Themen: Güterverkehr

Maut für LKW ab 7,5 Tonnen muss schnell kommen

27 Prozent mehr Neuzulassungen von mautfreien LKW in 2005:

Berlin. Deutsche Spediteure melden immer mehr LKW unter 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht an. Damit umgehen sie die Mautpflicht. So stieg 2005 die Zahl der Neulassungen von mautfreien LKW zwischen 7,5 und 12 Tonnen um 27,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dagegen wuchs die Zahl der Zulassungen von mautpflichtigen LKW nur um 1,8 Prozent. Das belegen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes. „Seit Einführung der LKW-Maut nutzen Spediteure die Lücken, die Ihnen der Gesetzgeber einräumt, um Maut zu sparen. Umso dringlicher muss die Politik handeln und in einem ersten Zwischenschritt die Maut auf LKW ab 7,5 Tonnen anheben“, René Waßmer, Vorstandsmitglied der Allianz pro Schiene und Geschäftsführer des Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD).

Das mittelfristige Ziel sollte aus Sicht des Schienenbündnisses weiterhin eine LKW-Maut für alle Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen sein, damit alle Gütertransporte zumindest einen Anteil an den Kosten für Straßenunterhalt tragen. Die EU hat den Weg dafür inzwischen frei gemacht. „Die aktuelle Zunahme von kleineren, mautfreien LKW bei gleich hohen Transportmengen bedeutet, dass noch mehr LKW als bisher die Straßen verstopfen und Menschen wie Umwelt belasten“, erklärt René Waßmer.

„Insgesamt beträgt der Anteil an mautpflichtigen LKW über 12 Tonnen gerade mal 16 Prozent und außerdem gilt die Maut nur auf Autobahnen. Das bedeutet, die überwiegende Mehrheit von LKW zahlt überhaupt keine Gebühr für die Straßennutzung. Das ist ein Grund, warum der LKW-Verkehr nach wie vor einen Großteil seiner Kosten auf die Allgemeinheit abwälzt“, beklagt René Waßmer. Dagegen zahlen alle Eisenbahnen in Deutschland eine Schienenmaut in Form von Trassengebühren. Und diese Schienenmaut gilt auf allen Gleisen und für alle Züge.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 64 bahnnahen Unternehmen.