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Ein Kleiner ist der Größte

Auszeichnung des besten Großstadtbahnhofs 2006: Hamburg Dammtor

Hamburg. Jetzt hat es Hamburg schriftlich: Der beste Großstadtbahnhof Deutschlands liegt in der Hansestadt. Mit der feierlichen Enthüllung der Siegertafel aus Messing im Beisein von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Dr. Michael Freytag wurde die Auszeichnung der Allianz pro Schiene gebührend gefeiert. „Dammtor ist eine echte Perle des Nordens. Der Bahnhof sieht nicht nur sehr gut aus. Er war in allen von uns untersuchten Kriterien ganz weit vorne. Deshalb ist er 2006 verdient der beste Großstadtbahnhof Deutschlands geworden“, so Karl-Peter Naumann, Jury-Mitglied und Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn in seiner Begründung für die Entscheidung.

Die zentralen Pluspunkte aus Sicht der Jury: die behutsame Sanierung des Jugendstil-Gebäudes bei der auch historisches Holz in die Empfangshalle integriert wurde, die Sauberkeit, Sonderdurchsagen für S-Bahn und Regionalzüge, so wie die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals. Auch die zahlreichen und gut sortierten Geschäfte machen den Bahnhof zu einem echten Geheimtipp für das komfortable Umsteigen in Hamburg. Mit diesen Vorteilen setzte sich Dammtor gegenüber einer starken Konkurrenz von insgesamt 398 untersuchten deutschen Groß- und Kleinstadtbahnhöfen durch.

„Dammtor ist zwar nur der zweitgrößte Hamburger Fernbahnhof, gemessen an der Zahl der Züge. Aber für uns ist er der Größte“, so Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege bei der Übergabe der Siegerurkunde an die Bahnhofschefin Sabine Nowas-Herschel. Die Bahnmanagerin nahm bereits zum zweiten Mal die Auszeichnung für den besten Bahnhof in Empfang. 2004 war unter Ihrer Regie Hannover als bester Bahnhof ausgezeichnet worden.

Bundesweit wurden im vergangen Jahr 936 Mio. Euro für Bahnhöfe ausgegeben. Davon entfielen auf den Bund 263 Mio. Euro (28%), Länder und Kommunen 230 Mio. Euro (25%) sowie die DB AG 443 Mio. Euro (47 %). Im Jahr 2005 hat der Stadtstaat Hamburg 6 Mio. Euro in die Bahnhofssanierung investiert. Von dem Geld wurden insgesamt sechs S-Bahn-Stationen barrierefrei gestaltet.

An den Umbaukosten des Bahnhofes Hamburg Dammtor hat sich die Hansestadt nicht beteiligt.

„Leider sind nicht alle Bahnhöfe solche Schmuckstücke. Umso wichtiger ist es, dass die Sanierung und Modernisierung der vielen Bahnhofsgebäude als Gemeinschaftsaufgabe begriffen wird. Denn Bahnhöfe gehen uns alle an“, so Dirk Flege.

Die Allianz pro Schiene hat die Auszeichnung zum dritten Mal vergeben. Nach Hannover (2004) und Mannheim (2005) gewann in diesem Jahr zum ersten Mal ein Hamburger Bahnhof den Wettbewerb.