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Donnerstag, 07. Juni 2018

 

Guten Tag,

nach einem äußerst heißen Monat melde ich mich mit einem äußerst heißen Thema zurück: der Mehrwertsteuersenkung im Bahnverkehr. Zumindest uns bringt das Thema derzeit ganz schön in Wallung. Warum? Während der klimaschädliche Flugverkehr bei internationalen Flügen gänzlich von der Mehrwertsteuer befreit ist, müssen Fernreisende im Zug in Deutschland bis zur Grenze den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zahlen. Reisende, die klimafreundlich unterwegs sein wollen, werden über den hohen Mehrwertsteuer-Satz also regelrecht bestraft. Das ist bei unseren europäischen Nachbarn ganz anders: Viele EU-Länder wie Dänemark und Frankreich entlasten grenzüberschreitende Zugtickts gänzlich von der Mehrwertsteuer und stellen sie als umweltfreundliche Alternative dem Flugverkehr wenigstens gleich. Auch in Deutschland sollte die Mehrwertsteuer für den Fernverkehr zumindest gesenkt werden. Und das ist nun auch in der Politik angekommen, als SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel vergangene Woche einen entsprechenden Vorschlag zur Steuersenkung machte. Wenig später folgte auch Zustimmung aus den Reihen der Union; immerhin sei dies eine Maßnahme, um die für 2030 beschlossenen Ziele zur Verkehrsverlagerung auf die Bahn und zum Klimaschutz zu erreichen. Was auch immer die GroKo bei der Umsetzung der Steuersenkung antreiben sollte: Zeit dafür ist es allemal!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen des Juni-Newsletters.

Carolin Flege
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

 

AUS DER POLITIK
Politik und Branche schmieden „Zukunftsbündnis Schiene“

Mit Spannung erwarteten wir von der Allianz pro Schiene das erste offizielle Treffen mit dem neuen Verkehrsminister Andreas Scheuer. Am Dienstag war es dann soweit – gemeinsam mit sieben anderen Branchenverbänden wurden wir für ein Gespräch ins Bundesverkehrsministerium eingeladen. Wie das lief? Ziemlich gut, würde ich sagen. Bereits nach 90 Minuten wurde der Plan für ein „Zukunftsbündnis Schiene“ geschmiedet. Laut Scheuer soll der Zusammenschluss ein „schlagkräftiges Zukunftsbündnis aus Politik, Wirtschaft und Verbänden“ werden, der jährlich mindestens einmal zusammenkommt. Scheuer träumte laut vom „Wow-Effekt“, den Kunden beim Bahnfahren zukünftig dauerhaft verspüren sollen. Während so ein „Wow-Effekt“ ja irgendwie nicht wirklich greifbar ist (leider), gab es zum Schluss noch fünf Kernziele, die das Zukunftsbündnis umsetzen will. Welche konkreten Ziele das sind, erfahren Sie in unserem Aktuell-Artikel.
Foto: BMVI

Zum Artikel

 

AUS DER BRANCHE
Plötzlich Lokführer

Der Branche fehlen Lokführer, und das nicht zu knapp. In ihrer Not werben die Unternehmen vermehrt um „Quereinsteiger“, die eine zehnmonatige Ausbildung zum Triebfahrzeugführer machen. Einer von Ihnen ist André Kleinbölting. Zwanzig lange Jahre saß der Ex-Lkw-Fahrer hinterm Lenkrad und alles sprach dafür, dass er auch die nächsten zwanzig Jahre dort sitzen würde. Doch der 43-Jährige hat auf die Bremse getreten und einen Neuanfang gewagt. Seit Oktober lernt Kleinbölting den Beruf Lokführer auf einer Akademie der SBB Cargo International. Unsere Pressesprecherin Barbara Mauersberg hat ihn auf seiner Reise begleitet und eine Art „Lokführer-Soap“ geschrieben. Sie berichtet von den Hochs und Tiefs, von Prüfungen und Weckern, die nachts um zwei zur Frühschicht rufen, von Dienstplänen, Schweiß und Freudentränen. Die erste Folge ist seit heute online.
Foto: Allianz pro Schiene / Michael Claushallmann

Zu Folge 1

 

AUS DEM AUSLAND
Indien: Strom aus Solarzellen

Wussten Sie schon, dass es in Indien einen Zug gibt, der komplett mit Sonnenenergie betrieben wird? Die Energie stammt von auf den Zugdächern montierten Solarzellen, die dann Innenbeleuchtung, Klimaanlage, Antrieb und Co. mit Strom versorgen. In anderen Ländern wie Großbritannien wird ebenfalls mit Solarenergie experimentiert. Ein Forscherteam des Imperial College in London testet beispielsweise Solarzellen, die nicht auf Zugdächern, sondern entlang der Bahnstrecke platziert werden. Doch auch wir Deutschen sind ziemlich kreativ, wenn es um alternative Antriebe geht. Ob mit Wasserstoff-, Batterie- oder Hybrid-Antrieb – innovative Züge gibt es auch hierzulande. Einen Überblick über die innovativen Antriebsmöglichkeiten auf Deutschlands Schienen finden Sie übrigens auf unserer Website.
Foto: @RailMinIndia

