Guten Tag,

„Die Situation mit dem Nachtzug ist: Es gibt häufig nicht genug Plätze! Wir sind sehr gut und oft ausgebucht“, erklärte Kurt Bauer, Leiter Fernverkehr der ÖBB, auf unserem Förderertreffen am vergangenen Freitag und hatte währenddessen ein breites Lächeln auf den Lippen. Dafür gab es einen herzlichen Applaus vom Publikum, das unserer Einladung zum Deutsch-Österreichischen Bahn-Dialog in die Österreichische Botschaft in Berlin zahlreich gefolgt war. Unser stellvertretender Förderkreissprecher Hans Leister fand die richtigen Worte für diese Euphorie: Der Nachtzug ist zwar ein Nischengeschäft, jedoch steht er für eine klassisch-komfortable Reisekultur und zeigt die Eisenbahn von ihrer besten Seite. Und Kurt Bauer ergänzte: „Für Kinder wird die Reise mit dem Nachtzug zu einem unvergesslichen Abenteuer.“

Bildergalerie vom Förderertreffen der Allianz pro Schiene / Deutsch-Österreichischer Bahn-Dialog am 2. Juni 2017 in der Österreichischen Botschaft in Berlin

Deutsch-Österreichischer Bahn-Dialog

Nachtzug ist im Plan

In seinem Vortrag gab der Fernverkehrs-Leiter Einblicke in das laufende Geschäft des ÖBB Nightjets. Von der ersten Idee, den Geschäftszweig der DB AG zu übernehmen, bis zum Start verging gerade mal ein Jahr. Auf acht der fünfzehn Nightjet-Relationen besteht zudem die Möglichkeit, das eigene Auto oder Motorrad mitzunehmen. „Das Angebot wird sehr gut angenommen und ist gerade für Familien, Biker und Oldtimer-Fahrer interessant“, sagte Bauer. Auch ins Rollmaterial wird kräftig investiert: Die Ausschreibung von dreizehn neuen Nachtzügen mit einem Volumen von bis zu 230 Millionen Euro erfolge in Kürze. Mit Hannover und Magdeburg prüften die ÖBB, zwei weitere Städte in das Streckennetz aufzunehmen.

 

DB: Es geht nicht nur um den Preis

2016 belief sich das Einkaufsvolumen der DB AG auf 15,8 Milliarden Euro, gab der Leiter Beschaffung der DB AG, Uwe Günther preis. „Die Bahn braucht alles, vom Bleistift bis zum ICE“, erklärte Günther vor den Firmen-Vertretern. Dabei werde es immer wichtiger, eine Lieferkette zu schaffen, die mit Daten aus den verschiedenen Produktionsprozessen einwandfrei nachvollzogen werden könne. „Der Preis ist heute nicht mehr das alleinige Kriterium. Bei den Fahrzeugen fließt er gerade noch zu 50 Prozent in unsere Kaufentscheidung ein“, so Günther. Vor allem Nachhaltigkeit und Termintreue werde der DB AG immer wichtiger. Intern entwickle man aktuell einen Innovations-Index, um auch die Innovationsfähigkeit der Partner bei der Vergabe von Aufträgen zu würdigen.

Am Vormittag hatten 42 österreichische Unternehmen die Gelegenheit, mit deutschen Interessenten in Kontakt zu treten. Der stellvertretende Österreichische Botschafter, Andreas Somogyi, sowie Handelsrat Dr. Heinz Walter, lobten die Deutsch-Österreichische Zusammenarbeit und hoben die zentrale Rolle der Bahnen für die Mobilität unserer Gesellschaften hervor.

AUS DER POLITIK

Ein Tag für den Kalender

Jetzt steht es fest: Am 23. Juni stellt das Bundesverkehrsministerium den lange erwarteten „Masterplan Schienengüterverkehr“ vor. Das Zukunftskonzept, dass aus dem „Runden Tisch Schienengüterverkehr“ hervorgeht, soll die wirtschaftliche Situation der Güterbahnen stärken und die Verkehrsverlagerung beschleunigen. Die Allianz pro Schiene lieferte zahlreiche Lösungsansätze. Jetzt sind wir gespannt, wie weit der Wille des Bundesverkehrsministers tatsächlich geht, den verzerrten Wettbewerb endlich fair zu gestalten.

