Katrin Rüchel hat den Kundenservice der Transdev-Gruppe mit aufgebaut. Heute ist sie Geschäftsführerin der Transdev Service GmbH.
Katrin Rüchel geht nicht nur gerne zur Arbeit, sie ist mit Herzblut dabei. Kein Wunder, schließlich hat sie den Kundenservice der heutigen Transdev-Gruppe mit aus der Taufe gehoben. Als die Ostmecklenburgische Eisenbahn (OME) 2002 die erste privatwirtschaftliche Fernverkehrslinie von Gera nach Rostock übernahm, bauten Rüchel und vier Kolleginnen dazu den Kundenservice auf. Sie haben bei Null angefangen. „Teilweise haben wir auf dem Fußboden gesessen, wir hatten nicht mal Möbel.“ Aber die Telefone liefen heiß: „Täglich haben bis zu 500 Leute angerufen.“ Aus dem kleinen, „anfangs unstrukturierten, aber sehr motivierten Haufen“ ist eine eigene GmbH mit drei Fachbereichen und 30 Mitarbeitern geworden. Und natürlich mit Schreibtischen.
Als Schulabgängerin bewarb sich Katrin Rüchel, damals noch Katrin Lauterbach, zunächst in unterschiedlichen Bereichen, bis eine Freundin sie auf eine Ausbildungsstelle bei der Deutschen Bahn aufmerksam machte. So wurde Rüchel Kauffrau im Eisenbahn- und Straßenverkehr. Mit ihrer Freundin arbeitet sie bis heute zusammen.
Nach der Ausbildung wechselte Rüchel in ein Reisebüro der Hapag-Lloyd in Stuttgart. „Als Mecklenburgerin merkte ich so weit im Süden schnell, dass mir das Wasser fehlt.“ Rüchel brach die Zelte ab und fing bei der OME als Zugbegleiterin an. Viele schöne Erlebnisse sind ihr in Erinnerung geblieben. Vom Hund, der ohne sein Herrchen mitfuhr, bis zu den feiernden Fußballfans, wenn Hansa Rostock gewonnen hatte.
Als Rüchel gefragt wurde, ob sie den neuen Kundenservice mit aufbauen wolle, überlegte sie nicht lange und kurze Zeit später wurde die erste Fahrkarte per Telefon verkauft.
Das Kundenzentrum wuchs stetig und mauserte sich schließlich zur eigenen Service GmbH, die heute Kunden der Transdev-Betriebe aus ganz Deutschland betreut. Als Rüchel zur Geschäftsführerin berufen wurde, fing sie neben der Arbeit ein betriebswirtschaftliches Studium an. Noch vor dessen Abschluss wurde sie schwanger. Ihr Mann nahm Elternzeit. Rüchel beendete erfolgreich ihr Studium. „Da mein Mann in der Woche nicht in Neubrandenburg wohnt, bin ich Teilzeit-Alleinerziehend.“ Trotz Elternzeit arbeitete Katrin Rüchel zehn Stunden pro Woche. „Ich konnte das Unternehmen nicht alleine lassen, ich war doch verantwortlich. In dem Moment habe ich nicht nur als Mutter, sondern auch als Kollegin gehandelt.“ Zum Glück gibt es die Großeltern, die sich gerne um den Kleinen kümmern und auch in der Krippe fühlt er sich wohl.
Zur Transdev Service GmbH gehören inzwischen auch die Betriebsplanung und –steuerung mit Sitz in Sachsen. Hier sind weitere Frauen jederzeit willkommen. Über eine geringe Frauenquote im Bereich Kundenservice kann sich die Geschäftsführerin der Transdev Service GmbH zurzeit nicht beklagen. Lange waren die Frauen unter sich. Rüchel, als ehemalige Seglerin, beschreibt es so: „Als der erste Mann bei uns anfing, hat das frischen Wind reingebracht. Eine sanfte Männerstimme kann oft erstaunlich schnell die Wogen beim Fahrgast glätten.“ Mit gemischten Teams fährt man einfach besser.
Das macht Transdev in Punkto Chancengleichheit: Förderung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Beispiel durch Teilzeitmodelle für Führungskräfte.
Händeringend gesucht: FahrdienstleiterInnen, VerkehrsplanerInnen, DisponentInnen, Kfz-MechanikerInnen/MechatronikerInnen, Bus- und TriebfahrzeugführerInnen (im gesamten Bundesgebiet), VerkehrswissenschaftlerInnen.
Das Frauennetzwerk der Allianz pro Schiene unterstützt und vernetzt Unternehmen beim Thema Frauenförderung und Chancengleichheit.