Zum Überblick

 

GUTE NACHRICHTEN
Weniger Straftaten an Bahnhöfen in Thüringen

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat im Mai die Polizeiliche Kriminalstatistik vorgestellt. Wichtigstes Ergebnis: Die registrierte Kriminalität ist gesunken, bundesweit wurden 9,6 Prozent weniger Straftaten erfasst als im Vorjahr. In der vom Bundeskriminalamt erstellten Statistik nicht enthalten sind Straftaten an Bahnhöfen. Wir fordern deshalb schon lange einen jährlichen „Bundesbericht Sicherheit im Öffentlichen Verkehr“, in dem alle Straftaten in Bahnhöfen, an Haltestellen und in den Fahrzeugen für ganz Deutschland ausgewiesen werden. Eines der wenigen Bundesländer, das Gesetzwidrigkeiten zumindest an Bahnhöfen seit Jahren systematisch erfasst und dem Bundeskriminalamt meldet, ist Thüringen. Die AfD-Fraktion im Bundestag hat die Bundesregierung kürzlich nach Straftaten an Thüringer Bahnhöfen befragt. Die Antwort passt zur Hauptbotschaft von Horst Seehofer. Die Zahl der registrierten Straftaten an den Bahnhöfen der 25 bevölkerungsreichsten Städte Thüringens ist 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent zurückgegangen, wie eine Auswertung der Allianz pro Schiene ergab (2017: 1.048 Straftaten; 2016: 1.500 Straftaten). Thüringen ist übrigens das Bundesland, das bei repräsentativen Umfragen zum Sicherheitsgefühl der Bahnreisenden traditionell am besten abschneidet.
Foto: Allianz pro Schiene / Gerd Kittel

 

UNTERWEGS
Ein Zug macht auf rosa Kätzchen

Sie dachten, dass ein „Beauty-Waggon“, wie in die DB seit neuestem streckenweise einsetzt, bereits zu viel des Guten ist? Dann habe ich heute eine besonders schöne Nachricht für Sie: In Japan wird es demnächst einen Zug im „Hello-Kitty“-Design geben. Der Hochgeschwindigkeitszug wird die Bahnhöfe Shin-Osaka in Osaka und Hakata in Fukuoka verbinden – und wird an jedem Stopp eine extra komponierte Hello-Kitty-Melodie abspielen. Das rosa Kätzchen wurde übrigens 1974 in Japan entworfen. Nachdem es zunächst Geldbörsen, Schreibwaren, Spielzeuge und auch ein Flugzeug verzierte, setzt der Betreiber West Japan Railway nun noch einen drauf. Was meinen Sie, brauchen wir auch solche Spezial-Züge in Deutschland? Ideen gerne an mich.
Foto: West Japan Railway Company/ Sanrio Gmbh

 

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
Digitaler Verkehr – eine Vision?

Bei der Digitalisierung will neben dem Bahnsektor auch die Bundesregierung das Tempo erhöhen. Alles soll digitalisiert und beschleunigt werden. 290 Mal erwähnt Koalitionsvereinbarung den Begriff „digital“. Kein anderes Thema wird in der Arbeitsgrundlage für die nächsten vier Jahre so nach vorne gestellt. Gesprochen wird dabei von Elektromobilität, ferngesteuerten E-Lkw, intelligenten und autonomen Systemen und natürlich von Flugtaxis. Stehen wir also kurz vor Beginn eines fahrerlosen, vollautomatischen Mobilitätszeitalters? Und wo erleben wir das zuerst – auf der Schiene oder auf der Straße? Oder in der Luft? Und wo hört die Vision auf und fängt die Realität an? All diese Fragen sind brennend aktuell. Die Antworten erstaunlich unbekannt. Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege hat dazu für die FAZ einen Kommentar geschrieben, den Sie auf keinen Fall verpassen dürfen.
Foto: iStock.de/ Yuri Arcurs

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Allianz pro Schiene-Termine

  • 12. Juni, Augsburg: Geschäftsführer Dirk Flege ist Diskutant auf dem Podium der Hauptversammlung der Initiative „Magistrale für Europa“ | Thema: Engpässe beseitigen – ökonomische und ökologische Chancen für die ‚Magistrale für Europa‘
  • 26. Juni, Berlin: Auftaktveranstaltung des Drittmittelprojekts „Forum leise Bahnen“
 

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