Themen: Infrastruktur

Hessens Verkehrsminister Al-Wazir will Schienenverkehr ausbauen

„Beim Ausbau der Schieneninfrastruktur haben wir noch viel zu tun. Wir müssen jetzt endlich anfangen“, erklärte der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (BÜNDNIS’90/DIE GRÜNEN) am Mittwochabend auf dem Förderertreffen der Allianz pro Schiene im Kulturbahnhof in Bad Homburg. Vor rund 60 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Finanzsektor und Zivilgesellschaft sprach Al-Wazir über die großen Züge der hessischen Verkehrspolitik und die zentrale Rolle, die Personen- und Güterverkehr auf der Schiene darin spielen.

An vorderster Stelle stand für Al-Wazir der Ausbau des Verkehrsknotenpunkts Frankfurt am Main. „Hier haben wir viel Nachholbedarf in der Infrastruktur“, räumte er ein und kündigte an, in diesem Sinne auch beim Bundesverkehrswegeplan nachbessern zu wollen. Die stark frequentierten Pendlerstrecken sollen demnach ausgebaut werden und endlich auch Darmstadt an die Strecke Frankfurt – Mannheim angeschlossen werden. „Das geht am Anfang auch in Teilstrecken, zum Beispiel mit der Strecke Frankfurt Flughafen – Darmstadt. Wichtig ist, dass wir jetzt anfangen“, so der Minister.

Aber auch in vielen anderen Ballungszentren verzeichne Hessen wachsende Bevölkerungszahlen. Damit steige auch die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Schienennetzes. Gleichzeitig gelte es aber auch, die Mobilität der Menschen auf dem Land zu sichern: „Niemand darf hier den Anschluss verlieren“, stellte Al-Wazir fest.

Dirk Flege (Geschäftsführer der Allianz pro Schiene), Förderkreissprecherin Dr. Susanne Kortendick (Bombardier), Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (GRÜNE) und der stellv. Förderkreissprecher Hans Leister (Zukunft Schiene) beim Treffen in Bad Homburg
Dirk Flege (Geschäftsführer der Allianz pro Schiene), Förderkreissprecherin Dr. Susanne Kortendick (Bombardier), Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (GRÜNE) und der stellv. Förderkreissprecher Hans Leister (Zukunftswerkstatt Schienenverkehr) beim Treffen in Bad Homburg

Al-Wazir: Ohne die Zustimmung der Bürger geht es nicht

Wichtig beim Ausbau der Schienenwege sei es allerdings, den Verkehrslärm möglichst gering zu halten und aktiven Schallschutz zu betreiben: „Bis 2020 wollen wir den Schienenlärm um die Hälfte reduzieren. Wir machen das und wir schaffen das auch.“ Das sei vor allem im Güterverkehr wichtig, denn möglichst viele Güter sollten auf der Schiene transportiert werden. „Wir müssen den Umweltvorsprung der Schiene halten“, sagte Al-Wazir und bekam auch dafür viel Zustimmung.

Sichtlich stolz berichtete er von den Planungen zum barrierefreien Ausbau kleiner Bahnhöfe in Hessen und versprach: „Wir werden das Bundesland sein, das in absoluten Zahlen am meisten vom Förderprogramm des Bundes Gebrauch machen wird.“ Am Donnerstag gab das Bundesverkehrsministerium dann offiziell bekannt: 24 Stationen werden in Hessen modernisiert.

Würdigung der Arbeit der Allianz pro Schiene

Lobende Worte fand Verkehrsminister Al-Wazir für die Zusammenarbeit mit der Allianz pro Schiene, ein Vorzeigebeispiel für positive Lobbyarbeit: „Die Sache zählt. Ich hoffe wir werden in diesem Bereich weiterhin gut zusammenarbeiten.“ In kleineren Gesprächsgruppen wurde mit ihm darüber im Anschluss bei einem Glas Wein noch ausgiebig gesprochen.