Freiflächen haben ein ernstes Problem, denn ihre Abnahme wird in Deutschland bislang kaum als Umweltproblem wahrgenommen. Dabei werden jeden Tag hierzulande durchschnittlich noch immer rund 51 Hektar zersiedelt, zerschnitten oder asphaltiert. Das bedeutet einen täglichen Flächenverbrauch in der Größe von 71 Fußballfeldern. Die Lebensqualität leidet, Pflanzen und Tiere verlieren ihren natürlichen Lebensraum. Einer der großen „Flächenfresser“ ist der Verkehr. Jeder 20ste Quadratmeter in Deutschland ist bereits Verkehrsfläche. Hinzu kommt, dass diese Flächen in der Regel versiegelt sind, das heißt, Regenwasser kann nicht mehr in den Boden eindringen und dort versickern.
Auch hier hat die Schiene einen deutlichen Umweltvorteil: Schienenverkehr ist nicht nur deutlich platzsparender als Straßenverkehr. Bahntrassen sind zudem typischerweise unversiegelt, denn anstatt auf einer Asphaltdecke ruhen die meisten Gleise auf einem Schotterbett.
Um den Flächenfraß in den Griff zu kriegen, hat die Bundesregierung im April 2002 in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zum ersten Mal die Bekämpfung des weiteren Flächenverbrauchs beschlossen. Bis 2020 sollte der Verbrauch an Siedlungs- und Verkehrsflächen auf maximal 30 Hektar pro Tag gesenkt werden. In der Neuauflage 2016 der Nachhaltigkeitsstrategie wurde das Ziel allerdings auf das Jahr 2030 vertagt.
Immerhin hat sich das Tempo beim Flächenverbrauch in den letzten Jahren verlangsamt. Mit aktuell 51 Hektar pro Tag ist der Zielwert aber noch immer weit entfernt.