Am Abend des 5. Dezember 2017: Der National Express-Triebfahrzeugführer Benjamin Ritter und der Zugbegleiter Thomas Wiese haben Dienst auf dem Rhein-Münsterland-Express, der Linie RE 7. Auf der Strecke fährt ein leerer Güterzug Richtung Rotterdam. Aufgrund von Fehlinformationen aus dem Stellwerk muss Ritter davon ausgehen, dass der vor ihm liegende Streckenabschnitt frei ist. Als er den Güterzug in einiger Entfernung wahrnehmen kann, ist die Kollision unvermeidlich. Er bremst den Zug so stark wie möglich ab und stürmt nach hinten, um seine Fahrgäste zu warnen. Bei Meerbusch-Osterath kommt es zum unvermeidlichen Aufprall und zahlreiche Fahrgäste werden verletzt. Zugbegleiter Wiese kümmert sich – obwohl selbst unter Schock – umgehend um die Verletzten. Glücklicherweise ist eine Krankenschwester an Bord, die tatkräftig mit anpackt. So kann die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrückt werden, ohne dass Panik ausbricht. Die Berichterstattung über den Unfall bewegt Arndt Finkenrath zu einer Nominierung des Triebfahrzeugführers Ritter für den „Eisenbahner mit Herz“. Inge Schürmann war als Passagierin im Zug und nominiert Thomas Wiese. Da die juristische Aufarbeitung des Vorfalls abgewartet werden musste, konnten die Nominierungen im vergangenen Jahr nicht berücksichtigt werden. Nun hat die Jury sich entschieden, das außergewöhnliche Engagement der beiden tapferen Eisenbahner mit einem Sonderpreis zu würdigen. „Ritters und Wieses beherzter Einsatz trug maßgeblich dazu bei, dass der ohnehin schwere Unfall nicht noch weitaus schlimmere Folgen hatte“, lobt die Jury.