jüngste "Eisenbahner mit Herz"

Der Auszubildende Kevin Hauseder hat ein getrenntes Liebespaar auf der Rückreise
von Italien mit vielen gekonnten Telefonaten wieder zusammengebracht, anstatt die Fahrgäste mit der Formel „Eigenverschulden“ abzuspeisen. Bronze für einen Service, der sogar einem langgedienten Vertriebsmitarbeiter zur Ehre gereichen würde. Wir prämieren damit den jüngsten „Eisenbahner mit Herz“ in der Geschichte unseres Wettbewerbs.

Das Interview

„Ich habe es einfach gemacht“

Herr Hauseder, wie kommt ein Junge aus den Schweizer Bergen zur Deutschen Bahn?
Von Winterthur, wo ich geboren bin, zum Arbeiten nach Zürich, das hat einfach nicht geklappt. Ich fühlte mich wie ein Landei in der Stadt. Außerdem wollte ich mit zehn noch Staatsanwalt werden. Das hat auch nicht geklappt.

Aber wie kamen Sie auf die Eisenbahn?
Als ich mit der Schule fertig war, nahm ich eine kleine Auszeit. Ich kaufte das Schweizer Genaralabo und fuhr monatelang durchs ganze Land. Jetzt kenne ich 80 Prozent des
Streckennetzes.

Ihre Lieblingsstrecke?
Mit dem Glacier Express nach Zermatt. Seit dieser Fahrt liebe ich die Eisenbahn. Ich bin rumgefahren und habe nicht mehr aufgehört rumzufahren. Das mache ich auch in Deutschland. Gerade war ich Fulda. Einfach so drauflos. Es war eine wunderbare Fahrt. Das Bier in Fulda ist
extrem lecker.

Und was sagt Ihre Familie, dass Sie nach Deutschland ausgewandert sind?
Sie waren entsetzt. „Was macht denn ein Schweizer in Deutschland?“ Wir kennen es ja nur andersrum. Aber für mich stellt sich die Frage nicht. Außer dass mein Schweizer Dialekt mir immer wieder dazwischen kommt, habe ich keine Schwierigkeiten. Meine Freunde sagen, ich sei
geizig wie ein Schwabe und meine Vermieterin in Augsburg hat einen Putzfimmel: Ich fühle mich also sehr wohl.

Und nun sind Sie auch noch „Eisenbahner mit Herz“ geworden.
Da steht mir immer noch der Mund offen. Im DB-Trainingscenter waren immer die Plakate von den Nominierten aufgehängt. Und sofort dachte ich mir: „Auf das Plakat will ich auch.“

Erinnern Sie sich noch an die Geschichte der Kundin?
Kurzfassung?

Ja, bitte.
Gardasee. Frau. Mann. Er: Suchtmensch, Raucher. Zug ist weg. Später: Er drin, ohne Fahrkarte. Sie draußen. Blöd. Ich am Empfang im Reisecenter. Sehe sofort: „Kundeneigenverschulden“.

Respekt: Das war wirklich kurz. Aber „Eigenverschulden“ war nicht Ihr letztes Wort. Dürfen Sie als Azubi überhaupt solche Milde walten lassen?
Ich habe es einfach gemacht. Nennen Sie es: Instinkt.E

Die Nominierung

"Schnell, freundlich und ohne großes Tamtam"

Martina Hiss-Nowacki ist mit ihrem Freund auf der Rückreise vom Gardasee. Weil ihr Liebster ein leidenschaftlicher Raucher ist, bereitet er das Gepäck schon in München Ostbahnhof vor, um
im Hauptbahnhof schnell aussteigen zu können. Das zumindest denkt die Einsenderin. Als der Eurocity in Ostbahnhof abfährt, sieht sie mit Entsetzen, wie ihr Mann bereits auf dem Bahnsteig steht. Am Münchner Hauptbahnhof wartet der Anschluss-ICE. Die Einsenderin wartet vor dem Zug, da ihr Mann telefonisch nicht zu erreichen ist. Gerade als die Türen des ICEs sich geschlossen haben, erreicht sie sein Anruf: „Ich habe es geschafft: Bin drin.“ Und sie? Steht draußen mit allen Fahrkarten und Bahncards, während diesmal er mit dem Zug an ihr vorbeifährt. An der Reisenden-Information sucht die Kundin Trost. DB-Mitarbeiter Kevin Hauseder hört sich amüsiert die Geschichte an, greift zum Telefon, informiert die Besatzung des
fahrenden ICE, hebt die Zugbindung der Tickets auf und organisiert, dass die Liebenden sich in Ingolstadt – diesmal gemeinsam – auf die Weiterreise nach Hamburg machen können. „In Ingolstadt ist dann auch wirklich die glückliche Zusammenführung geglückt, und wir haben Hamburg zwar mit einiger Verzögerung erreicht, die Lacher waren aber eindeutig auf unserer Seite. Ein Beweis, dass es wirklich tolle Mitarbeiter bei der Bahn gibt, die schnell und freundlich, ohne großes Tamtam helfen.“

Martina Hiss-Nowacki (Buxtehude)

Die Landessieger 2016: Die glorreichen Acht

Baden-Württemberg

Maria Verna - DB Zug Bus RAB

Landessiegerin Baden-Württemberg - Maria Verna - Eisenbahner mit Herz 2016
Nächtliche Hilfe für Flüchtlingsfrau

Eine Reisende aus Somalia hat den falschen Zug erwischt und hätte eine gefahrvolle Nacht vor sich. Zugbegleiterin Maria Verna leiht ihr eine warme Jacke und beschützt die Frau vor
zweifelhaften Hilfsangeboten. Die Jury ist begeistert von diesem herzlichen Eingreifen.

