Dienstag, 10. April 2018

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Carolin Flege, Allianz pro Schiene

Guten Tag,

während wir uns in Deutschland momentan an dem sonnigen Wetter erfreuen, ist die Stimmung bei unserem Nachbarn Frankreich, trotz milder Temperaturen, eher frostig bis unterkühlt. Der Streik der französischen Eisenbahner hat die Staatsbahn SNCF nach eigener Einschätzung bereits um die 100 Millionen Euro gekostet. Mit Händen und Füßen wehren sich die französischen Arbeitnehmer gegen die von der Regierung geplante Reform. Für uns ein guter Grund, eine kleine Bilanz zur eigenen Bahnreform zu ziehen. Ist die Marktöffnung von 1994 ein Erfolg oder ein Flop? „Die Branche hat frischen Wind bekommen“, sagt unser Vorstandsmitglied Karl-Peter Naumann dazu. Seit der Liberalisierung des regionalen Personenverkehrs kann ein Wachstum von zwei bis drei Prozent pro Jahr verzeichnet werden. Und auch die „Pünktlichkeit, Zugfrequenz und Fahrgastinformationen haben sich seitdem deutlich verbessert“, so Naumann. Mehr Anbieter bedeuten auch immer mehr Freiheiten – für den Fahrgast und für den Arbeitnehmer. Wir meinen: Traut euch, liebe Franzosen, einen neuen (vielleicht zu Beginn nicht ganz einfachen) Weg einzuschlagen! Und noch viel wichtiger: Verliert das Ziel nicht aus den Augen. Denn es geht ja letztendlich darum, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen – und nicht weniger.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen des April-Newsletters!

Herzliche Grüße
Carolin Flege
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

AUS DER POLITIK
Klimaschutz: Ohne die Bahnen geht es nicht

Nach fast zwei Jahren endete am 20. März unser Projekt mit dem schönen Namen „Klimadialog“. Im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes prüften wir, wie sich die Potenziale des Schienenverkehrs für den Klimaschutz besser nutzen lassen. Welche Hebel für eine Verkehrswende hat der Bund in der Hand und wo kann die Eisenbahnbranche mit eigenen Anstrengungen weiterhelfen? Zum Abschluss des Dialog-Projekts „Mehr Klimaschutz mit Schienenverkehr“ luden wir hochrangige Vertreter von Bundesregierung und Verkehrssektor ein und fragten sie, wie es mit beschleunigtem Tempo vorangehen könne. Das Ergebnis: Ohne eine starke Bahn können die Klimaziele 2030 nicht erreicht werden. Und: Die Vorzeichen für die Schiene standen noch nie so gut. So sagte es Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium auf unserer Veranstaltung. Und damit es auch wirklich (wirklich!) losgehen kann, haben wir in einer kompakten Broschüre Handlungsempfehlungen zusammengeschrieben, die Sie sich hier herunterladen können. Hier geht’s zum Artikel.
Foto: Allianz pro Schiene / BILDSCHÖN GmbH

AUS DER BRANCHE
Innovationsfreundliches Klima

Der Trendbegriff ‚Innovation‘ ist in aller Munde – auch bei der Eisenbahn wird er immer wichtiger. „Erfolgreiche Innovationen benötigen innovationsfreundliches Klima“ so heißt es beispielsweise in der Einladung zur Auftaktveranstaltung ‚Smart Rail Connectivity‘ am 12. April. Und wo finden wir dieses ‚innovationsfreundliche Klima‘? Im sächsischen Annaberg-Buchholz natürlich! In dem 20.000-Seelen-Städtchen wurde nicht nur das erste digitale Stellwerk Deutschlands eröffnet, es bietet auch ein vergleichsweise großes Testfeld für innovative Bahntechnologien. Erstmals getestet wurden dort etwa das Fahrerassistenzsystem „FASSI“ sowie der „EcoTrain“, ein Dieselhybrid-Triebwagen. Der Forschungscampus soll nun durch den ‚Smart Rail Connectivity (CSR)‘-Campus, eine Außenstelle der TU Chemnitz, ausgebaut werden. Forscher sollen die Möglichkeit bekommen, unter dem Motto „#Digitale Schiene Deutschland“ die Digitalisierung und Automatisierung der Eisenbahn unter realen Bedingungen voranzutreiben. Mit dem digitalen Stellwerk ist laut der Deutschen Bahn der Grundstein für die „digitale Revolution“ gelegt – wir sind gespannt, was die Zukunft noch so bringen wird.
Foto: iStock / Horst Bingemer

AUS DEM AUSLAND
Sydney: Alstom liefert erste vollautomatische U-Bahn

Selbstfahrende Metros in Europa

Unser Fördermitglied Alstom hat mit der Lieferung vollautomatischer U-Bahnen nach Australien begonnen. Die ersten drei von 22 Zügen befinden sich bereits „Down Under“ und werden in den kommenden Monaten getestet. (Hier gibt‘s ein Video von der ersten Testfahrt.) Sydney ist die erste Stadt Australiens, die ein vollautomatisches U-Bahn-System implementiert hat. Der Verkehr soll 2019 aufgenommen werden.
Übrigens: Auf unserer interaktiven Karte (Stand: November 2016) können Sie alle europäischen Städte sehen, in denen ein autonomes Metrosystem existiert oder in Planung ist. In Deutschland gibt es bisher erst eine selbstfahrende U-Bahn in Nürnberg.
Foto: TfNSW

Hier geht’s zur Übersichtskarte „Selbstfahrende Metros in Europa“.

