Freitag, 04. Mai 2018

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Carolin Flege, Allianz pro Schiene

Guten Tag,

während wir vor wenigen Tagen noch glücklich in Erinnerung an unserer diesjährige „Eisenbahner mit Herz“-Gala schwelgten, holten uns zwei aktuelle Nachrichten ganz schnell wieder auf den harten Boden der Realität zurück. Die der Branche im Masterplan Schienengüterverkehr als „Sofortmaßnahme“ zugesagte Senkung der Schienenmaut soll jetzt doch erst 2019 kommen. Und dann will das Bundesverkehrsministerium auch noch alle Elektro-Lkw komplett von Mautabgaben befreien – obwohl im 2017 verabschiedeten Masterplan der Bundesregierung steht, eine etwaige Mautbefreiung von E-Lkw an den Vor- und Nachlauf zum Kombinierten Verkehr zu knüpfen. Das alles passt noch nicht wirklich zu dem groß angekündigten Ziel, mehr Güterverkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. Nun ist es Zeit, die bereits gemachten Pläne kurzfristig umzusetzen und die Sofortmaßnahmen des Masterplans Schienengüterverkehr ehrgeizig voranzutreiben. Wir bleiben dran!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen des Mai-Newsletters!

Herzliche Grüße
Carolin Flege
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

AUS DER BRANCHE
Länderverkehrsminister machen Druck auf Bund

Am 19. und 20. April fand in Nürnberg die erste Verkehrsministerkonferenz des Jahres statt. Laut Pressemitteilung lag ein „besonderer Schwerpunkt“ des Treffens beim Ausbau und der Entwicklung des Schienenverkehrs sowie der Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs durch Extremwetterlagen. Vom Bund forderten die Minister eine stringente Planung und rasche Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr. Ausstehende Bewertungen im Bundesverkehrswegeplan Schiene sollen bereits nach dem Sommer 2018 abgeschlossen sein. Auch beim Thema E-Mobilität machten die Länder Druck: Sie fordern eine rasche Umsetzung des vom Bund angekündigten Elektrifizierungsprogramms für die Schiene, aber auch die Förderung innovativer Antriebstechniken für Züge. Für die Allianz pro Schiene bedeuten die Beschlüsse Rückenwind. In zentralen Punkte decken sie sich mit unseren Vorschlägen.
Foto: Giulia Iannicelli

EISENBAHNER MIT HERZ
Wettbewerb: Die Sieger 2018 stehen fest

Die Sieger – Alle auf einen Streich

Unsere „Eisenbahner mit Herz 2018“-Sieger stehen fest. Dieses Jahr erreichten uns ganze 200 Geschichten von begeisterten Bahnkunden, die ihre Lieblingseisenbahner auf dem Siegertreppchen sehen wollten. Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht, doch die Gold-Medaille ging letzten Endes an den ICE-Zugchef Hartmut Dreßler, der während des Orkans Xavier einen liegengebliebenen Zug vorbildlich gemanagt hat. Auf der großen Siegergala am 17. April wurde Dreßler dann gebührend gefeiert. Bahnchef Dr. Richard Lutz freute sich mit: „Genau solche Taten machen unsere Eisenbahnerfamilie aus.“
Foto: Allianz pro Schiene / Stephan Röhl
Hier können Sie sich das Video und die Geschichten der diesjährigen Sieger sowie die Fotos der Siegergala anschauen.