Einsender: David Gaeckle

Bayern

Markus Schmidt - Bayerische Oberlandbahn

Landessieger Bayern - Markus Schmidt - Eisenbahner mit Herz 2016
Der Retter vom Tegernsee

Sturm Niklas wirbelt den Fahrplan durcheinander und schickt eine Gruppe von Asylbewerbern auf eine schier endlose Irrfahrt. BOB-Lokführer Markus Schmidt organisiert einen Ersatzverkehr,
damit die Menschen noch nachts in ihrer Unterkunft ankommen. Die Jury meint: Solch einen Helfer möchte man selber in der Not gern treffen.

Eindender: Erich Wagner

Berlin-Brandenburg

Enrico Gottwald - DB Fernverkehr

Landessieger Berlin-Brandenburg - Enrico Gottwald - Eisenbahner mit Herz 2016
Zauberei beim Rotwein

Wenn Enrico Gottwald im ICE in der ersten Klasse Dienst tut, bekommen viele Fahrgäste, die ihn schon kennen, einen ganz bestimmten Glanz in den Augen. Sogar eine Trainerin für Serviceerlebnisse ist sprachlos: „Der Mann ist ein Zauberer.“ Die Jury kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.

Einsenderin: Ira Holl

Hamburg

Anne Feilke - DB Fernverkehr

Landessiegerin Hamburg - Anne Feilke - Eisenbahner mit Herz 2016
Sonderhalt in Fulda rettet Hund

Teurer Abschied von der Ehefrau: Auf einmal ist die Tür zu und der ICE fährt los. Und der Hund sitzt bei brütender Hitze allein im Auto. Zugchefin Anne Feilke hat Mitleid und organisiert einen
Sonderhalt. Den erschöpften Hund kann der Einsender kurz später in die Arme schließen. Der Jury gefällt diese professionelle Hilfestellung.

Einsender: Ernst Bretz

Hessen

Siegbert Giese - HLB Hessische Landesbahn

Landessieger Hessen - Siegbert Giese - Eisenbahner mit Herz 2016
Ein Engel auf Schienen

Wenn es auf den Strecken der HLB mal nicht so rund läuft, kennen die Pendler ein geheimes Gegenmittel: Die Handynummer des Zugbegleiters Siegbert Giese. Und wenn der Fahrplan nicht
hinhaut, kommt es auch vor, dass der Eisenbahner seine Reisenden von selber anruft. „Absolut außergewöhnlich“, lobt die Jury.

Einsender: Alexander Schmidt, Joachim Röser

Niedersachsen

Gero Müller - DB Station & Service Leer

Landessieger Niedersachsen - Gero Müller - Eisenbahner mit Herz 2016
Wenn die Rollstuhl-Rampe versagt

Eine Rollstuhlfahrerin strandet in Begleitung ihrer 80-jährigen Mutter am Bahnhof Leer, weil die Rollstuhlrampe des Zuges versagt. Doch statt Tränen bringt der Abend ein Happy End in Gestalt des Bahnhofsmitarbeiters Gero Müller. Für die Jury eine „reife Leistung“.

Einsender: Axel Röbig

Nordrhein-Westfalen

Werner van de Loo - NordWestBahn

Landessieger Nordrhein-Westfalen - Werner van de Loo - Eisenbahner mit Herz 2016
Siegreich gegen den Taschenräuber

Die Tasche ist weg, aber NordWestBahn-Lokführer Werner van de Loo hat eine Idee: Die Kundin soll ihr eigenes Telefon anrufen. Den Dieb kann er mit Hilfe des Klingelns inflagranti überführen und ihm die Tasche wieder entreißen. „Klug und mutig“, meint die Jury.

Einsenderin: Petra Schwaab-Sebastian

Sachsen-Anhalt

Lars Jaeger - HarzElbeExpress HEX

Landessieger Sachsen-Anhalt - Lars Jaeger - Eisenbahner mit Herz 2016
Handy in Zugverkleidung verschollen

Normalerweise sitzt er als Servicekraft im Bahnhof, aber als die Zugverkleidung das Handy der Kundin geschluckt hat, passt Lars Jaeger den Zug ab und holt das gute Stück höchstpersönlich wieder hervor. Die Jury ist angetan: „Das nennen wir ‚Ärmel hochkrempeln‘“.

Einsenderin: Mandy Wittenbecher