Themen: Diversity

Hat die Hamburger Hafenbahn im Blick: Die stellvertretende HPA-Eisenbahnbetriebsleiterin Silvia Sturmfels im Portrait

Silvia Sturmfels, HPA

 

Zufällig kam Silvia Sturmfels (40) in die Bahnbranche und ganz bewusst ist sie geblieben.

Als sich Silvia Sturmfels nach dem Abitur entschloss, Bauingenieurwesen zu studieren, reagierte ihre Familie verhalten: „Meine Eltern unterstützten mich zwar, aber sie hatten schon Bedenken.“ Sturmfels` Vater sorgte sich, gerade weil er wusste, was seine Tochter sich vorgenommen hatte: „Mein Papa war Handwerker, auf Baustellen kennt er sich also aus.“

Aber alle Sorgen waren unbegründet. Silvia Sturmfels fühlte sich als Frau nie benachteiligt. Und als Leiterin des Betriebsmanagements und stellvertretende Eisenbahnbetriebsleiterin bei der Hamburg Port Authority (HPA) arbeitet Sturmfels mittlerweile auch mehr im Büro als auf der Baustelle.

Für Silvia Sturmfels gilt: Einmal Eisenbahn – immer Eisenbahn. Obwohl es eigentlich gar nicht die erste Wahl war: „Als ich 2001 mein Studium abschloss, sah die Bewerbungslage nicht gut aus. Ich habe mich in verschiedenen Bereichen beworben und als Erstes eine Rückmeldung von der DB Netz AG bekommen.“ Als Bauüberwachungsingenieurin war Sturmfels auf Baustellen unterwegs. Die besondere Herausforderung liegt darin, die Bauarbeiten so zu gestalten, dass der Bahnverkehr möglichst wenig gestört wird. „Das wollen die Straßenbauer bestimmt nicht hören, aber Bauen auf der Straße ist im Vergleich nicht so komplex, da kann man den Verkehr ja einfacher umleiten“, lacht Sturmfels.

Zwischenstopp in Bonn auf dem Weg zur HPA nach Hamburg

Nach zwei Jahren bei der Deutschen Bahn wechselte Sturmfels für ein Referendariat im Eisenbahn-Bundesamt nach Bonn. „Das war eine jetzt oder nie Entscheidung, weil ich wusste, dass ich so etwas später nicht mehr machen würde.“ Mit ihrem Mann und den drei Kindern zog es die gebürtige Braunschweigerin dann aber weiter in den Norden. Seit fast zehn Jahren arbeitet Sturmfels im Hamburger Hafen. Angefangen hat sie bei der HPA im Anlagenmanagement, heute leitet Sturmfels das Betriebsmanagement und ist stellvertretende Eisenbahnbetriebsleiterin.

Dass Sturmfels als Chefin des Betriebsmanagements der HPA die Richtung vorgibt, ist heute jedem klar, „doch noch vor zehn bis zwanzig Jahren waren auf solchen Posten fast nur Männer zu finden“. Ginge es nach Silvia Sturmfels, bräuchte man keine Frauenquote, „nur leider gibt es immer noch Unternehmen, die zu ihrem Glück gezwungen werden müssen“. Familie und Beruf zu vereinbaren ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sturmfels arbeitet derzeit auf einer 70 Prozent Stelle, der Alltag ist gut organisiert und zum Glück hilft die Nachbarin bei der Betreuung der drei Kinder. Bei Bedarf kann sie auch mal von Zuhause arbeiten. „Das nutzen übrigens auch viele meiner männlichen Kollegen“, denn zum Glück sind Kinder und Haushalt heute nicht mehr nur Frauensache.

Ob ihre Kinder einmal in der Bahnbranche arbeiten werden, weiß Silvia Sturmfels noch nicht – „aber ich würde ihnen nicht abraten“. Letztendlich sollte die Berufswahl eine Interessensfrage sein. Warum bis jetzt noch so wenig Mädchen an technischen Berufen und besonders an der Bahnbranche interessiert sind, kann sich Sturmfels nicht erklären – „ich bin schließlich auch wie ein richtiges Mädchen aufgewachsen“.

Im Video: Frauen in der Bahnbranche im Portrait



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Das macht HPA in Punkto Chancengleichheit: Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung wird das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht vorrangig berücksichtigt. Teilzeitbeschäftigung ist in allen Funktionen möglich.

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