AUS DER BRANCHE
Nahverkehr: Vision einer dieselfreien Zukunft

Schiene: Nahverkehr bereitet Abschied vom Diesel vor

Die Eisenbahnen in Deutschland sind schon heute zu 90 Prozent elektrisch unterwegs. Doch das reicht der Branche nicht. Um den Umweltvorsprung zum Auto weiter auszubauen, haben wir gemeinsam mit der Deutschen Bahn, Siemens, Bombardier, Alstom, dem VDV und mofair eine vierseitige Branchenvision ausgearbeitet. Das gemeinsame Papier, das detailliert erläutert, wie der ‚Nahverkehrszug der nächsten Generation‘ auszusehen hat, wurde am 25. April in Berlin vorgestellt. Neben Emissionsfreiheit setzt die Branche außerdem Schwerpunkte bei Flotten-Flexibilität, Barrierefreiheit und digitalen Leistungsmerkmalen der Fahrzeuge. „Wenn wir es gemeinsam anpacken, dann schaffen wir alle Ziele, die wir uns vorgenommen haben: emissionsfreie Mobilität auf der Schiene, Barrierefreiheit, Fahrgastanstieg, mehr Güter auf den Bahnen“, betonte Enak Ferlemann, der neue Schienenbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, bei der Vorstellung des Papiers. Es sei höchste Zeit, dass Politik und Verkehrssektor gemeinsam die Mobilität 4.0 angehen und wichtige Impulse für die Antriebswende setzen.
Foto: Allianz pro Schiene / Stephan Röhl
Die gemeinsame Branchenvision sowie ein Kurzvideo der Rede von Staatssekretär Ferlemann auf unserer Veranstaltung finden Sie hier.

AUS DEM AUSLAND
EU plant 700 Mio. Euro für gratis Interrail-Tickets

Zum 18. Geburtstag einfach losreisen und Europa erkunden – und das ganz umsonst. Ab Sommer dieses Jahres für 15.000 Jugendliche kein ferner Traum mehr. Seit zwei Jahren werben zahlreiche Aktivisten und Promis bereits unter dem Hashtag #FreeInterrail für kostenlose Interrail-Tickets für alle 18-jährigen EU-Bürger. Nun hat die Initiative einen Teilerfolg errungen: Der EU-Haushaltskommissar findet die Idee gut. Mit einem Etat von 12 Millionen Euro und 15.000 Interrail-Ticktes wird das Pilotprojekt in diesem Juni gestartet. Für die Zeit von 2021 bis 2027 sollen sogar bis zu 700 Millionen Euro investiert werden.
Foto: Miodrag Gajic

NACKTE ZAHLEN
Zugpendler gesünder als Autopendler

Die Deutschen legen für ihren täglichen Weg zur Arbeit immer weitere Strecken zurück. Eine neue Studie zeigt, dass die mittlere Pendeldistanz zwischen 2000 und 2014 von 8,7 auf 10,5 Kilometer angestiegen ist. Das entspricht einem Anstieg von 21 Prozent. Arbeitnehmer mit einem Hochschulabschluss pendeln mit 14,5 Kilometern am weitesten. Auch interessant: Männer pendeln im Schnitt 3,7 Kilometer weiter als Frauen. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) gilt der Grundsatz: Je länger der Weg zur Arbeit, desto unzufriedener sind Berufstätige. An dieser Stelle besonders hervorzuheben ist der Aspekt, dass laut BAUA Zugpendler gesünder sind als Autopendler. Autonutzer weisen deutlich mehr Schlafprobleme, Müdigkeit, Nervosität, Konzentrationsmangel und Ängstlichkeit auf als Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel. Das liege unter anderem daran, dass Bahnfahrer während der Reise etwa das Schlafdefizit und das fehlende Frühstück ausgleichen können.
Foto: Deutsche Bahn / Volker Emersleben

GUTE NACHRICHTEN
Fahrerassistenzsysteme: ODEG zieht positive Bilanz

Das letzte Wort hat der Lokführer

Bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit der Allianz pro Schiene im Rahmen des Projekts „Fahr umweltbewusst!“ hat die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) eine positive Bilanz zur Nutzung des hauseigenen Fahrerassistenzsystems gezogen. Seit 2015 findet sich das Gerät nun bereits in den Fahrzeugen des Unternehmens. ODEG-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann ist äußerst zufrieden; so hat sich seit dem Einsatz der Energieverbrauch merklich verbessert – gut für Umwelt und Geldbeutel. Doch einen wichtigen Hinweis möchte er anderen Unternehmen noch an die Hand geben: Ohne die Akzeptanz bei den Lokführern klappt es definitiv nicht. Daher ist es wichtig, diese bei Entwicklung und Einführung einzubeziehen.
Foto: Allianz pro Schiene
Wenn Sie wissen wollen, was ODEG-Triebfahrzeugführer Jens Roos von dem Fahrerassistenzsystem hält, dann klicken Sie einfach hier.

