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Newsletter Allianz pro Schiene

Guten Tag,

sie haben es mal wieder getan. Die Rede ist nicht von verzögerten Abgasnormen oder Abwrackprämien, sondern dem nächsten Coup der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die Werbekönige aus der Hauptstadt haben mit ihrem neusten Video-Clip mal wieder ordentlich vorgelegt (hier anzusehen). 3,5 Millionen Klicks innerhalb von 10 Tagen gab es für ihre Hymne auf fehlende Fahrgäste. Richtig gelesen.

Die singenden Kontrolleure, U-Bahn- und Busfahrer:innen sind dabei aber durchaus auch ein politisches Zeichen. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren und sind während der gesamten Pandemie zuverlässig und im Dienste der Gesellschaft unterwegs. Diese Botschaft wird aber nicht mit der Keule, sondern sympathisch und emotional übermittelt. Damit gelingt der BVG einmal mehr ein Kunststück, von dem die gesamte Branche profitiert: Busse und Bahnen werden in den Spots zu mehr als nur einem Fortbewegungsmittel. Sie werden zu einem Lebensgefühl.

Oder um es mit einem Nutzer auf YouTube zu sagen: „Sind mir gerade am Ende einer Werbung für öffentliche Verkehrsmittel die Tränen gekommen? Verrückte Zeiten.“

Viel Vergnügen mit dem Newsletter.

Herzliche Grüße
Dennis Junghans

Referent Öffentlichkeitsarbeit

Dennis Junghans
Referent Öffentlichkeitsarbeit
dennis.junghans@allianz-pro-schiene.de

 

In Zukunft könnte der Personennahverkehr auf der Schiene von einfacheren Bewertungskriterien profitieren.

AUS DER POLITIK
Größer Eins

In den vergangenen Jahren hat die Schiene in den Haushaltsrunden ein bisschen von ihrem Rückstand auf die Straße gutmachen können. Ein wichtiger Punkt rückt daher nun (endlich) vermehrt in den Fokus: Was darf eigentlich gebaut werden? Für Projekte wie Reaktivierungen oder Elektrifizierungen im Nahverkehr (Projekte im Rahmen des GFVG) wird im Bundesverkehrsministerium gerade an einer Überarbeitung der Bewertungskriterien gearbeitet.

Das bisherige Verfahren greift zu kurz und führt in vielen Fällen zu einer zu negativen Bewertung, da zahlreiche Nutzenaspekte wie Umweltvorteile, eingesparte Straßeninvestitionen, Erschließungswirkungen etc. nicht oder nur unzureichend in die Bewertung eingehen. Diese wenig sinnvolle Praxis möchten wir schon lange ändern. Wir brauchen bei der Bewertung von Schienenprojekten einen ganzheitlichen Ansatz, der den gesamten Nutzen für die Gesellschaft in den Blick nimmt und sich an den Zielen der Verkehrswende orientiert. Entsprechend freuen wir uns, dass das Thema angepackt wird und wir informell in den Prozess eingebunden sind.

Ziel der Überarbeitung der sogenannten „Standardisierten Bewertung“ muss sein, dass sinnvolle Schienenprojekte wesentlich einfacher über die kritische Bewertungsschwelle von Eins gelangen. Ende des Jahres sollen Ergebnisse vorliegen.

 

Unser neues Projekt möchte Einstiegshürden im Kombinierten Verkehr senken.

AUS DER BRANCHE
Hier kommt der Lkw zum Zug

Grundsätzlich gibt es ja viele Wege, Güter von A nach B zu transportieren. Wir haben in unserem neuen Projekt Truck2train allerdings nur Augen für den Kombinierten Verkehr von Lkw und Güterbahnen.

Laut Zahlen des Bundesamts für Güterverkehr ist der Transport auf der Straße zu 80 Prozent von kleinen und mittelgroßen Unternehmen geprägt. Die Mehrzahl hat weniger als 10 Beschäftigte. Gemeinsam mit dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) wollen wir in einen Dialog mit den Unternehmen treten und ausloten, welche Hürden gesenkt werden müssen, damit eine Kombination von Straße und Schiene attraktiver wird.

