Arverio BW
Baden-Württemberg
Schlagfertigkeit und Entertainment
Ganze zehn Mal wurde Zugbegleiter Mohammed Semmo von unterschiedlichen Fahrgästen nominiert. Sein Humor und seine offene Art verschönern unseren Einsendern jede Reise mit den gelben Arverio-Zügen durch Bayern und Baden-Württemberg. Einer lauten Gruppe von Jugendlichen, die ihn provozieren wollen, kontert Mohammed Semmo nur mit noch besseren Sprüchen. Manch einer hebt seine direkte Art hervor, andere schreiben schlicht: „Der Beste.“ Zweimal wurde auch hervorgehoben, wie tiefenentspannt der Zugbegleiter selbst auf stark ausgelasteten Fahrten die Menge bei Laune hält. Wer so ein Allrounder ist und verschiedenste Menschen mit seiner positiven Art ansteckt, kann nur ein echter Eisenbahner mit Herz sein.
Benjamin Bannert
Bayerische Regiobahn
Der Lokführer-Held und ein rettendes Getränk
Nach einem stressigen Tag will der Kreislauf bei unserer Einsenderin Veronika Herrmann nicht mehr mitspielen. Sie muss sich am Bahnhof Weilheim auf den Boden setzen und bittet mehrere Passanten um Hilfe – doch alle ignorieren sie. In ihrer Not spricht sie Lokführer Benjamin Bannert an und bittet ihn um eine Cola, um ihren Kreislauf wieder anzukurbeln. Der Automat ist leer, doch der BRB-Lokführer gibt nicht auf. Er eilt zum Kiosk und bringt ihr das Getränk. „Er war der Einzige, der mir geholfen hat“, hebt Veronika Herrmann hervor. Dank seiner Hilfe fühlt sie sich schnell besser und kann ihre Reise fortsetzen.
Patrick Ingenschay
DB Fernverkehr
Blitzschnell und geistesgegenwärtig
Als ein Fahrgast im ICE von München nach Berlin kollabiert, handelt Zugbegleiter Patrick Ingenschay blitzschnell. Er bringt den bewusstlosen Mann in der 1. Klasse sofort in die stabile Seitenlage und beginnt mit einer Herzdruckmassage. Währenddessen ruft die Zugchefin einen Rettungswagen und organisiert einen Nothalt. Bald treffen auch zwei im Zug ausgerufene Ärzte und ein Rettungssanitäter ein. Sie wechseln sich mit Ingenschay ab, um die anstrengende Herzmassage weiterzuführen. Der ICE hält in Pfaffenhofen, wo ein Rettungshubschrauber wartet. Vom Speisewagen aus bleibt einigen Reisenden die Szene mit dem Rettungswagen kaum verborgen. Einer dieser Reisenden – unser Einsender Wolfgang Kindler – nominiert Patrick Ingenschay als Eisenbahner mit Herz: „Was für ein Held, dieser Zugbegleiter“, schreibt er uns.
Fritz Gerber
ODEG
Zwischen Hitze und Hoffnung
Unser Einsender Justin Fritsche ist Student in Potsdam und pendelt regelmäßig mit der ODEG. An einem heißen Sommertag wird ihm nach der kühlen Zugfahrt beim Ausstieg am Bahnhof Brandenburg (Havel) schwarz vor Augen – er stürzt. Zugbegleiter Fritz Gerber eilt sofort zur Hilfe, bringt ihn zu einer Sitzbank und beruhigt ihn. Langsam kehren Kraft und Klarheit zurück.
Als Justin Fritsche merkt, dass er sein Handy im Zug verloren hat, leiht ihm Fritz Gerber sein eigenes Telefon, um es anzuklingeln. Eine Finderin meldet sich und er erhält das Telefon alsbald zurück. Fritz Gerber stand ihm in einem Stressmoment zur Seite, wofür Justin Fritsche ihm mehr als dankbar ist.
Michaela Krizsan
Hessische Landesbahn
Gerettete Heimkehr
Nach einer Streckensperrung bei Hanau verpassen unser Einsender Rainer Sakic und seine Partnerin spätabends ihren Anschlusszug nach Erlenbach am Main – den letzten Zug des Tages. Mit viel Gepäck und ohne Aussicht auf eine weitere Verbindung wenden sie sich an die HLB-Zugbegleiterin Michaela Krizsan. Sie zögert nicht lange: Nach Dienstschluss fährt sie die beiden kurzentschlossen mit ihrem Privatauto bis nach Erlenbach – trotz des großen Umwegs für sie. „Sie war völlig selbstlos und unglaublich herzlich“, schreibt Rainer Sakic. Dank Michaela Krizsans Einsatz endet diese strapaziöse Reise auf die bestmögliche Weise.
