Transrapid-Pläne zum Flughafen München stoßen auf Ablehnung

MÜNCHEN (Allianz pro Schiene) Die Pläne, den Münchner Flughafen mit dem Transrapid an die Innenstadt anzubinden, stoßen bei der Allianz Pro Schiene auf Ablehnung. „Verkehrspolitisch war und ist die Magnetschwebebahn nicht notwendig“, stellt Rudolf Zellerer, Regionalleiter Bayern der Eisenbahngewerkschaft Transnet, fest. Die Gewerkschaft lehnt die geplante Verbindung als umweltschädlich, energieverschwendend und wettbewerbsverzerrend zu Lasten des öffentlichen Verkehrs ab. Transnet fordert vom Bundesverkehrsminister und der Bayerischen Staatsregierung, dass die Machbarkeitsstudie für den Transrapid storniert wird. Als „interessante Technik“ schätzt Diethard Binder, Bezirksvorsitzender der Verkehrsgewerkschaft GDBA in München, die Magnetbahn ein. Die Verkehrsgewerkschaft GDBA sehe den Transrapid als „nicht sinnvoll“ an und wolle statt dessen eine deutliche Stärkung für die bestehenden Rad-Schiene-Verbindungen.

Kritisch sieht auch der Fahrgastverband Pro Bahn die Situation. „Verbesserungen für 700 000 tägliche S-Bahn-Fahrgäste haben eindeutig Vorrang vor einem separaten Verkehrssystem für rund 17 000 prognostizierte Fahrgäste für den Transrapid“, so Andreas Barth von Pro Bahn Oberbayern. Barth sieht das Hauptproblem, dass jetzt die Probleme der S-Bahn in München aus dem Blickfeld geraten. Barth: „Verbesserungen bei der S-Bahn, der Ausbau der Strecke nach Mühldorf, ein intaktes Schienennetz – das hat für Pro Bahn erste Priorität.

Einig sind sich die Verbände, dass für den Flughafen ein Verbesserungspotenzial für die Anbindung an die Innenstadt besteht. „Das lässt sich mit dem Ausbau des bestehenden Rad-Schiene-System besser lösen als mit einer Insellösung Transrapid“, so Hans Stickel vom Ingenieurbüro VTI-C (München). Stickel, der schon in den 80er Jahren an der Planung der Berliner M-Bahn beteiligt war, sieht für den Transrapid in Europa keine sinnvolle Anwendung mehr: „Das Rad-Schiene-System hat die Magnettechnik überholt.“

Eine Anbindung der Innenstadt an den Flughafen wird in München derzeit mit einer Machbarkeitsstudie untersucht. Für die möglichen zwei Trassen beträgt das Investitionsvolumen nach ersten Schätzungen 2,7-3,4 Mrd. Mark. Mit einem Ergebnis der Studie wird Anfang 2002 gerechnet. Veranstalter der Pressekonferenz war die Allianz Pro Schiene, der neben der Transnet Gewerkschaft GdED, der Verkehrsgewerkschaft GDBA und Pro Bahn noch 14 weitere Verbände angehören.