Das Ziel des vom Bundesverkehrsministerium aufgrund eines Bundestagsbeschlusses geförderten Projekts ist es, am Ende klare Handlungsempfehlungen für digitale Plattformen zu formulieren. Wir wollen Wegbereiter sein, um die Verkehrsverlagerung so einfach wie eine Hotelbuchung zu machen. Weitere Informationen gibt es hier.

 

NACKTE ZAHLEN
Maut für Eisenbahnen wird gesenkt

Forscher der Universität Kassel haben sich mit den Kosten des Verkehrs auseinandergesetzt. Anhand ihrer Heimatstadt hat das Team um Prof. Carsten Sommer analysiert, dass der öffentliche Nahverkehr seine laufenden Kosten zu zwei Dritteln selbst trägt. Ganz anders sieht das auf der Straße aus. Lediglich 38 Prozent der Kosten bekommt die Stadt über Parkgebühren oder Bußgelder wieder in die Kasse.

Bei diesem klaren Ergebnis haben die Forscher noch nicht einmal die externen Kosten des Verkehrs berücksichtigt. Würde man auch diese mit einrechnen, würde der Kostendeckungsgrad des Straßenverkehrs noch geringer ausfallen. In Kassel ist der Straßenverkehr zum Beispiel für gesamtgesellschaftliche Belastungen in Höhe von 70 Millionen Euro durch Umweltschäden, Lärm und Unfälle verantwortlich. Wir fordern daher schon lange, dass Verursacher:innen dieser Schäden stärker an den Kosten für die Allgemeinheit beteiligt werden. Dies wäre auch ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit in der Verkehrspolitik.

Der ÖPNV deckt 65 Prozent seiner Kosten selbst. Beim Auto sind es nur 38 Prozent.

 

Sara Valipour, Cem Özdemir und Dirk Flege bei der Preisverleihung für den Clara Jaschke Innovationspreis

AUS DER BRANCHE II
Preisverleihung für den Clara Jaschke Innovationspreis

20 Jahre sei sie schon im Eisenbahnsektor beschäftigt und davon hätte sie fast jeden Tag genossen. Mit dieser Einstellung war es fast nur eine Frage der Zeit, bis Sara Valipour den Clara Jaschke Innovationspreis gewinnen sollte. Im vergangenen Jahr war es dann soweit. Mit der von ihr und ihrem Team bei Alstom (ehemals Bombardier) entwickelten Data-Science Methode erkennt die Technik schon frühzeitig Funktionsstörungen in den Zügen und sorgt so für höhere Zuverlässigkeit im Bahnbetrieb.

Auch für Cem Özdemir (Grüne, Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bundestags), der die Laudatio bei der Preisverleihung vergangene Woche hielt, ist Sara Valipour ein Vorbild. Frauen müssten härter arbeiten, um gläserne Decken zu durchstoßen – und die aus dem Iran stammende Innovationspreissiegerin sei darüber hinaus auch ein Beweis, dass Vielfalt in Unternehmen einen großen Gewinn darstelle.

Wir freuen uns, dass wir Frauen bei der Eisenbahn trotz Corona eine würdige Bühne bieten konnten – und sind gespannt, welche Innovation die Jury im neuen Jahr überzeugt. Innovationen können Sie hier einreichen.

 

ENTGLEIST
Schwarzbau Straße statt Schiene

Die Hürden für die Reaktivierung von Bahnstrecken sind, wie beschrieben, bereits durch unfaire Kosten-Nutzen Berechnungen relativ hoch. In Thüringen wurde allerdings noch eine Schippe draufgelegt. Auf 400 Meter Streckenlänge entschied das Landratsamt im Kreis Hildburghausen, ein Stück der aus Teilungszeiten immer noch unterbrochenen Bahnstrecke „Werrabahn“ mit einer Straße zu bebauen – obwohl die Reaktivierung im Thüringer Koalitionsvertrag steht und ohne vorher ein Planfeststellungsverfahren durchzuführen.

