Die Mitgliedsverbände der Allianz pro Schiene begrüßen die heute in Berlin vorgestellten Änderungen am Preissystem der Deutschen Bahn. Die Änderungen seien „leicht verständlich, besonnen und weitsichtig“, sagte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses, Dirk Flege.
„Vom Kunden akzeptierte Elemente des im vergangenen Dezember eingeführten neuen Preissystems werden übernommen, altbewährte Elemente wie die BahnCard mit 50 Prozent Rabatt kehren zurück“, so Flege.
Lobenswert sei beispielsweise, dass die Deutsche Bahn die „neue“ BahnCard mit 25 Prozent Rabatt nicht abgeschafft habe. Diese „preiswerte Rabattkarte für Einsteiger“ habe etliche neue Stammkunden gebracht und ist nach Auffassung der Allianz pro Schiene „ein wichtiger Fixpunkt auf dem Weg zu einer bundesweit gültigen MobilitätsCard für alle öffentlichen Verkehrsmittel“.
Positiv sei die „leichte Merkbarkeit“ der BahnCard-Preise. Es gebe „nur noch runde Preise“. Erstmals erhalte der Kunde auch „klare Orientierungshilfen, ab wie viel Fahrten im Jahr sich welche BahnCard lohnt“, sagte Flege.
„Wenn die Deutsche Bahn jetzt noch ihre Pünktlichkeitsprobleme in den Griff bekommt, die sie seit Anfang des Jahres hat, und wieder das mit Abstand pünktlichste Verkehrsmittel wird, dann kann sie auch im Fernverkehr wieder in die Offensive kommen“, prognostizierte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Laut Statistischem Bundesamt ist das Fahrgastaufkommen im Fernverkehr im ersten Quartal dieses Jahres um 10,6 Prozent zurück gegangen.
„Frühestens am Ende des Jahres werden wir wissen, ob der Kunde die Neuerungen annimmt“, sagte Flege. In Anspielung auf die Werbeplakate zur Einführung des neuen Preissystems im Dezember 2002 sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer, er habe „den Eindruck, dass die Bahn nach den Fingerübungen bei der Einführung des neuen Preissystems jetzt den Kunden wieder die Hand reicht“.
Ausdrücklich begrüßte Flege die Wiederaufnahme des Dialoges zwischen der Deutschen Bahn und dem Fahrgastverband Pro Bahn, der Mitglied der Allianz pro Schiene ist. Die Deutsche Bahn hatte die Änderungen am Preissystem heute vorab den Verbänden vorgestellt. Nach monatelanger Gesprächspause wurde erstmals Pro Bahn wieder zusammen mit anderen Verbänden eingeladen.
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen , darunter BUND, Naturschutzbund NABU, VCD und Pro Bahn.