NACKTE ZAHLEN
Bahnverkehr 2017 weiter auf Wachstumskurs

Sowohl im Nahverkehr als auch im Fernverkehr fahren immer mehr Menschen mit der Eisenbahn. Die kürzlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen des Jahres 2017 zeigen erneut eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. So waren letztes Jahr rund 2,7 Milliarden Fahrgäste (+2,4%) mit Eisenbahnen sowie S-Bahnen und 4,0 Milliarden Fahrgäste (+1,8%) mit Straßen-, Stadt und U-Bahnen im Nahverkehr unterwegs. Auch im Fernverkehr stiegen die Fahrgastzahlen 2017 um 2,3 Prozent (142 Millionen Fahrgäste). Auch schön: Besonders in den Großstädten fahren immer mehr Mensch mit umweltfreundlichen Bahnen und Bussen. So ist laut FAZ der Anteil des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in den 14 größten Metropolen in Deutschland deutlich gewachsen. Während der Anteil des ÖPNV von 1999 bis 2001 noch bei 26 Prozent lag, so ist er in den Jahren von 2014 bis 2016 auf 32 Prozent gewachsen.
Foto: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola

GUTE NACHRICHTEN
SchienenJobs: RWTH Aachen neuer Partner

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (kurz RWTH Aachen) ist offizieller Hochschulpartner unseres Online-Stellenportals „SchienenJobs“. Die RWTH gehört mit ihren 260 Instituten in neun Fakultäten zu den führenden europäischen Wissenschafts- und Forschungs-einrichtungen und ist zudem die größte Universität für technische Studiengänge in Deutschland. Mit der RWTH Aachen sind bei SchienenJobs mittlerweile neun Universitäten und acht Fachhochschulen als Partner vertreten.
Foto: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

UNTERWEGS
Werbe-Fail: Sitzplatznummer

 

Wenn die vielfliegende Werbeabteilung nicht weiß, wie in Fernzügen die Sitze nummeriert werden… Danke für dieses schöne Foto, Friedemann!
Foto: Friedemann Weise (Twitter: @FriedemannWeise)

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
Heute-show zum Güterverkehr

Selten schafft es ein vergleichsweise alltagsfernes Thema wie „Deutscher Güterverkehr“ ins abendliche Satire-Programm der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Am 23. März war es dann doch mal soweit: Oliver Welke und sein Team kritisierten die Bedingungen der Transportbranche auf humorvolle und doch messerscharfe Art und Weise. Unter dem Titel „Die Lkw-Lawine überrollt Deutschland“ nannte Moderator Welke Deutschland „ein Paradies für Billig-Spediteure“. (Hier können Sie die Sendung anschauen.)
Foto: ©iStockphoto.com/Rouzes

Die Satire hat einen bitterernsten Hintergrund: In Deutschland entfallen mittlerweile über 70 Prozent der Verkehrsleistung auf den Lkw. Noch nie war der Transport per Lastwagen so billig wie heute. Warum diese Entwicklung nicht nur gravierend für die Umwelt ist, sondern auch den Gütertransport auf der Schiene bedroht, haben wir in diesem Artikel erklärt.

ENTGLEIST
Verkehrssünder resozialisieren?

Die Europäische Union gibt immer wieder Zahlen heraus, in welchen Ländern Europas Autofahren am gefährlichsten ist: In Rumänien nämlich. Ein Blick nach Asien zeigt allerdings, dass die Zustände in Osteuropa immer noch paradiesisch sind. Allein in Thailand sterben jährlich genauso viele Menschen im Straßenverkehr (24.000 Tote) wie in ganz Europa in einem Jahr zu Tode kommen. Jüngst meldete dpa, dass die thailändische Polizei Autofahrer aufruft, Unfälle per Dash-Cam zu filmen, damit die Täter überführt und an den Medienpranger gestellt werden können. Die thailändische Justiz lässt Verkehrssünder dann zur Strafe in Leichenschauhäusern putzen. Auch hier würde Europa wohl zivilisierter vorgehen. Schließlich gilt Strafe bei uns der Resozialisierung. Wie wäre es also, wenn Verkehrssünder ICE-Klos putzen müssten? Nur mal so eine Idee.
Foto: Deutsche Bahn AG / Bernd Roselieb

GEZWITSCHER
Tweet des Monats

Dieser Tweet hat im letzten Monat die meisten „Gefällt mir“-Angaben und Shares von unseren Followern bekommen.

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DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN

KALENDER

  • 10. April, Leipzig: IZBE Forum: Elektromobilität bei der Eisenbahn im Freistaat Sachsen mit einem Vortrag von Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene
  • 12. April, Berlin: Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, hält einen Vortrag zum Masterplan Schienengüterverkehr bei der VDV-Landesgruppe Ost
  • 17. April, Berlin: Siegergala des Wettbewerbs „Eisenbahner mit Herz“ der Allianz pro Schiene
  • 19. April, Berlin: Pressegespräch „Wieviel Energie kann gespart werden?“ Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) stellt ihre Erfahrungen mit Fahrerassistenzsystemen vor
  • 20. April, Berlin: Allianz pro Schiene, BGL und DB Netz schließen Kooperation für einen smarten Güterverkehr
  • 25. April, Berlin: Die Eisenbahnbranche stellt das SPNV-Fahrzeug der Zukunft vor

INNOVATIONSPREIS MOBILITÄTSGESTALTERIN
Wettbewerb der Bahnbranche: Einsendeschluss 30. Juni

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