Bahnhof Bremen

Oben der Hahn, darunter die Katze, dann der Hund und schließlich der Esel: Unübersehbar ragen die Bremer Stadtmusikanten auf dem Wandmosaik im Hauptbahnhof Bremen gen Hallendecke. Sie sind groß, sogar zweieinhalbmal so groß wie das direkt daneben abgebildete andere Wahrzeichen der Stadt, das Bremer Rathaus. Und während die Figuren unerreichbar hoch über der elektronischen Anzeigentafel schweben, hält sich doch wie im echten Märchen die Legende, dass jedem, der die Vorderbeine des Esels berührt, ein Wunsch frei steht.

Doch auch ohne Körperkontakt mit den Grimmschen Märchenfiguren lässt der Bahnhof Bremen zumindest die Alltagswünsche der Bahnreisenden in Erfüllung gehen. Die Bahnhofshalle ist ein wahrer Augenschmaus. Das imposante Neorenaissance-Gebäude mit den großen Rundbogenfenstern wirkt hell und freundlich, das in den 1920er-Jahren entstandene Wandmosaik zeigt den Weg des Tabaks von der Ernte in Südamerika bis in die Hansestadt und sorgt für das nötige Lokalkolorit.

Breites Gastronomie- und Shopping-Angebot im Bahnhof Bremen

Mehr als 30 Geschäfte und Gastronomie-Angebote stehen im Bahnhof Bremen zur Verfügung. Service rund ums Reisen bietet der Westflügel, der das DB-Reisezentrum und die Touristikzentrale beherbergt. Im Durchgang zu den Gleisen finden Bahnhofsnutzer Lebensmittel und Produkte für den täglichen Bedarf. Und im Ostflügel geht es vor allem kulinarisch zu.

Beim Vor-Ort-Test hat der Hauptbahnhof Bremen die Jury mit weiteren Pluspunkten überzeugt: der großzügige Bahnhofsvorplatz mit hervorragender Straßenbahn und Busanbindung; Radstationen direkt neben dem Hauptbahnhof an beiden Haupteingängen; Mieträder; Car Sharing; zwei Hotels in unmittelbarer Bahnhofsnähe; eine vorbildlich geführte Bahnhofstoilette mit Gratisnutzung für Behinderte und kleinere Kinder; zwei Bahnhofspläne in Blindenschrift und nicht zuletzt ein Durchgang, der seit der Renovierung des Bahnhofs im Jahr 2001 nicht nur die Gleise, sondern auch die Bremer Stadtteile miteinander verknüpft.

Vor der Jahrtausendwende verfügte der Bahnhof Bremen als Verbindung zwischen Innenstadt und Stadthalle lediglich über enge, dunkle Tunnel, etwa den berüchtigten Lloyd-Tunnel. Durch das neue Nordbahnhofsportal mit der Aufschrift „Passage Bürgerweide“ gibt es nun einen großzügigen Durchgang mit Tageslicht, der als warm ausgeleuchtete Ladenpassage Nord- und Südausgang großzügig miteinander verbindet.

Der Bremer Hauptbahnhof eint seit der Renovierung Stadt und Stadtteile, alles läuft auf ihn zu und durch ihn durch. Er ist der Mittelpunkt der Stadt und der angrenzte Stadtteil heißt treffenderweise „Bahnhofsvorstadt“.

Vom historischen Stadtkern und der „Bahnhofsvorstadt“ kommend bietet der rote Backsteinbau mit den Türmen links und rechts des Eingangsportals einen wunderschönen Anblick. Die Außenfassade und das erst vor wenigen Jahren wieder freigelegte Wandmosaik in der Bahnhofshalle bilden zusammen das i-Tüpfelchen, das den Bahnhof Bremen zu einem Wahrzeichen der Stadt macht.Mit seinem quirligen Innenleben kann der Bremer Hauptbahnhof es durchaus mit dem steinernen Roland oder dem von der UNESCO zum Weltkulturerbe geadelten Rathaus aufnehmen.

Bremen Hauptbahnhof: Bildergalerie

Weitere Infos zum Hauptbahnhof Bremen

Der Hauptbahnhof Bremen liegt im Nordosten der Innenstadt und erstreckt sich über eine Fläche von circa 30.000 m². Mit 120.000 Reisenden und Besuchern täglich ist der imposante Backsteinbau einer der meistfrequentierten Bahnhöfe in Deutschland.

Auf neun Gleisen erfüllt der Bahnhif Bremen seine Rolle als Knotenpunkt. Rund 100 ICE und IC fahren täglich 26 Destinationen in Deutschland an, darunter Berlin, Dortmund, Frankfurt/Main, Kiel, Leipzig und Passau. Hinzu kommen fünf Zugpaare der EC-Linie Hamburg-Chur und ein Nachtzugpaar München-Hamburg. Zugleich ist der Bremer Hauptbahnhof mit über 400 Nahverkehrszügen das Zentrum für den regionalen Bahnverkehr im Nordwesten.