Umweltschützer der Grünen Liga hatten vor dem Landesumweltamt Widerspruch gegen die Straße eingelegt und jetzt Recht bekommen. Fraglich ist, was jetzt mit besagtem Straßenabschnitt passiert. Anscheinend steht auch ein Fahrverbot im Raum. Für uns ist die Werrabahn aber einmal mehr ein Beispiel, warum es die Schiene in die Fläche schwer hat. Anscheinend ist es einfacher, Straßen zu bauen, als sich zu überlegen, wie man umweltfreundliche Mobilität für alle bereitstellen kann.

Strasse statt Schiene heisst es in Thüringen.

 

Während die Republik über den Benzinpreis diskutiert, hier eine Einordnung.

GEZWITSCHER
Der Tweet des Monats

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Die Schiene kanns.

AUS DEM AUSLAND
Verkehrswende in der Praxis

Luxemburg steht schon seit einiger Zeit auf unserer verkehrspolitischen Watchlist. Für große Furore sorgte unser Nachbar durch die Einführung des kostenlosen Nahverkehrs. Wichtiger ist für uns aber die konsequente Transformation des Verkehrs – oder um es mit den Worten des Luxemburgischen Vize-Premier und Verkehrsministers François Bausch zu sagen: „Der kostenlose Nahverkehr ist die Kirsche on top“.

Wir sind daher gerne der Einladung des Verkehrsministers gefolgt und haben uns in Luxemburg genauer umgesehen. Den Bericht samt Fotos und TV-Betrag finden Sie hier. Für uns ist klar: Mit dem ganzheitlichen Blick auf die Verkehrswende ist uns unser Nachbar einige Schritte voraus.

 

Offene Stelle in unserem Team in Berlin.

EUROPÄISCHES JAHR DER SCHIENE
Verbindungen schaffen

Zum Europäischen Jahr der Schiene wird der „Connecting Europe Express“ viele europäische Metropolen anfahren. Jetzt stehen die (vorläufigen) Daten für die deutschen Standorte fest. Von 26. auf 27. September wird der Zug in München sein. In der Nacht darauf in Frankfurt und dann von 29. auf 30. September in Berlin halten. Wir suchen Unternehmen, Verbände, Institutionen oder Vereine, die Interesse haben, Angebote und Veranstaltungen rund um die Halte des Connecting Europe Express zu initiieren. Bei Interesse einfach bei uns melden (birgit.biedemann@allianz-pro-schiene.de). Wir wollen gern Plattform für Ideenaustausch und Kooperationsmöglichkeiten sein.

 
 

Aus dem Kosmos der Allianz pro Schiene

DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN
Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage

– Deutschlandfunk.de: Von der Straße auf die Schiene – Der schwierige Umstieg beim Güterverkehr
ZEIT onlineICE nahm vor 30 Jahren Fahrt auf | Dazu auch: WELT ONLINE, Heise online, Deutsche Welle
Bayerischer Rundfunk: Höllentalbahn: BUND gegen Reaktivierung der alten Trasse
Deutschlandfunk Podcast: Interview mit Dirk Flege zum Schienengipfel (Spotify)
– Tagesschau.de: Ausbau von Bahnverbindungen: Viel Nostalgie – noch wenig Realität | Dazu auch: Süddeutsche Zeitung Online, WELT ONLINE, Handelsblatt.com, Bayerischer Rundfunk, Reuters (Video)
Deutsche Welle: Güterbahn: Firmen am Zug

KALENDER
Allianz pro Schiene-Termine

– 9. Juni: Preisverleihung Deutscher Mobilitätspreis 2021 (Live Online)
– 16. Juni: Preisverleihung Eisenbahner mit Herz 2021 (Live Online)
– 22. Juni: Pressekonferenz mit Deutscher Bahn und VDV zum Thema Reaktivierung
– 30. Juni: Gemeinsamer Schienenkongress von Bundesumweltministerium und Allianz pro Schiene

 

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Allianz pro Schiene e.V. | Reinhardtstraße 31 | 10117 Berlin | DE
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