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„Das Auto hat von der Eisenbahn gelernt“

Allianz pro Schiene: 115. Fördermitglied ist das Mitfahrnetzwerk flinc

Das Handy macht’s möglich: Fahren und Mitfahren wird bei flinc zur sozialen Angelegenheit.

Berlin. Die Allianz pro Schiene bekommt Zuwachs: Zu dem politischen Verkehrsbündnis, in dem unter anderem mehr als 100 Unternehmen der Bahnbranche zusammengeschlossen sind, gehört ab sofort auch das Mobilitätsnetzwerk flinc aus Ludwigshafen. „Mit flinc tun sich ganz neue Chancen für eine sozial vernetzte Automobilität auf, die in großem Stil die Facebook Generation anspricht – also Leute, die über das neueste Handy verfügen, aber kein eigenes Auto mehr besitzen müssen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege am Dienstag in Berlin. Diese neue Form der intelligenten Mitfahrzentrale erweitere das Denken der Nutzer für eine pragmatische Verkehrsmittelwahl und führe weg vom traditionellen Besitzdenken, sagte Flege. „Ein Autofahrer, der als flinc-Nutzer seinen Fahrgastraum für andere öffnet, hat schon von der Eisenbahn gelernt.“

Dass der Autoverkehr wegen seiner durchschnittlichen Auslastung von nur 1,5 Personen pro Fahrt die schlechteste Klimabilanz aller Verkehrsmittel hat, muss nicht so bleiben, wenn es nach der Philosophie von flinc geht. Zu den erklärten Zielen des rasch wachsenden Start Ups gehört es, mit weniger Autos für mehr Menschen eine leicht verfügbare, bezahlbare und zugleich umweltverträgliche Mobilität zu organisieren. „Weil dieses Denken in Deutschland mehr politischen Rückhalt braucht, suchen wir den Anschluss an die Allianz pro Schiene“, sagte flinc-Vorstand Klaus Dibbern. Auch sehe sich flinc als ein ideales Zubringermittel zu den Bahnhöfen und Haltepunkten des Öffentlichen Verkehrs.

Die flinc AG, die sich selbst die „clevere Mitfahrzentrale“ nennt, ist das erste Social Mobility Network weltweit. Das internetbasierte System analysiert Fahrrouten seiner Nutzer in Echtzeit und bringt Fahrer und potenzielle Mitfahrer vollautomatisch zusammen. Die Personalisierung im Netzwerk schafft die notwendige Vertrauensbasis, während umständliche Abstimmungsprozesse entfallen. Gesuche und Angebote sind unverbindlich, nach der Fahrt bewerten sich Fahrer und Mitfahrer gegenseitig.

Seit dem Start im Juli 2011 hat das Netzwerk inzwischen 80.000 Nutzer gewonnen und zahlreiche Preise gewonnen. Am heutigen Dienstag wurde flinc vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen des Wettbewerbs „Menschen und Erfolge“ ausgezeichnet, weil es neue Mobilitätsformen in ländlichen Regionen ermöglicht und verhindert, dass ganze Landstriche von der Mobilität abgekoppelt werden.

 

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