Messingtafeln für Obstfelderschmiede und Lichtenhain

Bahnhof des Jahres 2015: Siegerkür für Bahnhofs-Duo in Thüringen

Kurz vor der Ankunft an der Bergstation in Lichtenhain: So sieht der Tourismusbahnhof des Jahres 2015 aus.

Obstfelderschmiede/Lichtenhain, den 9. Oktober 2015. Dass auch Deutschlands steilste Standseilbahn das höchste Kundenlob verdienen kann, lesen die Reisenden im thüringischen Schwarzatal seit dem 9. Oktober in Messing graviert am Portal der beiden Bahnhöfe der Oberweißbacher Bergbahn. Verkehrsexperten und Bahnfreunde feierten gemeinsam mit der Allianz pro Schiene am Freitag im thüringischen Oberstfelderschmiede/Lichtenhain die Siegerkür zum Gewinn des Titels „Tourismusbahnhof des Jahres 2015“. Im Beisein der Vorsitzenden des Tourismusausschusses im Deutschen Bundestag, Heike Brehmer, enthüllten die Jury-Mitglieder die schweren Siegertafeln aus Messing an den Mauern des siegreichen Bahnhofsduos. Brehmer stellte die Rolle der Oberweißbacher Bergbahn beim Zusammenwachsen der Tourismusregion Schwarzatal heraus: „Die Oberweißbacher Bergbahn erschließt das Schwarzatal mit seiner Vielzahl touristischer Angebote. Die Bergbahn ist jedoch auch selbst das Ziel vieler Touristen. Hier ist eine wunderbare Verknüpfung von Mobilität, Natur und Tourismus gelungen“, sagte die Ausschussvorsitzende. Die Leiterin der Bergbahn Diana Saager (Deutsche Bahn) bekam eine Urkunde für ihre vorbildliche Leistung bei der touristischen Ausrichtung der beiden Bahnhöfe.

Die 6-köpfige Jury aus Vertretern des Fahrgastverbandes Pro Bahn, dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem ACE Auto Club Europa, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC und der Allianz pro Schiene zeichnete neben dem thüringischen Bahn-hofs-Duo auch die hessische Studentenstadt Marburg (Großstadtbahnhof) aus. Bei den Incognito-Tests zur Auswahl des Tourismusbahnhofs reisen regelmäßig Verkehrsexperten des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) und der Kooperation „Fahrtziel Natur“ mit.

Obstfelderschmiede/Lichtenhain: Der Drahtseilakt 

„Dass die Oberweißbacher Bergbahn unter den weltweiten Eisenbahnfans einen einsamen Kultstatus genießt, hat die Jury zunächst wenig beeindruckt“, sagte Jury Mitglied Karl-Peter Naumann. „Doch umgeben von Blumenwiesen und Waldidyll haben sich sogar die Zweifler von der Technik faszinieren lassen“, lobte der Pro Bahn Ehrenvorsitzende: „Deutschlands steilste Standseilbahn bietet die bruchlose Einbettung raffinierter Ingenieurskunst in eine überaus liebliche Landschaft.“ Nach dem Test waren auch die Tourismus-Experten in der Jury überzeugt: „Ein Glück, dass die engagierten Mitarbeiter der Oberweißbacher Bergbahn dieses Juwel über die Ära der Wende hinwegretten konnten. In Obstfelderschmiede/Lichtenhain ist die Zeit stehen geblieben – im allerbesten Sinne des Wortes“, sagte Iris Hegemann vom Deutschen Tourismusverband. „Die Bahnhöfe Obstfelderschmiede und Lichtenhain haben alles, was ein Tagestourist braucht.“

Die Checkliste immer dabei

Mit dem Wettbewerb „Bahnhof des Jahres“ prämiert die Allianz pro Schiene seit 2004 jährlich die aus Kundensicht preiswürdigsten Bahnhöfe in Deutschland. Ausgezeichnet wird nur, wer nach einer festen Kriterienliste am besten auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht: Objektive Erfordernisse wie Kundenin-formation, Sauberkeit, Integration in die Stadt und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sind dabei ebenso entscheidend wie ein eher subjektiver Wohlfühlfaktor. Dass schmutzige Toiletten das Aus be-deuten, versteht sich für die Jury von selbst. Die Siegerbahnhöfe der vorigen Jahre waren 2014: Dres-den und Hünfeld, 2013: Göttingen und Oberursel, 2012: Bremen und Aschaffenburg, 2011: Leipzig und Halberstadt, 2010: Darmstadt und Baden-Baden, 2009: Erfurt und Uelzen, 2008: Karlsruhe und Schwe-rin, 2007: Berlin Hauptbahnhof und Landsberg am Lech, 2006: Hamburg Dammtor und Oberstdorf, 2005: Mannheim und Weimar und 2004: Hannover und Lübben. Den Titel „Tourismusbahnhof“ vergibt die Jury seit 2011 alle zwei Jahre: Sieger waren das sächsische Bad Schandau (2011) und das bayeri-sche Murnau (2013).

Video: Statement von Jury-Mitglied Karl-Peter Naumann (1:21 min)



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