„Der deutsche Autowahn hat eine Opferbilanz, die mehr als doppelt so hoch ist wie die des Bürgerkrieges in Jugoslawien. Es ist erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit unsere Gesellschaft diese Horrorbilanz hinnimmt“ sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind in den letzten 50 Jahren 692 000 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland getötet worden.
Die seit einigen Jahren sinkende Zahl der Verkehrstoten dürfe laut Flege nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes Jahr rund eine halbe Million Menschen in Verkehrsunfällen verletzt würden. „Dank des medizinischen Fortschritts überleben heute mehr Menschen einen Verkehrsunfall, doch viele leiden bis an ihr Lebensende an den Folgen“, so Flege.
Das Schienenbündnis forderte die Bundesregierung auf, eine umfassende Strategie zur Reduzierung von Verkehrsunfällen zu entwickeln. Nur so könne das Ziel der EU-Kommission, die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 zu halbieren, erreicht werden. Dazu gehöre auch eine stärkere Förderung des sicheren Schienenverkehrs, der nach Angaben der EU europaweit nur ca. 100 Verkehrstote im Jahr zu beklagen hat, gegenüber jährlich 40.000 Toten im Straßenverkehr.
„Auch ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen darf politisch kein Tabu sein“, forderte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen, darunter auch die Automobilclubs ACE und ACV, sowie 31 Wirtschaftsunternehmen.