Von Mai 2009 bis Juni 2011 beteiligte sich die Allianz pro Schiene an dem internationalen Projekt ECORailS. ECORailS steht für „Energy efficiency and environmental criteria in the awarding of regional rail transport vehicles and services“ und wurde von der EU im Rahmen des Programms „Intelligent Energy for Europe“ gefördert. Im Rahmen des Projekts wurde ein Leitfaden für die europäischen Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) entwickelt, mit dessen Hilfe diese Umweltkriterien in Ausschreibungen und Verkehrsverträge integriert werden können.
Der Schwerpunkt liegt dabei – entsprechend den Zielstellungen des EU-Förderprogramms – auf der Reduktion von Energieverbrauch und CO2-Emissionen. Mit Anwendung des Leitfadens kann der spezifische Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß im regionalen Bahnverkehr gesenkt werden, und zwar um 5 % im Vergleich zu bisherigen Vergaben, um 10 % im Vergleich zum gegenwärtig existierenden Fahrzeugpark und um 15 % systemweit (EU-weiter SPNV) bis zum Jahr 2020.
Der Leitfaden, der im ECORailS-Projekt erarbeitet wurde, berücksichtigt das europäische Vergaberecht, damit ihn die Aufgabenträger des SPNV in möglichst vielen europäischen Ländern zur praktischen Anwendung bringen. Dazu stellt der Leitfaden rechtlich geprüfte Textbausteine zur Verfügung, mit deren Hilfe Energieeffizienzkriterien in Ausschreibungen und Verkehrsverträgen berücksichtigt werden können.
Die Analyse der rechtlichen Situation in der EU und den sechs an ECORailS beteiligten Ländern zeigt, dass es zulässig ist, Umweltkriterien in Ausschreibungen vorzuschreiben oder hoch zu gewichten. Das gilt selbst dann, wenn diese ambitioniert sind und über das Zulassungsrecht für Fahrzeuge oder die Netzzugangsbedingungen hinausgehen.