Lokführer-Wachstum durch Corona nicht gebremst

9.500 neue Arbeitsplätze in den vergangenen fünf Jahren / Bedarf bleibt hoch

Die Zahl der Lokführe und Lokführerinnen ist in den letzten 5 Jahren gestiegen.
Neue Perspektive: Zunehmend entscheiden sich junge Leute und auch Quereinsteiger mit Erfahrung in anderen Berufen für den Beruf Lokführer. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen freuen sich, denn der Bedarf bleibt hoch.

Berlin, 17. Januar 2022. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel erzielt die Eisenbahnbranche zunehmend Erfolge. Bundesweit erhöhten die Unternehmen laut einer Untersuchung der Allianz pro Schiene im Jahr 2020 die Zahl der Lokführer um fünf Prozent. Damit setzen sie die Einstellungsoffensive der Vorjahre fort. Innerhalb von fünf Jahren ist es gelungen, unterm Strich 9.500 Lokführer hinzuzugewinnen und damit die Beschäftigtenzahl um 23 Prozent auf über 51.500 zu steigern.

Einstellungen lindern Fachkräftemangel – Personalengpässe noch nicht überwunden

„Das ist mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene, am Montag in Berlin. „Die Einstellungsoffensive der Bahnunternehmen zeigt Wirkung und sorgt für einen Stellenzuwachs im ICE-Tempo. Wir sehen bei den Lokführerzahlen seit einiger Zeit einen erfreulichen Aufwärtstrend, der auch in Corona-Zeiten anhält.“ Davon erwartet sich Flege auch eine Qualitätssteigerung im Schienenverkehr: „Mehr Personal ist eine zentrale Voraussetzung, um Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nachhaltig zu verbessern.“

Dabei können sich die Beschäftigten laut Flege darauf verlassen, dass sie auch in Zukunft gebraucht werden. „Der Fachkräftemangel bleibt eine der größten Herausforderungen für den Ausbau des Schienenverkehrs in Deutschland.“ Zum einen wächst der Schienenmarkt weiter schnell. Zum zweiten nutzen zahlreiche Lokführerinnen und Lokführer die Möglichkeit der Tarifvereinbarungen und entscheiden sich für mehr Freizeit und Urlaub statt für größere Lohnsteigerungen.

Beschäftigte können sich Arbeitsplatz weitgehend aussuchen

„Wer heute als junger oder auch als älterer Mensch einen dauerhaft sicheren Arbeitsplatz sucht, ist bei der Schiene genau richtig“, so Flege. „Fahrgäste und Arbeitgeber klagen zu Recht über Zugausfälle wegen Personalmangels. Für Lokführer eröffnen sich aber hervorragende Wahlmöglichkeiten. Sie können sich Arbeitsplatz und Arbeitgeber aussuchen.“ Prekäre Beschäftigung hat sich hier, anders als bei vielen anderen Berufen, nicht breit gemacht. 100 Prozent der Lokführer sind unbefristet angestellt. Die Lokführer-Arbeitslosenquote liegt bei unter ein Prozent.

Die gemeinnützige Allianz pro Schiene hat mit SchienenJobs.de die führende Online-Stellenböse der Branche initiiert, um Stellensuchende und Unternehmen besser zusammen zu bringen. Derzeit führt SchienenJobs rund 700 aktuelle Stellenangebote für Lok- und Triebfahrzeugführer auf. Erst vor wenigen Tagen hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing im ARD-Mittagsmagazin gesagt: „Wer Lust auf Zukunft hat, wer sich einbringen möchte, wer etwas für unser Gemeinwesen leisten möchte, der ist als Bahnbeschäftigter an der richtigen Stelle.“

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