UNTERWEGS
Traumberuf? Natürlich Lokführer!

Die Produzenten der Realverfilmung des Kinderbuchs von Michael Ende, ‚Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer‘, können sich über grandiose Einspielquoten freuen. Bereits seit fünf Wochen ist der gleichbenannte Spielfilm in den ‚Top 5 Kinocharts‘ und belegte direkt zu Beginn sogar den ersten Platz. Wird Lokführer nun wieder zum Traumberuf? Schön wär’s ja. Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie sich der Erfolg des Films auf die Bewerbungsquoten auswirken wird.
Foto: 2016 Warner Bros. Ent.

ENTGLEIST
Döner-Werfen im Zug

Das liebste Hobby der Deutschen ist ja bekanntlich das Quengeln über die Bahn: zu spät, zu laut, zu warm, zu kalt, zu schnell, zu voll. Für viele Menschen gibt es immer einen Grund, sich zu beschweren. Und da Beschwerdebriefe ja viel zu altmodisch sind und viel zu wenig Spaß machen, gibt es nun endlich einen coolen Weg, seinem Frust freien Lauf zu lassen: Den „Bahn Simulator“. Das kostenlose Online-Game lockt seine Spieler mit der „ganz alltäglichen Hölle einer ICE-Fahrt, bei der alle Anschlusszüge verpasst werden und der nächste Halt immer ‚Bitterfeld Ost‘ ist“, witzelt das Onlinemagazin VICE. So muss der User sich mit einer vollen Blase durch einen noch volleren Zug kämpfen, vorbei an besoffenen Fußballfans, Musikern mit großen Gitarrenkoffern, schreienden Kindern und Rentnerinnen mit Rollator. Als ‚Waffen‘ kann der Spielende alles einsetzen, was er auf seinem Weg zum WC so findet – zum Beispiel Döner, Laptops oder trockene Croissants. Hinter dem Spiel stecken übrigens die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD, ZDF und SWR. Da der öffentlich-rechtliche Rundfunk bekanntlich schön ausgewogen zu sein hat, warten wir jetzt auf den „Auto Simulator“, bei dem man sich durch kilometerlange Staus kämpfen und gleichzeitig dem schreienden Kind auf dem Rücksitz die Windel wechseln muss.
Foto: bahn-simulator.com

GEZWITSCHER
Tweet des Monats

Dieser Tweet hat im letzten Monat die meisten „Gefällt mir“-Angaben und Shares von unseren Followern bekommen.

NEU AN BORD
Willkommen in der Allianz pro Schiene

Frauennetzwerk

GATX Rail Germany GmbH. Deutschland-Tochter der in Wien ansässigen GATX Rail Europe-Gruppe, einem der großen Güterwaggonvermieter in Europa.
Foto: GATX

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DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN

KALENDER

  • 10. Mai, Berlin: Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, beteiligt sich an der Podiumsdiskussion auf dem BDEF-Bundesverbandstag zur City-Logistik und hält am 11. Mai in Potsdam den Festvortrag zum Verbandsjubiläum
  • 6. Juni, Leipzig: Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, hält einen Vortrag („Ziele und Fahrplan des Masterplans Schienengüterverkehr“) beim 10. Eisenbahnrechtstag
  • 07. Juni, Delitzsch: Förderertreffen der Allianz pro Schiene bei der RailMaint GmbH
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