„Die Schiene bietet das geringste Unfallrisiko“

Mehr Verkehrssicherheit durch besser informierte Verbraucher:

Berlin. Nur wer die wirklichen Risiken der Straße kennt, kann eine vernünftige Entscheidung bei der Verkehrsmittelwahl treffen. Das ist das Fazit eines Sicherheitsvergleichs motorisierter Verkehrsträger der Allianz pro Schiene. Die Zahlen sprechen für sich: Das Risiko, im Zug tödlich zu verunglücken, ist 42mal geringer als bei einer Autofahrt. Wer mit der Bahn statt mit dem Pkw oder Motorrad fährt, verringert das Risiko, sich bei einem Verkehrsunfall zu verletzen, um das 83fache. „Wir brauchen mehr Verbraucherinformation und mehr öffentlichen Personennahverkehr“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene anlässlich der Präsentation der Neuauflage der Broschüre „Mit Sicherheit Bahn – Warum Sie mit der Eisenbahn am sichersten fahren“ am Donnerstag in Berlin.

Broschüre „Mit Sicherheit Bahn“Auch der ACE Auto Club Europa als Mitglied der Allianz pro Schiene sieht im Schienenverkehr hohe Sicherheitspotentiale. „Auf dem Gebiet erfolgreicher Unfallverhütung kann sich der Straßenverkehr bestimmt ein gutes Beispiel an der Schiene nehmen. Gerade Fernpendler sollten deshalb gelegentlich den Umstieg auf die Bahn für sich prüfen. Denn wir wissen, auf langen Autofahrten wächst der Stress und damit das Unfallrisiko“, so Wolfgang Rose, Vorsitzender des ACE.

Der Sicherheitsaspekt dürfe, so Flege, auch im Güterverkehr nicht vernachlässigt werden: „Statt Riesen-Lkw brauchen wir Verkehrsverlagerung auf die Schiene. An jedem fünften tödlichen Straßenverkehrsunfall ist ein Lkw beteiligt. Wer Riesenlaster zulässt, zieht Gütertransporte von der Schiene auf die Straße.“ Besonders unverständlich sei der Umgang mit Gefahrguttransporten, die sowohl andere Verkehrsteilnehmer als auch Anwohner und die Umwelt bedrohen. Flege: „Noch immer werden die meisten Gefahrgüter auf der Straße transportiert. Das muss sich unbedingt ändern.“

Der ACE-Chef monierte, auf der Bahn seien viele Sicherheitsvorkehrungen wie Assistenzsysteme mit automatischem Eingriff in das Verkehrsgeschehen selbstverständlich, während solche Systeme in Kraftfahrzeugen vom Fahrer zu Lasten der Verkehrssicherheit noch „übersteuert“ werden könnten.

„Die Schiene setzt Maßstäbe für Sicherheit, während insbesondere der Straßengüterverkehr noch vielfach gefährlich bleibt“, sagte Rose. Daher fordere der ACE, dass auch im straßengebundenen Transportgewerbe moderne Sicherheitstechnik wie automatische Notbremsassistenten vorgeschrieben werden.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 75 Unternehmen der Bahnbranche.