Themen: Infrastruktur

„Schiene ermöglicht nachhaltigen Wirtschaftsschub“

Allianz pro Schiene für mehr verkehrspolitische Ausgewogenheit:

Berlin. Für mehr verkehrspolitische Ausgewogenheit plädiert die Allianz pro Schiene anlässlich der Beratungen für das zweite Konjunkturpaket der Bundesregierung, das voraussichtlich Mitte Januar verabschiedet wird. Das Schienenbündnis warnt eindringlich davor, unter dem Eindruck der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, „panikartig in schnell umsetzbare Straßenprojekte zu investieren und mittel- und langfristig wirkende Maßnahmen für eine auch ökonomisch nachhaltige Verkehrspolitik zu vernachlässigen.“ „Die bisherigen Infrastrukturmaßnahmen haben bereits eine Schieflage zugunsten des Straßenverkehrs, im zweiten Konjunkturpaket darf sich diese Schieflage nicht verschärfen“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, heute in Berlin. „Wir begrüßen die angekündigten Investitionen in Bildung, Innovation und Infrastruktur, warnen aber davor, zu viele Hoffnungen in den Straßenverkehr zu setzen. Entgegen der vorherrschenden Meinung ist der Straßenbau in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kein Allheilmittel.“

Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer stützt sich dabei auf das Ergebnis einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie zur Wirkung von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen. Das Dortmunder Institut für Stadt- und Regionalplanung Spiekermann & Wegner hat darin nachgewiesen, dass Investitionen in den Schienenverkehr einen doppelt so hohen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten wie Investitionen in den Straßenverkehr. Dirk Flege: „Investitionen in die umweltschonendere Schieneninfrastruktur sind häufig nicht sofort umsetzbar, in ihrer Wirkung jedoch deutlich stärker und nachhaltiger als der Straßenbau.“ Die Allianz pro Schiene hat Bundeskanzlerin Angela Merkel deshalb einen umfassenden Maßnahmenkatalog für den Schienenverkehr vorgelegt, der nicht nur den Bereich Infrastrukturausbau, sondern auch Innovation, Modernisierung und bezahlbare Mobilität umfasst. „Mit unserem zwei Milliarden Euro schweren Zukunftsprogramm könnte die Bundesregierung für die dringend gebotene verkehrspolitische Ausgewogenheit sorgen und Wachstumsimpulse mit Zukunft geben“, so Flege.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit-Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 81 Unternehmen der Bahnbranche.