AUS DEM AUSLAND

Luxemburg erteilt Gigaliner eine Absage

Beim Thema Güterverkehr setzt Luxemburg auf die Schiene, das antwortete der luxemburgische Verkehrsminister Francois Bausch auf eine parlamentarische Anfrage der LSAP zum Gigaliner. Deren Einführung riskiere den Lkw-Verkehr im Land weiter zu erhöhen, so Bausch. Die Regierung bemühe sich dagegen, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene oder die Binnenwasserstraßen zu verlagern. Auch nehme man die Sicherheitsbedenken nicht auf die leichte Schulter. Bravo! Bringen Sie auch ihren Landesverkehrsminister zur Einsicht und beteiligen Sie sich an unserer E-Mail-Kampagne auf http://www.keine-gigaliner.de.

GUTE NACHRICHTEN

Integration Schiene: Neustart in Deutschland

Das Projekt Integration Schiene hilft Flüchtlingen bei dem Neustart in Deutschland
„Integration Schiene“ heißt die Initiative, die geflüchteten Menschen bei ihrem Neustart in Deutschland hilft. Das Team um Leiter Markus J. Kuhn unterstützt Flüchtlinge auf dem Weg in Jobs der Bahnbranche und begleitet die soziale Eingliederung langfristig mit umfassender Beratung und viel Engagement. Warum sich Integration nicht von oben verordnen lässt und wie die neuen Mitarbeiter die Betriebe bereichern, verrät Markus J. Kuhn im Interview.  ZUM INTERVIEW

NACKTE ZAHLEN

Dicke Luft auf unseren Straßen

Der stetig wachsende Straßenverkehr ist für den EU-weiten Anstieg der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur hervor. Demnach werde rund ein Fünftel aller Treibhausgase durch den Verkehr verursacht. Der Trend zum Diesel-Pkw und die höhere Kraftstoffeffizienz neuer Motoren hätten nicht ausgereicht, die steigende Zahl an Pkw und Lkw zu kompensieren. Zwar gilt der Dieselmotor allgemein als klimafreundlich, dieser „Mythos“ wird aber von Experten zunehmend in Frage gestellt. Nach aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes hat der Verkehrssektor in Deutschland 2016 mehr Treibhausgase verursacht als im Jahr 1990. Weitere Gründe für die dringend notwendige Verkehrswende zeigen wir ihnen in unserem YouTube-Video: Warum brauchen wir eine Verkehrswende? 

SCHLAUER WERDEN

Ausstellung eröffnet: Frauen bei der Eisenbahn – Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Eine Eisenbahnerin in Uniform zur Zeit des Ersten Weltkriegs
Leider gibt es keine Aufnahmen von Clara Jaschke. Erst um die Zeit des 1. Weltkrieges herum, gab es auch für Eisenbahnerinnen Uniformen.

Nur rund ein Drittel aller Beschäftigten in der Bahnbranche ist weiblich. Deshalb engagieren sich heute viele Unternehmen,  Frauen für Bahnberufe zu begeistern. Doch  Eisenbahnerinnen haben schon immer eine wichtige Rolle bei den Bahnen gespielt, das zeigt die jüngst eröffnete Ausstellung „Frauen bei der Eisenbahn – Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ im Deutschen Dampflokomotiv-Museum im bayerischen Neuenmarkt. Im Interview sprechen die Kuratoren Ines und Jürgen Goller über ein lange vernachlässigtes Forschungsfeld. ZUM INTERVIEW

 

 

NEU AN BORD

Willkommen in der Allianz pro Schiene

kasasi Software Solutions, bietet IT-Lösungen für Logistiker und Transporteure mit dem Schwerpunkt auf Telematik-Systeme

 

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MEDIENECHO

Westfälische Rundschau: Sind Deutschlands Straßen reif für die Riesen-Laster?

Verkehrsrundschau: Dobrindt stellt Weichen für niedrigere Trassenpreise

RP Online: Gleisbauer halten Bahnschienen in Schuss

KALENDER

29. Juni, Berlin: Parlamentarischer Abend zu den politischen Forderungen der Eisenbahnverbände: Deutschland-Takt, Trassenpreishalbierung und Innovationsförderung: politische Entscheidungen für mehr Verkehr auf der Schiene!