Dr. Katrin Fischer mit Clara Jaschke Innovationspreis ausgezeichnet

Allianz pro Schiene vergibt Preis an Bauingenieurin für nachhaltigen Umgang mit Bauabfällen

Der Clara Jaschke Innovationspreis 2022 geht an Dr. Katrin Fischer
Dr. Katrin Fischer erhält den Clara Jaschke Innovationspreis

Berlin, 22.09.2022. Die Allianz pro Schiene hat Dr. Katrin Fischer mit dem Clara Jaschke Innovationspreis ausgezeichnet. Die Bauingenieurin aus Stuttgart hatte die Idee, Bauabfälle – die bislang meist für viel Geld entsorgt werden – zu verwerten anstatt sie wegzuwerfen. Auf einer digitalen Plattform bringt sie Angebot und Nachfrage zusammen. Eine Idee, die die Jury als wegweisend bezeichnete.

Vor allem geht es dabei um große Mengen an Bauabfällen wie Erde, die bei Bahnprojekten für den Tunnelbau ausgehoben werden. Anschließend wird dieser sogenannte Erdaushub dann Großkunden in der Bauindustrie angeboten.

„Die Idee, Millionen Tonnen an Erde, Tonstein und Kies, die bei Bahn-Baustellen anfallen, nicht zu entsorgen, sondern weiter zu verwerten ist gleichermaßen naheliegend und innovativ“, sagt Allianz Pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege, der auch Jury-Mitglied ist. „Dadurch entfallen nicht nur Kosten für die Entsorgung, sondern es ist ein entscheidender Beitrag zum Umweltschutz, wenn mineralische Rohstoffe nicht verschwendet werden.“

Dr. Katrin Fischer und ihr interdisziplinäres Team haben ein neues Geschäftsmodell namens „Erdpool“ als Corporate Start-up der DB Bahnbau Gruppe entwickelt. Eine digitale Plattform befindet sich in der Entwicklung – bereits seit 2021 wird darüber Erdaushub angeboten und nachgefragt, das Interesse daran ist riesig. Derzeit werden mehr als acht Millionen Tonnen Material vertrieben. Auf Wunsch organisiert „Erdpool“ auch den Transport von der Baustelle bis zum Abnehmer in das Werk.

Die Preisträgerin freut sich sehr über die Auszeichnung: „Der Preis ist eine tolle Anerkennung für meine Arbeit, aber auch die des ganzen Teams von Erdpool und der DB Bahnbau Gruppe. Gemeinsam wollen wir den Ressourcenverbrauch in Bauprojekten weiter reduzieren und so viele Transporte wie nur möglich auf die Schiene bringen. Erreichen wollen wir das mittels digitaler und einfacher Lösungen.“

Frühere Clara Jaschke-Preisträgerinnen entwickelten beispielsweise Systeme, mit denen die Auslastung von Zügen effizient gemessen und den Fahrgästen angezeigt werden kann. Außerdem fanden sie innovative Lösungen, um sensible Güter beim Transport zu kühlen und entwickelten Systeme, um Züge effektiver reparie-ren zu können.

Der Clara Jaschke Innovationspreis erinnert an eine Pionierin und Vorkämpferin für Frauen bei der Bahn. Clara Jaschke wurde 1848 in Schlesien geboren. Als eine der ersten Eisenbahnerinnen in Deutschland setzte sie sich für Frauenrechte ein. Zusammen mit ihren wenigen Kolleginnen erreichte sie mit einer erfolgreichen Petition im Preußischen Abgeordnetenhaus im Jahr 1898, dass auch Frauen in der Schienenbranche eine reguläre Anstellung als Beamtin erlangen konnten. Ihr Durchsetzungsvermögen ebnete den Weg für Frauen bei der Eisenbahn.

Weitere Informationen: