Berlin. Der Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr wächst in Deutschland ungezügelt weiter: Laut den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 2009 werden hierzulande täglich rund 94 Hektar zersiedelt, zerschnitten oder asphaltiert. Allein der Verkehr frisst pro Jahr eine Fläche, die fast so groß ist wie die Insel Sylt, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Mittwoch in Berlin. Inzwischen lägen rund fünf Prozent Deutschlands unter Asphalt, was etwa der Fläche des Bundeslandes Thüringen entspreche. Wenn sich dieser Flächenfraß rechnerisch wie seit Anfang des Jahrtausends fortsetzt, dann liegt in 155 Jahren 30 Prozent des Landes unter Beton das ist so viel wie Deutschlands Wälder insgesamt ausmachen.
Flege forderte die Bundesregierung auf, entschiedener gegen die Versiegelung der Natur vorzugehen. Von ihren Zielen in der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu senken, ist die Bundesregierung Lichtjahre entfernt. Laut destatis hat sich der Verbrauch von Siedlungs- und Verkehrsflächen von täglich 104 auf 94 Hektar nur leicht verlangsamt. Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer erinnerte daran, dass der Straßenverkehr dreimal so viel Fläche pro Kilometer verbrauche wie der Schienenverkehr, Parkflächen für Pkw nicht mitgerechnet. Die Schiene ist die platzsparende und zeitgemäße Form der Mobilität, sagte Flege.
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