Die CO2-Minderung im Verkehr ist eine Herausforderung, die politisch in den Fokus rücken muss, sagte Flege. Dabei ist auch Verkehrsverlagerung ein wichtiges Instrument. Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer verwies darauf, dass die Eisenbahn viel klimaschonender unterwegs sei als etwa der Lkw. So emittieren Güterzüge in Deutschland pro transportierter Tonne und Kilometer nur ein Viertel so viel CO2 wie Lkw. Noch besser sieht die CO2-Bilanz der Eisenbahn in Österreich aus, wo der Bahnstrom fast vollständig aus erneuerbaren Quellen stammt: Hier reden wir über den Faktor 15 im Vergleich zwischen Bahn und Lkw, sagte Flege und begrüßte, dass im neuen EU-Weißbuch Verkehr erstmals ein Treibhausgas-Minderungsziel von minus 60 Prozent bis 2050 für den gesamten Verkehrssektor festgeschrieben worden sei. Wenn man sich die bisherigen Emissionen des Verkehrssektors vor Augen führt, ist dieses Ziel mehr als ehrgeizig, sagte Flege. Allerdings verleite der lange Zeitraum dazu, den jetzt schon drückenden Reformstau an die nächste Politikergeneration weiterzugeben. Dennoch setzt das Weißbuch die richtigen Signale.
Flege wies darauf hin, dass der Treibhausgas-Ausstoß des Verkehrssektors in den Jahren 2008 und 2009 erstmals nicht weiter angestiegen sei. Nach Ansicht der Allianz pro Schiene ist es aber zu früh, dies schon als Trendwende zu interpretieren. Man muss bedenken, dass 2008 und 2009 der Verkehr infolge der Wirtschaftskrise fast überall in Europa stark zurückgegangen ist, sagte Flege. Diese Skepsis teilt auch die Europäische Umweltagentur. Eine echte Wende im europäischen Verkehr haben wir erst, wenn die Emissionen auch in Zeiten von Wirtschaftswachstum nicht mehr ansteigen, sagte EEA-Chefin Jacqueline McGlade vor wenigen Tagen in einer Mitteilung ihrer Behörde.