Berlin. Einen Tag vor der Sitzung des Bundesrates, in der über die Anrufung des Vermittlungsausschusses zum Haushaltsbegleitgesetz entschieden wird, haben vier große Spitzen- und Dachverbände gegen die darin festgelegte Kürzung der Regionalisierungsmittel um 3,3 Mrd. Euro bis 2010 protestiert. Der gemeinsame Appell von Allianz pro Schiene, Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), Deutschem Naturschutzring (DNR) und Deutschem Städte- und Gemeindebund (DStGB) an die Länderkammer: „Die Erfolge von Bussen und Bahnen müssen belohnt und das Angebot im Nahverkehr gesichert werden. Deshalb: Keine Kürzung der Regionalisierungsmittel!“
Claus Matecki, Vorstand beim DGB „Ohne Zweifel würden sich die Kürzungen negativ auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auswirken und könnten zu Verlusten von mehr als 10.000 Arbeitsplätzen führen. Die bitteren Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Effizienzgewinne vor allem zu Lasten der Beschäftigten erreicht worden sind.“
Michael Gehrmann, Präsidiumsmitglied beim DNR und Bundesvorsitzender des VCD: „Die Kürzung der Regionalisierungsmittel gefährdet auch sämtliche Bemühungen um eine umweltfreundliche Verkehrspolitik. Heute nutzen 27 Mio. Fahrgäste täglich Busse und Bahnen. Bereits 1 Prozent weniger Fahrten führt zu einem Anstieg privater PKW-Nutzung von ca. 400 Mio. Fahrzeugkilometern – mit allen Konsequenzen für das Klima, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen“.
Allianz pro Schiene, DGB und DNR vertreten mehr als 13 Mio. Einzelmitglieder. Der DStGB repräsentiert über seine Mitgliedsverbände ca. 12.500 Städte und Gemeinden in Deutschland mit mehr als 47 Millionen Einwohnern.
Das Statement von Dirk Flege, Allianz pro Schiene-Geschäftsführer in der Bundespressekonferenz zum Thema „Die geplanten Kürzungen im Nahverkehr“ finden Sie hier als PDF-Dokument (0,2 MB).
Das Statement von DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki in der Bundespressekonferenz zum Thema „Kürzungen im Nahverkeh“ finden Sie hier als PDF-Dokument (0,1 MB).