Guten Tag,
„Die Situation mit dem Nachtzug ist: Es gibt häufig nicht genug Plätze! Wir sind sehr gut und oft ausgebucht“, erklärte Kurt Bauer, Leiter Fernverkehr der ÖBB, auf unserem Förderertreffen am vergangenen Freitag und hatte währenddessen ein breites Lächeln auf den Lippen. Dafür gab es einen herzlichen Applaus vom Publikum, das unserer Einladung zum Deutsch-Österreichischen Bahn-Dialog in die Österreichische Botschaft in Berlin zahlreich gefolgt war. Unser stellvertretender Förderkreissprecher Hans Leister fand die richtigen Worte für diese Euphorie: Der Nachtzug ist zwar ein Nischengeschäft, jedoch steht er für eine klassisch-komfortable Reisekultur und zeigt die Eisenbahn von ihrer besten Seite. Und Kurt Bauer ergänzte: „Für Kinder wird die Reise mit dem Nachtzug zu einem unvergesslichen Abenteuer.“
Nachtzug ist im Plan
In seinem Vortrag gab der Fernverkehrs-Leiter Einblicke in das laufende Geschäft des ÖBB Nightjets. Von der ersten Idee, den Geschäftszweig der DB AG zu übernehmen, bis zum Start verging gerade mal ein Jahr. Auf acht der fünfzehn Nightjet-Relationen besteht zudem die Möglichkeit, das eigene Auto oder Motorrad mitzunehmen. „Das Angebot wird sehr gut angenommen und ist gerade für Familien, Biker und Oldtimer-Fahrer interessant“, sagte Bauer. Auch ins Rollmaterial wird kräftig investiert: Die Ausschreibung von dreizehn neuen Nachtzügen mit einem Volumen von bis zu 230 Millionen Euro erfolge in Kürze. Mit Hannover und Magdeburg prüften die ÖBB, zwei weitere Städte in das Streckennetz aufzunehmen.
DB: Es geht nicht nur um den Preis
2016 belief sich das Einkaufsvolumen der DB AG auf 15,8 Milliarden Euro, gab der Leiter Beschaffung der DB AG, Uwe Günther preis. „Die Bahn braucht alles, vom Bleistift bis zum ICE“, erklärte Günther vor den Firmen-Vertretern. Dabei werde es immer wichtiger, eine Lieferkette zu schaffen, die mit Daten aus den verschiedenen Produktionsprozessen einwandfrei nachvollzogen werden könne. „Der Preis ist heute nicht mehr das alleinige Kriterium. Bei den Fahrzeugen fließt er gerade noch zu 50 Prozent in unsere Kaufentscheidung ein“, so Günther. Vor allem Nachhaltigkeit und Termintreue werde der DB AG immer wichtiger. Intern entwickle man aktuell einen Innovations-Index, um auch die Innovationsfähigkeit der Partner bei der Vergabe von Aufträgen zu würdigen.
Am Vormittag hatten 42 österreichische Unternehmen die Gelegenheit, mit deutschen Interessenten in Kontakt zu treten. Der stellvertretende Österreichische Botschafter, Andreas Somogyi, sowie Handelsrat Dr. Heinz Walter, lobten die Deutsch-Österreichische Zusammenarbeit und hoben die zentrale Rolle der Bahnen für die Mobilität unserer Gesellschaften hervor.
Ein Tag für den Kalender
Jetzt steht es fest: Am 23. Juni stellt das Bundesverkehrsministerium den lange erwarteten „Masterplan Schienengüterverkehr“ vor. Das Zukunftskonzept, dass aus dem „Runden Tisch Schienengüterverkehr“ hervorgeht, soll die wirtschaftliche Situation der Güterbahnen stärken und die Verkehrsverlagerung beschleunigen. Die Allianz pro Schiene lieferte zahlreiche Lösungsansätze. Jetzt sind wir gespannt, wie weit der Wille des Bundesverkehrsministers tatsächlich geht, den verzerrten Wettbewerb endlich fair zu gestalten.
Luxemburg erteilt Gigaliner eine Absage
Beim Thema Güterverkehr setzt Luxemburg auf die Schiene, das antwortete der luxemburgische Verkehrsminister Francois Bausch auf eine parlamentarische Anfrage der LSAP zum Gigaliner. Deren Einführung riskiere den Lkw-Verkehr im Land weiter zu erhöhen, so Bausch. Die Regierung bemühe sich dagegen, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene oder die Binnenwasserstraßen zu verlagern. Auch nehme man die Sicherheitsbedenken nicht auf die leichte Schulter. Bravo! Bringen Sie auch ihren Landesverkehrsminister zur Einsicht und beteiligen Sie sich an unserer E-Mail-Kampagne auf http://www.keine-gigaliner.de.
Integration Schiene: Neustart in Deutschland
Dicke Luft auf unseren Straßen
Der stetig wachsende Straßenverkehr ist für den EU-weiten Anstieg der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur hervor. Demnach werde rund ein Fünftel aller Treibhausgase durch den Verkehr verursacht. Der Trend zum Diesel-Pkw und die höhere Kraftstoffeffizienz neuer Motoren hätten nicht ausgereicht, die steigende Zahl an Pkw und Lkw zu kompensieren. Zwar gilt der Dieselmotor allgemein als klimafreundlich, dieser „Mythos“ wird aber von Experten zunehmend in Frage gestellt. Nach aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes hat der Verkehrssektor in Deutschland 2016 mehr Treibhausgase verursacht als im Jahr 1990. Weitere Gründe für die dringend notwendige Verkehrswende zeigen wir ihnen in unserem YouTube-Video: Warum brauchen wir eine Verkehrswende?
Ausstellung eröffnet: Frauen bei der Eisenbahn – Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Willkommen in der Allianz pro Schiene
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Westfälische Rundschau: Sind Deutschlands Straßen reif für die Riesen-Laster?
Verkehrsrundschau: Dobrindt stellt Weichen für niedrigere Trassenpreise
RP Online: Gleisbauer halten Bahnschienen in Schuss
29. Juni, Berlin: Parlamentarischer Abend zu den politischen Forderungen der Eisenbahnverbände: Deutschland-Takt, Trassenpreishalbierung und Innovationsförderung: politische Entscheidungen für mehr Verkehr auf der Schiene!