Klimaprimus Eisenbahn will noch mehr Energie sparen

Projektstart: Was Fahrerassistenzsysteme auf der Schiene der Umwelt bringen

Auch erfahrene Lokführer profitieren: Modernste Fahrerassistenzsysteme liefern Daten zur Strecke und zur Betriebslage. Damit sparen Bahnen noch einmal bis zu 15 Prozent des Energieverbrauchs.
Auch erfahrene Lokführer profitieren: Modernste Fahrerassistenzsysteme liefern Daten zur Strecke und zur Betriebslage. Damit sparen Bahnen noch einmal bis zu 15 Prozent des Energieverbrauchs.

Berlin, den 11. Mai 2017. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit vollzieht sich bei der Eisenbahn ein Innovations-Schub im Zeichen einer energieeffizienten Fahrweise. Das Wissen um die neuen Umwelttechniken soll jetzt auch systematisch erhoben werden: Mit dem Projekt „Fahr umweltbewusst“ wird die Allianz pro Schiene in den nächsten eineinhalb Jahren den Verbreitungsgrad von Fahrerassistenz-Systemen in der eigenen Branche erforschen und mit Herstellern und Bahnen über Vorteile und Hemmnisse bei der Einführung sprechen. „Die Bahnen treibt vor allem das Thema Energie und Klimaschutz“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, zum Projektauftakt am Donnerstag in Berlin. „Mit dem Einsatz von Fahrerassistenzsystemen hoffen wir auf Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent“, sagte Flege. Das senke die Kosten und verbessere die Umweltbilanz. Das Projekt „Fahr umweltbewusst“, das die Allianz pro Schiene mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchführt, betrachtet bis zum September 2018 alle Aspekte einer technisch unterstützen energiesparenden Fahrweise sowohl im Personen-, als auch im Güterverkehr.

Allianz pro Schiene will Barrieren identifizieren

Forschungsprojekt Allianz pro Schiene: Fahr umweltbewusst!
Mit geringeren Energiekosten sinken nicht nur CO2-Emissionen und Schadstoffbelastung. Fahrerassistenzsysteme verbessern außerdem die Pünktlichkeit der Züge und steigern die Kapazität des Netzes. „Die Vorteile dieser Innovation liegen augenscheinlich auf der Hand. Deshalb werden wir das Projekt auch dazu nutzen, um Barrieren für eine schnelle Einführung zu identifizieren“, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer und nannte gleich zwei mögliche Hürden: Wissensdefizite und geringe Margen, insbesondere im Schienengüterverkehr. „Beides erschwert, dass eine fortschrittliche Technik schnell und flächendeckend Einzug halten kann“, sagte Flege. „Auf der Anbieterseite gibt es gerade äußerst dynamische Entwicklungen, die weit über die bloße Streckenkunde hinausgehen und die auch für erfahrene Lokführer wertvolle Empfehlungen bereithalten“, sagte Flege, der die Branchenakteure aufrief, bei dem Thema zusammenzuarbeiten. „Die Chance, ihre ohnehin schon ausgezeichnete Energieeffizienz noch weiter zu steigern, sollten sich die Eisenbahnen nicht entgehen lassen.“

DBU setzt auf Technik, die Energie spart

„Um die Erderwärmung wie beim Klimagipfel in Paris 2015 international vereinbart unter zwei Grad zu halten, ist es wichtig, die Emission von Treibhausgasen zu senken. Dazu müssen wir den Energieverbrauch deutlich reduzieren und die Nutzung der erneuerbaren Energien erheblich ausbauen“, sagte Dirk Schötz, Referatsleiter Klimaschutz und Energie bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Im Vergleich zu 2005 soll nach Zielsetzung der Bundesregierung dazu der Energieverbrauch im Verkehrssektor bis 2050 um 40 Prozent verringert werden. Schötz: „Motivation zur Durchführung des Vorhabens seitens der DBU ist die Tatsache, dass der Energieverbrauch von Schienenfahrzeugen mit Hilfe von Fahrerassistenzsystemen weiter reduziert werden kann. Dabei ist uns auch der Dialog zwischen Anbietern und Anwendern der Systeme wichtig, um das Wissen in der Branche über solche Energieeffizienztechnologien für den Schienenverkehr zu schärfen und die Bereitschaft für deren Einsatz bei den Akteuren zu verstärken.“ Insofern stehe das Projekt „Fahr umweltbewusst“ ganz im Zeichen der Energieeffizienz und soll die Verbreitung von Fahrerassistenzsystemen bei den Bahnen spürbar beschleunigen.

Weitere Informationen:

Projektwebseite: Fahr umweltbewusst!