Themen: Umwelt

Deutschland verbietet laute Güterwagen ab Ende 2020

Allianz pro Schiene für EU-weites Verbot: Lärmschutz macht an Grenzen nicht halt

Ein Güterwagen wird auf leise Flüsterbremsen umgerüstet: Das kostet die Wagenhalter Geld. Das neue Lärmschutzgesetz soll laute Güterwagen vom deutschen Netz ausschließen, ohne mit dem EU-Recht in Konflikt zu geraten.

Berlin, den 12. Mai 2017. Die Allianz pro Schiene begrüßt das Gesetz zum Fahrverbot für laute Güterwagen ab Ende 2020, das mit dem heutigen Bundesratsvotum gerade die letzte Hürde im Gesetzgebungsverfahren genommen hat. „Es war absolut überfällig, dass ein Gesetz den lärmgeplagten Anwohnern von Bahnstrecken Erleichterung verschafft“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege am Freitag in Berlin. „Die Allianz pro Schiene engagiert sich seit Jahren für die vollständige Lärmsanierung der Güterwagenflotte und unterstützt das Ziel, den Schienenlärm in Deutschland bis 2020 zu halbieren“, sagte Flege. Das Gesetz sei auch deshalb von der Branche so einmütig gefordert worden, weil deutsche Wagenhalter, die viel Geld in die teure Umrüstung auf Flüsterbremsen investieren, Rechtssicherheit bräuchten. „Ein striktes und klares Verbot von lauten Wagen in Deutschland ist der erklärte Wunsch der Branche“, sagte Flege.

Weniger Ausnahmen für laute Güterwagen

Zustimmung zeigte das gemeinnützige Verkehrsbündnis jetzt auch mit den schlanker gewordenen Ausnahmeregeln in der nun beschlossenen Gesetzesfassung: Laute Güterwagen sollen danach generell verboten, und nur in kurzfristig angemeldeten Ausnahmefällen durch Tempolimits leiser gemacht werden. Diese Ausnahmeklausel soll Konflikte mit dem EU-Recht vermeiden, ohne dass zugleich das deutsche Netz durch langsame Züge verstopft wird. „Das Signal an die Halter lauter Güterwagen ist damit ausreichend deutlich ausgefallen“, sagte Flege.

Bund sollte für Lärmschutz in Europa werben

Die Allianz pro Schiene forderte von der Bundesregierung, sich ab sofort verstärkt für ein EU-weites Einsatzverbot lauter Güterwagen ab Ende 2020 einzusetzen. „Lärmschutz macht nicht an den Grenzen halt. Eine EU-weite Regelung gegen laute Güterwagen erledigt komplizierte nationale Ausnahmeregeln gleich mit. Auch die Bürger in unseren Nachbarländern werden einen solchen Schritt zu schätzen wissen“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Flege.

 

Weitere Informationen:

So sollte es weitergehen: Sieben Schritte auf dem Weg zu einem leiseren Güterverkehr