Rita Rother
DB Regio
Der Lichtblick
Auf dem Weg zur Reha nach Borkum läuft für unseren Einsender alles schief: Drei Zugausfälle, massive Verspätungen – die letzte Fähre ist schon lange weg. Erschöpft und mit zunehmenden Schmerzen sitzt er im letzten Regio-Zug nach Emden, als Zugbegleiterin Rita Rother auf ihn aufmerksam wird. Gemeinsam mit einem Kollegen organisiert sie für ihn ein Hotel, eine Taxifahrt dorthin und zusätzlich am nächsten Morgen noch eine weitere Taxifahrt zum Fährhafen.
Dank ihrer Fürsorge kann er seine Reise so schnell wie möglich fortsetzen. „Für mich ist es selbstverständlich, dass es meinen Fahrgästen gut geht“, sagt sie – ein wahrer Lichtblick für unseren Einsender.
Daniel Schienke
eurobahn
Lieblingslokführer und Erklärbär
Zu Beginn des vergangenen Jahres gab es eine große Welle bundesweiter Lokführer-Streiks bei der DB, die für zahlreiche Ausfälle sorgten. Mitten in diesem Chaos hielt Daniel Schienke die Reisenden bei Laune. Der Eurobahn-Lokführer wurde im vergangenen Frühjahr gleich mehrfach nominiert. Mit viel Geduld widmet er sich den Fragen der Fahrgäste zu den Streiks. Ein Einsender schreibt uns: „Er schaffte es, die Situation auf humorvolle Weise zu erklären.“ Auch abseits des Schienenstillstands fiel seine zugewandte Art positiv auf. „Trotz Fachkräftemangel zeigt er in seinem Beruf viel Freude“, berichtet ein anderer Einsender begeistert. Wer so leicht so eine Fahrgast-Nähe herstellen kann, kann sich nur Eisenbahner mit Herz nennen.
Andreas Frank
vlexx
Mit Poesie ins Herz der Fahrgäste
Unsere Einsenderin Jasmin Schröder möchte nach einem langen Uni-Tag nur noch nach Hause. Da spitzt sie die Ohren. Lokführer Andreas Frank reimt durch die Lautsprecher: „Das macht kein´ Spaß, ach hör doch auf, jetzt haben wir schon über zehn Minuten Verspätung drauf! Ja, liebe Leut, lasst misch net lüsche, da draußen fahr´n halt jede Menge Züsche…“ Die Fahrgäste schmunzeln, der Stress des Arbeitstages fällt ab. Seine Dichtkunst verkündet Andreas Frank auch auf Social Media als selbsternannter Eisenbahnpoet. Wer mit so einer Kreativität den Zug zum Lachen bringt – der hat es verdient, dass man auf den Eisenbahner mit Herz ein Loblied singt.
Thomas Jacob
Die Länderbahn
Das gestiefelte Kätzchen
Unser Einsender Kai Klause und seine fast zweijährige Tochter freuen sich auf einen Ausflug mit der Vogtlandbahn nach Bad Elster. Doch beim Einsteigen strampelt die Kleine so heftig, dass ihr Stiefelchen ausgerechnet ins Gleisbett fällt. Ohne Schuhe müsste der Vater sie durchgehend tragen, die Wanderung wäre also deutlich anstrengender. Zum Glück reagiert Lokführer Thomas Jacob sofort: Er setzt den Zug extra ein paar Meter vor, sodass der Schuh sicher aus dem Gleisbett geborgen werden kann. Schon kann der Ausflug losgehen! Eine kleine Geste mit großer Wirkung. Lokführer Thomas Jacob zeigt, dass er auch ein großes Herz für die kleinsten Fahrgäste hat.
Andreas Schargitz
DB InfraGO
Ein Rucksack auf Reisen – und ein Helfer am Telefon
Stephanie Heydweiller-Stolzenberg verliert ihren Rucksack mit allen wichtigen Unterlagen im ICE von Erfurt nach Berlin. Erst beim Ausstieg in Berlin bemerkt unsere Einsenderin den Verlust. Am nächsten Tag sieht sie dank eines Trackers, dass sich das Gepäckstück wieder auf dem Schienenweg Richtung Erfurt befindet. Sie ruft bei mehreren Anlaufstellen an – ohne Erfolg. Schließlich klingelt ihr Mann bei der 3-S-Zentrale in Erfurt durch. Am Apparat: Andreas Schargitz, Eisenbahner mit Herz. Ohne zu zögern kontaktiert er den ICE, in dem sich der Rucksack befindet und sorgt dafür, dass er am nächsten Bahnhof in Halle hinterlegt wird. Noch am selben Tag kann unsere Einsenderin ihren Rucksack abholen und ist unheimlich erleichtert – dank eines unsichtbaren Heldens am Telefon.